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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0098

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6 KREIS OFFENBURG.

17 31 wurde Diersheim Pfarrei, vorher war es Filiale zu Rheinbischofsheim. Es gehörte
zur Herrschaft Hanau-Lichtenberg, Amt Lichtenau und wurde 1803 badisch.
Pfarrkirche Evang. Pfarrkirche (ehem. ad s. Brigittam), einfacher Bau, nicht orientirt, aus

Bruch- und Backsteinmauerwerk mit Sandsteinquadern an den Ecken. Einschiffiges, flach-
gedecktes Langhaus und viereckiger Thurm. Am Portal der Kirche die Jahreszahl 17 31.

Der Thurm öffnet sich in einem fast hufeisenförmigen Bogen gegen das Langhaus.
Er diente also früher als Chor, hat aber seine Bestimmung verloren, da er im 18. Jh.
durch Emporen verdeckt wurde. So liegt die Vermuthung nahe, dass er älteren Datums
als das Langhaus ist. Darauf deutet das bedeutend stärkere und aus grösseren Bruch-
steinen gefügte Mauerwerk, die Rundbogenfenster mit abgeschrägten Gewänden im
zweiten Obergeschoss, ein flachbogiges Fenster das über der Thür zum Dachraum
zwecklos in diesen hinausschaut. Für irgend welche Datirung des Thurmes fehlen aber
alle Anhaltspunkte.

Der Neubau des 18. Jhs. wurde aus den Steinen der damals abgebrochenen Kapelle
in Zierolzhofen erstellt um 3930 fl. 1 b. 6 kr.])

Das Innere der Kirche hat als einzigen Schmuck eine grosse Inschrifttafel in Stuck
mit der Aufschrift in Capitale: REGI SAECULORUM IMMORT ALI IUSTO
BENIFICO AMANTI HOMINUM BONI AC DONI OMNIS AUTHORI
LARGITORI FONTI DEO UNI ET TRINO PATRI CREATORI FILIO
JESU CHRISTO IMMANUELI SERVITORI ILLUMINATORI PARACLETO
DEO OMNIPOTENTI BENEDICTO AEDEM HANC SACRAM GUBER-
NANTE HAS TERRAS ILLUSTRISSIMO DN0 DN0 JOHANNE REIN-
HARDO COMITE HANOVIAE VERAE DOCTRINAE REVERENDI
PATRIS MARTINI LUTHERI MINISTERIO REPURGATAE DOCENDAE
PROPAGANDAE DISCENDAE CUMQUE VERO SACRAMENTORUM
USU ASSERENDAE GRATIA PONUNT DICANT CONSECRANT PACI
DIERSHEIMENSIS INCOLAE ANNO INCARNATI CHRISTI MDCCXXXI.
AbcndmaWkanne Abendmahlkctnne von 1783.

Glocken Die Glocken (18. Jh.) aus der Edel'schen Giesserei in Strassburg.

Grabstein An der Südwestseite des Chorthurms Grabstein des »Georg Wolfgang Schnabel

dieser Kirche erster Pfarrer •{• 10. November 1735«- Sandstein, Rocaille-Cartouche
und Gitterwerk,
wkthshaus- Schmiedeeiserne Wirthshausschilde des 18. Jhs. am Gasthaus zum Adler und

Schilde

zum Rappen.

ECKARTSWEIER

Schreibweisen: Eckebrehtswilare 1316; Eckebrehtzwilr 1372; Eckebrehtzwilre
1378; Eckebrechts wilre 1412; Eckartzwiller 1480; Eckhertzweiher 1557; Eckarts-
weyer 1770 (Weiler des Eckebrecht).
Ortsgeschichte Ortsgeschichte: Nach Kolb I. 249 schon 1005 als Eckertswyr genannt in der

Urkunde des Bischofs Wernher I. von Strassburg über die Besitznahme des Frauenstifts
S. Stephan v. J. 1005. Nach dieser (gefälschten?) Urkunde soll es schon in Schriften

x) Stocker, Schematismus der evang.-prost. Kirche im Grossh. Baden, Heilbronn 1878;
(Nachtrag Karlsrahe 1886), S. 302.
 
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