AMT OBERKIRCH. — MAISACH. (ANTOGAST.) 265
Grundrißgestaltung ist schlicht und klar, die Details sparsam und nüchtern behandelt:
alles Eigenschaften, die wir auch in Allerheiligen wiederfinden, wie auch die in der
ganzen Breite des Langhauses diesem vorgelegte Vorhalle. Gleich den Cisterziensern
haben auch die Prämonstratenser sie bevorzugt. Wir treffen sie in der zweiten Hälfte
des i2.Jhs. u. a. in Enkenbach.') Wäre jener allerfrüheste, vermutliche Plan in Aller-
heiligen zur Ausfuhrung gekommen (vor der Hallenkirche) mit je zwei quadratischen
Jochen der Seitenschiffe auf eines des Mittelschiffs etc., so wäre die Ähnlichkeit des
ganzen Grundrisses mit Enkenbach auffallend gewesen, woraus wir allerdings heute keine
Schlüsse mehr ziehen können.
Neben der Anziehungskraft der malerischen Ruine in hochgelegenem, von tannen-
bewaldeten Bergen umschlossenem Gebirgstal kann Allerheiligen künftig noch den
Anspruch erheben, bei der Einführung der neuen Kunstweise am Ober-
rhein eine vielleicht nicht unbedeutende Rolle gespielt zu haben
und als eine der frühesten Hallenkirchen auf deutschem Boden
wenigstens geplant gewesen zu sein.
MAISACH
(ANTOGAST)
Schreibweisen: zu Meisahe 14. Jh.-, in der Meysach 1381; Meisen 1476. (Für
älteres Meizahi, von ahd. meizo = Holzschlag.)
Der Ort, der nichts Bemerkenswertes enthält, gehörte bis 1803 zum weltlichen
Gebiet des Hochstifts Straßburg, Herrschaft Oberkirch.
Im Meisachtal liegt, von Bergen eng umgeben:
BAD ANTOGAST
Schreibweisen: zu Antegast 1336; Antengast 1383. (Wohl entstellt aus Arbo-
gast und nach dem Straßburger Bischof dieses Namens genannt.)
Literatur: Die Bäderliteratur und die Führer s. bei Kienitz und Wagner S. 237.
Tabernae montanus (Jacob Theodor aus Bergzabern). New Wasserschatz, Frankfurt 1593.
F. v. Weech, Zur Geschichte der Renchbäder Antogast etc., J. 28, S. 438—466.
J.Zentner, Das Renchthal etc. (s oben), Freiburg 1827 und Karlsruhe 1839. R.Kraus,
Zur Geschichte der Renchtalbäder, Z. NF. 21, S. 601.
Ortsgeschichte: Im 14. Jh., wie es scheint, zuerst genannt, hat Antogast jeden- Ortsgeschichte
falls schon im 16. Jh. sich Besucher seiner Quellen erfreut. Es gehörte zum weltlichen
Besitz des Bistums Straßburg. Nach der Verpfändung des Amts Oberkirch durch den
evangelischen Bischof von Straßburg, Markgraf Johann Georg von Brandenburg, an Herzog
Friedrich von Württemberg nahm dieser sich der Renchtalbäder mit lebhaftem Interesse an.
1637 kamen sie wieder an Straßburg (in sicheren Besitz erst 1665), und nun erließ Bischof
Leopold eine ausführliche Badeordnung für Griesbach, Peterstal und Antogast. Weiter
hören wir nicht mehr viel von Antogast, das 1803 mit dem ganzen Gebiet badisch wurde.
In dem Badhaus einige Bilder des 17. und 18. Jhs.; die Gebäude selbst sind Badhaus
neueren Datums, aus dem Anfange des 19. Jhs., ohne architektonische Bedeutung.
*) Dehio u. Bezold, Kirchl. Bauk. d. Abendlandes, Tafel 165.
Grundrißgestaltung ist schlicht und klar, die Details sparsam und nüchtern behandelt:
alles Eigenschaften, die wir auch in Allerheiligen wiederfinden, wie auch die in der
ganzen Breite des Langhauses diesem vorgelegte Vorhalle. Gleich den Cisterziensern
haben auch die Prämonstratenser sie bevorzugt. Wir treffen sie in der zweiten Hälfte
des i2.Jhs. u. a. in Enkenbach.') Wäre jener allerfrüheste, vermutliche Plan in Aller-
heiligen zur Ausfuhrung gekommen (vor der Hallenkirche) mit je zwei quadratischen
Jochen der Seitenschiffe auf eines des Mittelschiffs etc., so wäre die Ähnlichkeit des
ganzen Grundrisses mit Enkenbach auffallend gewesen, woraus wir allerdings heute keine
Schlüsse mehr ziehen können.
Neben der Anziehungskraft der malerischen Ruine in hochgelegenem, von tannen-
bewaldeten Bergen umschlossenem Gebirgstal kann Allerheiligen künftig noch den
Anspruch erheben, bei der Einführung der neuen Kunstweise am Ober-
rhein eine vielleicht nicht unbedeutende Rolle gespielt zu haben
und als eine der frühesten Hallenkirchen auf deutschem Boden
wenigstens geplant gewesen zu sein.
MAISACH
(ANTOGAST)
Schreibweisen: zu Meisahe 14. Jh.-, in der Meysach 1381; Meisen 1476. (Für
älteres Meizahi, von ahd. meizo = Holzschlag.)
Der Ort, der nichts Bemerkenswertes enthält, gehörte bis 1803 zum weltlichen
Gebiet des Hochstifts Straßburg, Herrschaft Oberkirch.
Im Meisachtal liegt, von Bergen eng umgeben:
BAD ANTOGAST
Schreibweisen: zu Antegast 1336; Antengast 1383. (Wohl entstellt aus Arbo-
gast und nach dem Straßburger Bischof dieses Namens genannt.)
Literatur: Die Bäderliteratur und die Führer s. bei Kienitz und Wagner S. 237.
Tabernae montanus (Jacob Theodor aus Bergzabern). New Wasserschatz, Frankfurt 1593.
F. v. Weech, Zur Geschichte der Renchbäder Antogast etc., J. 28, S. 438—466.
J.Zentner, Das Renchthal etc. (s oben), Freiburg 1827 und Karlsruhe 1839. R.Kraus,
Zur Geschichte der Renchtalbäder, Z. NF. 21, S. 601.
Ortsgeschichte: Im 14. Jh., wie es scheint, zuerst genannt, hat Antogast jeden- Ortsgeschichte
falls schon im 16. Jh. sich Besucher seiner Quellen erfreut. Es gehörte zum weltlichen
Besitz des Bistums Straßburg. Nach der Verpfändung des Amts Oberkirch durch den
evangelischen Bischof von Straßburg, Markgraf Johann Georg von Brandenburg, an Herzog
Friedrich von Württemberg nahm dieser sich der Renchtalbäder mit lebhaftem Interesse an.
1637 kamen sie wieder an Straßburg (in sicheren Besitz erst 1665), und nun erließ Bischof
Leopold eine ausführliche Badeordnung für Griesbach, Peterstal und Antogast. Weiter
hören wir nicht mehr viel von Antogast, das 1803 mit dem ganzen Gebiet badisch wurde.
In dem Badhaus einige Bilder des 17. und 18. Jhs.; die Gebäude selbst sind Badhaus
neueren Datums, aus dem Anfange des 19. Jhs., ohne architektonische Bedeutung.
*) Dehio u. Bezold, Kirchl. Bauk. d. Abendlandes, Tafel 165.