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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0766

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62 2 KREIS OFFENBURG

an Johans Geburen Wittwe, Elisabeth Kotzin, von Freiburg.1) 1358 gelobt Graf Hug
dem Bischof von Straßburg, mit allen seinen Vesten, darunter »Heydeburg, so su irloset
wurt«, auf zehn Jahre zu dienen.2) 1359 bekundet Graf Hug, daß der Pfandsatz infolge
einer Nachzahlung von seiten der beiden Gläubiger auf 550 Mark gestiegen war.3)
Durch Erbschaft gelangte dann die Pfandschaft an Johans von Valkenstein, Sneweli
Im Hofe, Ritter, Hanmann von Hornberg, ein Edelknecht, und Hanmann Gebüre,
Berhtolt des Geburen sei. Sohn, ein Burger von Friburg. Ihnen konnte in diesem Jahr
Graf Hug 425 Mark von dem Pfandsatze zurückzahlen, worauf bestimmt wurde, »daß
fortan nur 11 % Mark Gilt, die mit 125 Mark wiederkäufig sein sollen, und zwar an
Johans von Valkenstein, Ritter, fallen«.4)

Es ist hier nicht der Ort, auf die verschiedenen Verpfändungen, Vererbungen etc.
einzugehen,5) die Falckenstein blieben im Besitz der obigen Pfandschaft, 1493 sitzt ihr
Vogt auf der Burg: »mins hern von Valckenstains burgvogt zu Heidburg«, 1502 nennt
sich Sigmund von Falckenstein noch »fri'her zu Heitberc«,6) 1519 aber verkauft er seine
veste Heidburg an Wilhelm und Friedrich, Grafen zu Fürstenberg.

1289 hören wir von einer Kapelle S.Michaelis, im 16. Jh. von zwei Altären in der-
selben: »Heidberg hat gehört in die pfarr Eltzach, dieweil der von Valckenstein ingehept
und besessen hat, und von dem pfarher von Eltzach versehen worden .... es sind auch
zween altaria in dem schloß, der ein ist Costentzer, der ander Straßburger bistumbs,
und ist der in Costentzer bystumb gewyhet, der ander nit.«

Wann die Burg verlassen wurde, weiß ich nicht anzugeben. In den letzten Jahr-
hunderten ist sie in gründlicher Weise als Steinbruch benutzt worden, so daß die heutigen
geringen Spuren keine Anhaltspunkte mehr über ihre Anlage geben.

KALTBRUNN

(ROSSBERG und WITTICHEN)

Schreibweisen: Kaltabrunnen 1336; Kaltabrunn 1348; Kaltenbrunnen 1357;
Caltenbrunnen 1372; Kaltenbronn 1488; ze Kaibrunnen 1504.

Archivalien: Mitteil. d. histor. Komm. Nr. 16 (1894), S. 153—155.
Ortsgeschichte Ortsgeschichte■: Die Gemeinde Kaltbrunn setzt sich aus den Zinken Gallenbach,

Grüßgott, Heubach, Kaltbrunn, Reilihsberg, Rinkenbach, Roßberg, Vortal und Wittichen
zusammen. Dieselben verteilen sich auf eine Anzahl kleiner Gebirgsseitentäler, deren
Bäche in die Reinerzau fließen; am Wittichenbach liegt Wittichen, das heute als Hauptort
Kirche, Schulhaus und Rathaus enthält, am Kaltbrunnerbach liegt der Ort, nach dem die
Gemeinde heißt. Älter als er wohl die Ansiedelung auf dem Roßberg, auf dem schon
früh eine Pfarrkirche stand, sowie das Kloster Wittichen. Im Anschluß an dieses mögen
auch hier sich Bewohner angesiedelt haben. 1336 wird Kaltbrunn zum ersten Male

1) Fürstenb. Urk.-Bucb. II, Nr. 287.

2) Ebenda Nr 331.

3) Ebenda Nr. 340.

4) Ebenda Nr. 412.

5) Ebenda in, Nr. 111 und weiter Nr. 119, 123, 239 etc.
8) Kindler von Knobloch a. a. O. I, S. 3355.
 
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