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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0253

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'54

KREIS OFFENBURG.



Altäre

liegen, sind alt, ebenso das an der Fassade wieder verwendete, kielbogige Portal, mit
sich durchkreuzenden Rundstäben auf kleinen, steilen Basen; über ihm die Jahreszahl

und das Steinmetzzeichen:

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Kruzifix

Bildstock

Wirtshausschild

An der Nordwand des Chores noch eine kleine Sakramentsnische zu verzeichnen,
umrahmt von sich kreuzenden Rundstäben.

Drei Altäre: der Hochaltar, ganz flotter Barockaufbau aus dem 18. Jh. mit der
Statue des h. Anastasius. Der nördliche Seitenaltar ein vorzügliches Schnitzwerk der
frühesten Renaissance oder, wenn man so will, unserer spätesten Gotik mit geschwellten,
in der Mitte zusammengefaßten Säulchen und gutem Rankenwerk (s. Fig. 79). In ihm
die Gestalten der Mutter mit dem Kind, über der Engelchen die später erneuerte Krone
halten, der h. Katharina und der h. Barbara, gleichzeitigen sehr guten Skulpturen (ca. 85
bis 95 cm hoch). Später als diese, wohl bald nach dem Bau der Kirche 1511 ent-
standenen Werke in dem im 19. Jh. hergestellten Aufbau die h. Anna selbdritt, wohl
aus der zweiten Hälfte des 16. Jhs. stammend. Neu auch das Innengemälde der Flügel,
während die Außenbilder, der Schmerzensmann und die Schmerzensmutter, geringe
Bilder etwa von 1600 sind.

Aus der zweiten Hälfte des 16. Jhs. stammt der südliche Seitenaltar (s. Fig. 80),
ein typischer Renaissancebau mit dem Relief der Kreuzigung Christi, des Veroneikon,
Gottvaters und den kleinen Freifiguren des h. Kaisers Heinrich (?) und der h. Kunigunde,
der Apostelfürsten und der Pietä. Die oberste Bekrönung ist erneut.

In der Kirche noch ein schlichter Weihwasserstein; vor ihr Kruzifix mit Maria
und Johannes auf zopfigen Postamenten, von einer Anzahl Erlacherinnen 1782 gestiftet.
In der Gemarkung u. a. ein Bildstock mit dem Relief der h. Barbara, Rokoko, von 1764
und ein solcher von 1688 mit später aufgesetztem Kruzifix.

Am Wirtshaus »Zur Krone« schmiedeeisernes Wirtshausschild.

GAISBACH

Schreibweisen: In dem Geißbach 1255; Gaisbach 1313; In dem Geisbach 1365;
Geispach 1476.
Ortsgeschichte Ortsgeschichte: Die Annahme liegt nahe, daß der Weiler, der 1225 in den Zehent:

bezirk der Pfarrei Oberkirch gehörte, im Anschluß an die auf dem Berg über ihm
liegende Burg entstanden ist. Die Geroldsecker waren auch hier begütert, wir hören,-
wie aus der ganzen Gegend, von Belehnungen, die sie den Herren von Schauenburg
erteilen;l) aber auch der Straßburger Bischof hatte Besitzungen, wir hören 13 51 von
homines Berth. episcopi Argentinensis in dem Giesbach. — Für den Zusammenhang
des Ortes mit dem Schloß spricht wohl auch, daß er bis 1806 ritterschaftliche Besitzung
der Familie von Schauenburg war.
Kapelle Kapelle: 1531 wird sie erwähnt; es heißt: bey sännet Jörgen, sie ist also

nicht, wie man gemeint hat, erst 1623 von Hannibal von Schauenburg gestiftet. 2) Damit

1) Ruppert a. a. O. S. 475.

2) Wie J. Hofmann meint. (Der Schulkreis Offenburg, S. 359.)
 
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