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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0567

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amt offenburg. — griesheim. 445

aVe

VIrgo Mater DeI

sIne Labe ConCepta (1763).
Weiterhin Bildstöcke von 1742, 1778 und 1798.
Grenzsteine aus Gengenbach in der Karlsruher Sammlung unter Nr. 6402 und 6403. Grenzsteine

GRIESHEIM

Schreibweisen: villa Creuhesheim 828; Grieshein 1242; Griesheim 1284; Grieß-
heim 14. Jh. etc. (Heim im Gries = Niederwald.)

Ortsgeschichte: Der Ort, schon früh genannt, ja, wie es scheinen möchte, schon in Ortsgeschichte
vorgeschichtlicher Zeit eine Ansiedelung, gehörte zur Landvogtei Ortenau und bildete
mit Windschläg, Ebersweier, Rammersweier, Bohlsbach, Bühl, Waltersweier, Weier und
dem ausgegangenen Schweighausen eines der vier Landgerichte der Ortenau. Aller-
heiligen erwarb 1284 den Zehnt von Schidelin von Staufenberg.:) Ursprünglich gehörte
die Griesheimer Mark zur Markgenossenschaft Offenburg und war somit auch berechtigt
im großen Gotteshauswalde des Klosters Gengenbach; später wurde die Griesheimer
Mark abgesondert. 1621 erhielt Griesheim zu dem Jahrmarkt noch einen Wochenmarkt.
Nachdem es die wechselnden Schicksale der Landvogtei Ortenau mitgemacht hatte,
wurde es 1805 badisch. (Wth.)

Vorgeschichtliches: Die städtische Sammlung in Offenburg besitzt einen im dortigen Vorgeschiciu-
Gemeindewald (westlich vom Ort) in einer Lehmgrube entdeckten Bronzedepot-
fund, bestehend aus acht Bronzebeilen der frühen Bronzezeit mit aufgeworfenen
seitlichen Rändern (Länge der Stücke 14—15 cm). (W.)

Kirche (ad S. Nicolaum Ep.). Vor 1481 scheinen wir nichts von ihr zu hören. Kirche
Damals ,aber schenken Anna von Ramstein, »relicta quondam Wilhelmi Landegk schulteti,
dum vixit, opidi Gengenbach«, und ihr Bruder Bernhard dem Abt und Kloster Gengen-
bach das Patronatsrecht der Pfarrkirche »ecclesie parrochialis ville Grießheym«. Noch
1666 hören wir daher, daß collator et decimator der abbas Gengenbacensis sei, auch
hier der ecclesiae parrochialis. Nach anderen Nachrichten soll Griesheim keine Pfarrei,
sondern Filiale von Offenburg gewesen und erst 1670 zur Pfarrei erhoben worden sein.
Auch Kolb redet davon, daß erst neuerdings ein Pfarrer gesetzt worden sei. — 1347
lernen wir einen »Nicolaus Dunre rector« kennen, 1527 einen Johannes Hoffmeister
»sancti Thome Argentinensis canonicus atque perpetuus vicarius ecclesie parrochialis in
Grießheim dicte diocesis«.

Die heutige Kirche birgt in Chor und Sakristei ältere Reste, auch die Fenster des
Langhauses verraten ursprünglich gotische Form, die Kirche wird also in den Franzosen-
kriegen zerstört worden sein, wobei das Langhaus besonders litt, von ihm blieben wohl
nur die Mauern in etwa 3—4 m Höhe mit den Fensteranfängen stehen. Das heutige,
einschiffige, flachgedeckte Langhaus mit Westempore und rundbogigen Fenstern stammt
aus der Mitte des 18. Jhs. An der Decke, den Türen und den Fenstern zeigt es reiche
Stuckarbeiten im Rokokostil. An der Decke großes Gemälde der Himmelfahrt Maria. Stuckdekoration

0 Gemälde

x) Großh. Baden S. 834.
 
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