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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0791

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646 KREIS OFFENBURG.

Schnittsleistungen, wie auch ein weitererer Kelch, silbervergoldet, mit Band- und Gitter-

F T
Ornament; Putten mit Leidenswerkzeugen, Augsburger Zeichen (?) und . ; getriebene

Arbeit vom Anfange des 18. Jhs.
Kiostergcbäude Klostergebäude (Klösterle). Der jetzige Bau aus den Jahren 1769/70, laut In-

schrift an der Südwestecke am 20. Juli 1769 begonnen, ist architektonisch unbedeutend.

Im Korridor Ölgemälde, Porträt des Priors Johann Baptist Amma, mit dem Grund-
riß des Klosters in der Hand, worauf steht: »Monasteriolum Rippolzov aedificat. An. 1769
et 70.« Aufbewahrt wird hier eine Pergamenturkunde von 1517. In einem Zimmer
des dritten Stockes ein in Marmorimitation bemalter (nicht glasierter) Ofen vor ein-
facher Rokokonische.

In einem Parterreraum ist ein kleiner Sandstein eingemauert, auf dem ausgehauen
ein bemalter Wappenschild mit grüner Tanne auf Dreiberg in gelbem Feld, darunter
I-5-6-Z.

An der Brücke, die zum Kloster führt, lebensgroße Sandsteinstatue des h. Nepomuk-
nicht üble Barockdurchschnittsarbeit; am Fuß der Statue: Z • A - VOA; am Sockel in
bewegter Kartusche ein Wappen, Mitra, daneben CSNR — GASG (9), darunter doppelt
geteilt im rechten Feld Krummstab sowie Platte mit drei Kugeln, links ein Fisch zwischen

fünf Sternen, darüber in kleinem Schild: . yVTI, an der Sandsteinbalustrade, welche

die Statue umgibt: I7$8.

Bei »Burgbuch«, eine Viertelstunde unterhalb des Klosters (Gemeinde Rippoldsaü),
auf dem Burgbachfelsen, soll ehemals eine Burg gestanden haben, was der geeigneten
Lage nach wohl möglich wäre; jetzt sind keine Spuren mehr vorhanden, wenn nicht die
Futtermauern der Pavillonanlagen aus Bruchsteinen der Ruine erbaut sein sollten.
Kapelle Kleine Kapelle beim Bad (ad S. Mariam Magdalenam), schlichter Bruchsteinbau

des 17. Jhs. mit den üblichen Barockaltären.
Badgebäude Die Badgebäude selbst stammen größtenteils aus dem Anfange des 19. Jhs. und

sind, insbesondere das Quellhaus, ein typisches Beispiel des Biedermeierstils.

SCHAPBACH

Schreibweisen: Shappach 1222; Schappach 1493.

Archivalien: Mitteil. d. histor. Komm. Nr. 17 (1895), S. 91—92.

Literatur: J. J. Hoffmann, Volksbräuche im Schwarzwald, II. Das Schapbacher
Thal und seine Bewohner, »Badische Fortbildungsschule« 1894, Monatshefte, Jahrg. 8>
S. 106—168; Jahrg. 9, S. 4—8, 20—22. III. Das Schapbacher Fest, »Badische Fort-
bildungsschule«, Jahrg. 9, S. 86—88, 136—139. Derselbe, Schapbach und seine
Bewohner, Alemannia XXIII (1895), S. 1—50. Derselbe, Schwarzwälder Bauern-
häuser in Schapbach, »Über Land und Meer« XVII (1898), S. 458—464.
Ortsgeschichte Ortsgeschichte•: Schapbach ist eine aus 31 Zinken bestehende Talgemeinde, deren

Hauptort im Tale der Wolf liegt, auf halbem Weg zwischen Wolfach und Rippoldsaü.
Es gehörte im Mittelalter als Teil der Herrschaft Romberg den Herren von Hohen-
geroldseck, bis diese es 1490 an die Grafen von Fürstenberg verkauften. Seitdem
blieb es in deren Besitz, bis es 1806 badisch wurde. — Das Tal ist berühmt nicht nur
 
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