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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0129

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AMT LAHR.

. HUGSWEIER.

Im Ort eine stattliche Anzahl alter Riegelhäuser. Gerade die Hauptstrasse am Riegelhäuser
Bach hat noch mit geringen Ausnahmen ihren alten, malerischen Charakter bewahrt,
der ihr hoffentlich erhalten bleibt.

Gutes schmiedeeisernes Wirths-
hausschild am Gasthaus »zum
Ochsen«,- ein weiteres am »Adler«.

Am Haus Nr. 2 interessanter,
steinerner Kellerladen (s. Fig. 14)..

Wirthshaus-
schild

Fig. 14.

Steinerner Kelle/laden am Haus Nr. 2
in Friesenkeim\

HUGSWEIER

Schreibweisen: Hugesvvillare ca.
1007 ; Hugeswilre 1341; Hugeswilr
1350; Hügswier 1470; Hugschwiler

I536-

Archivalien: der Gemeinde und Pfarrei Mittheil, der histor. Komm. Nr. 15 (1893),
S. 99. (Weiler des Huc.)

Ortsgeschichte: Nach einer sehr alten Notiz schenkte Bischof Richwin von Strass- Ortsgeschichte
bürg (916 bis 932) dem Kloster S. Thomas in Strassburg den OrtJ), dem er aber wieder
entzogen und an die Herrschaft Mahlberg gegeben wurde. Dinghof, Pfarrsatz und Zehnt
gehörten dem Frauenkloster zu Waldkirch, von dem sie 1352 an die Johanniter zum
grünen Word in Strassburg übergingen. Erwähnt auch noch ein Besitz: »des huses ze
sante Johans ze Friburg meygertum ze Hugswilre 1353«. lieber die hier einst begüterten
Geschlechter s. Ruppert.2) Der Ort gehörte zur Herrschaft.Lahr-Mahlberg, 1562 trat
er der Reformation bei; bei der Gebietstheilung kam er an Nassau und wurde 1803
badisch.

Evang. Pfarrkirche. (Ehemaliger Patron?) Erwähnt ecclesia cum villa iuxta
Scutero n 78; 3) ein Henricus rector 1334; ein Bertholt lütpriester 1419. — Die jetzige
Kirche ist ein Neubau aus der Zeit von 1755 bis 1790, wobei wohlder Thurm zuerst
fertiggestellt wurde und später wieder renovirt werden musste. Auf der Helmstange
steht nämlich nach Angabe des Pfarrers: (?) N ■ Johanniter ■ orden ■ in ■ Strasburg ■
Commandern ■ Kleinklaus ; i/jj ■ Johann ■ Michael ■ Kriöri ■ Schulmeister ■ Christian ■
Fridrich ■ Habel ■ Pfarrer ■ Michael ■ Ruder • Schidtheis ■ renoviert ■ iygo ■ Comman-
dern de Monge ■ Frid ■ Jac ■ Thomae ■ Pfarrer ■ Andreas ■ Gerhard ■ Schultheiss.
Im Gebälk des Thurmes die Jahreszahl 1790. Der Thurm besteht, wie die ganze Kirche,
aus Bruchstein mit Mörtelverputz, die Ecken wie die Gewände aus rothem Sandstein;
er hat im Erdgeschoss ein flachbogiges Barockportal, in den zwei nächsten Geschossen
Lichtluken und geht im vierten ins Achteck über. Das einfache, einschiffige Langhaus Langhaus
schliesst mit Voluten an ihn an, es hat Rundbogenfenster, an der Nord- und Südseite,
wie auch in dem Achteckschluss je ein Portal. Der Thurm öffnet sich gegen das Lang-

1) cf. Strassb. Urkundeubuch I, 43. Vergl. Deutsche Städtechroniken, Strassbiirg, p. 1055.
Ruppert a. a. O. Seite 297.

2) a. a. O. Seite 298 f.

8) Auf H. zu deuten cf. Ruppert a. a. O. Seite 297.

Pfarrkirche

Thuii
 
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