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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0402

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AMT OBERKIRCH. — RAMSBACH. (BÄRENBURG.) 287

Peterstal«, und 1807 wurde unter badischer Herrschaft die Kapelle in eine »schöne,
neue Kirche« umgewandelt.1) 1817 erhielt Peterstal eine eigene Pfarrei.

Der heutige Bau stammt aus dem Anfange des 19. Jhs. (auf Grundmauern des
18. Jhs.?) in üblicher, schlichter Erscheinung mit einem vorgelegten Turm.

Altäre: Übliches Barocktabernakel mit hübschem Rocaillewerk auf dem Hochaltar,
Putten und größere Engel in Stuck, darüber mächtiges Altargemälde Aller Heiligen,
Werk des 18. Jhs., angeblich aus dem gleichnamigen Kloster stammend. Die zwei
Seitenaltäre zeigen den üblichen Barocksäulenaufbau mit Gemälden, h. Magdalena und
S. Petrus (?). — Kanzel im gleichen Stile. — Roter Taufstein mit kleinen, viereckigen
Pfeilern am Fuß. — Vier überlebensgroße Holzfiguren von Heiligen, dekorative Arbeiten,
18. Jh., angeblich aus Allerheiligen.

In der Sakristei: zwei silbergetriebene Kelche, einer graviert, der andere mit auf-

F I

gelegtem Silberornament am Fuß sowie Augsburger Beschauzeichen und „ . Kupferne

Sonnenmonstranz, Rokoko, neu vergoldet.

Zu Peterstal gehört noch Freiersbach, das als Bad erst später erkannt, die
Geschicke der Gegend mitmachte und 1803 badisch wurde. Altes ist hier nicht erhalten.

RAMSBACH

Schreibweisen: Ramesbach 1196; Waltramesbach 1271; Ramspach 1336 etc.

Ortsgeschichte: 1196 schenkte Uta von Schauenburg dem Kloster Allerheiligen Ortsgeschichte
eine Hube in Ramsbach. Die Gegend gehörte wohl zu altem zähringischen Besitz und
kam daher als Erbe an die Fürstenberg, von denen wir hören, daß sie dieselbe 1271
besitzen. Bei dem Verkauf der Fürsteneck durch Udelhildis kamen auch diese Besitzungen
an das Bistum Straßburg, Herrschaft Oberkirch, Und machten der letzteren Schicksale
mit, bis sie 1803 badisch wurden.

An der Landstraße Bildstock von 1752. Bildstock

Zu Ramsbach gehört der Zinken

BÄRENBACH mit der BÄRENBURG

Geschichtliches: »Berenbach« wird 1293 erwähnt, 1351 etc.; nydern boerenbach Geschichtliches
im Noppenower tal 1386. Es gehörte offenbar aus der zähringischen Erbschaft den
Fürstenbergern, die auch die Burg als Lehen zu vergeben hatten. — Verschiedene
Geschlechter schrieben sich von Bärenbach,2) eines mit dem Staufenberger Wappen, das
1297 bis 1363 vorkommt; dann ein Zweig der Wolf von Renchen, der in Gengenbach
saß, 1360 bis etwa 1448. Ein drittes Geschlecht nannte sich wohl nach dem Zinken
Bärenbach im Bezirksamt Wolfach.

Die Burg wird im 14. Jh. erwähnt: »bürge zu Berembach«. »Wir grave Egen Burg
herre ze Friburg han verlühen ze rechtem manlehen Johannese von Bembach, Johannes
von Sneite thoter sune, die bürg ze Bernbach sinen teil 1312«. — 1321 aber verkaufen

%) Koib m, s. 39.

2) Kindler von Knobloch a. a. O. I, S. 33.
 
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