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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0789

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644 KREIS OFFENBURG.

Die Glocken waren bei meinem Besuch nicht zugänglich.
KircheDgeräte An Kirchengeräten zu nennen: Sonnenmonstranz, kupfervergoldet, mit aufgelegten,

getriebenen silbernen Ornamenten und Figuren, zweite Hälfte des 18. Jhs.; Wettersegen,
kupfervergoldet und getrieben, mit Rocailleornament; Kelch, silbervergoldet und getrieben.

OBERWOLFACH

siehe WOLFACH

RIPPOLDSAU

Schreibweisen: Rippoltsowe 1273; Ripoltsou 1325; Riplisaw und Ripplisaw 1610.
(Au des Rippolt.)

Archivalien: Mitteil. d. histor. Komm. Nr. 17 (1895).

Literatur: W. A. Rehmann, Rippoldsau und seine Heilquellen, Donaueschingen,
Hinterkirch 1830. Fr. von Fahnenberg, Rippoldsau und dessen Heilquellen.
(Stoeß,) Description historique, topographique et medicale des eaux minerales de
Rippoldsau, Straßburg 1840; W. J. A. Werber, Die Heilquellen und Molkenkuranstalt
zu Rippoldsau, Freiburg 1842; u. s. w. Siehe die reiche balnearische Literatur bei
Kienitz-Wagner, S. 614 f.

Die Kirche in Rippoldsau, Christliche Kunstblätter Nr. 125, 151 und 154. Die
Wallfahrt zu Rippoldsau, Freiburger Kirchenblatt 1887, Nr. 30 und 31.
Ortsgeschichte Ortsgeschichte■■': Seit dem 12. Jh. hören wir in Rippoldsau von einer Zelle. Wann

dieselbe gegründet wurde, steht nicht fest. Bei seiner ersten Erwähnung finden wir
es schon im Besitz des Klosters S. Georgen: cella sancti Nicolai in predio Rippoldesowe,
quam iure proprietatis monasterium sancti Georgü in Nigra silva obtinet 1179. 1273
ist es Priorat geworden, es erscheint als erster Prior: »prior Werner der s. Nicolauszelle
in Rippoltsowe«. Damals kauft das Priorat einen Hof zu Hecklingen. Das Priorat
gehörte damals zum Dekanat Kürnbach sive Sultz (1275), später Rottweil: monasterium
sanctimonialium in Ripolczow in decanatu Rotwil zwischen 1360 und 1370. Die Namen
der Priore (prior et conventus in Rippoltzowe per priorem solitus gubernari 1357)
gibt, soweit sie feststehen, Krieger. Kastvögte waren die Grafen von Fürstenberg, auf
deren Gebiet das Kloster stand. 'Sie hatten die Gegend mit der Herrschaft Wolfach
1306 durch die Erbtochter des freiherrlichen Hauses Wolfach erhalten. Wichtiges ver-
nehmen wir von dem Klösterlein im Mittelalter nicht. Unter der Regierung des Grafen
Wilhelm verlor es durch die Reformation den größten Teil seiner Güter, und die Mönche
flüchteten nach Villingen, wohin ihre Konfratres aus dem aufgehobenen S. Georgen eben-
falls geflüchtet waren. 1549 setzte sie Graf Friedrich von Fürstenberg wieder in ihren
Besitzstand ein. Immerhin war 1571 noch solcher Mangel an Geistlichen, daß der Abt
Nikodemus von S. Georgen, mit Bewilligung des Grafen Albrecht, die Verwesung des
Priorats dem Pfarrer von Schapbach überließ. Auch die Gebäude müssen in schlechtem
Zustand gewesen sein, denn 1577 wurde die Zelle neu gebaut und mit neuen Mönchen
bevölkert. Im Dreißigjährigen Krieg verödete das Kloster von neuem, erholte sich aber
 
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