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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0451

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AMT OFFENBURG. — ELGERSWEIER. GENGENBACH. 335

ELGERSWEIER

Schreibweisen: Elgerswiler 1289; villa Ergerswilre 1342 ; villaEllegerßwylere 1289;
curia Ergerswiler erstes Viertel d. 15. Jhs.; Ergerßweyer 1504; Elgerschweier 1666.

Archivalien: Mitteil. d. histor. Komm. Nr. 5 (1885), S. 263. — Name: Bader,
Fahrten und Wanderungen II (1856), S. 227 f.

Ortsgeschichte: Nach Großh. Baden') 1265 Algeswilre genannt. Ritter Konrad Ortsgeschichte
von Elsaß verkaufte 1302 und 1310 dem Kloster Gengehbach einen Hof zu Elgers-
weier. Der Ort gehörte zur Landvogtei Ortenau, war also bis 1805 vorderösterreichisch.
1677 würde das Dorf von den Franzosen verbrannt. :

Vorgeschichtliches: Einfaches Steinbeil (Länge 8 cm), in der Nähe gefunden Vor-

ö V & /> 6 geschichtliches

1901, Offenburger Sammlung.

Römisches: Westlich vom Ort, im Gewann »Läger«, an der in den Feldern als Römisches
»Hohweg« noch deutlich erhaltenen römischen Straße von Offenburg nach Riegel, finden
sich Reste ausgedehnten römischen Mauerwerks, Dachziegelstücke, Tongefäß-
scherben etc., die bis jetzt nicht weiter untersucht sind. (Mitteil, von Prof. Schumacher
1898.) (W.)

Kath. Pfarrkirche (S. Marci Ev.). Schon 1423 hören wir von einer Kirche zu Ergers- Kath.Pfarrkirche
wiler. Doch war Elgersweier bis 1790 Filiale von Offenburg und wurde damals erst Pfarrei.

Der heutige Bau stammt von 1761, er wurde 1881 restauriert.

Vielleicht hat er im Chorgrundriß noch Spuren des mittelalterlichen Baues.

Altäre und Kanzel im üblichen Barockaufbau. In einer Ecke aufgestellt spät-
gotischer, schlichter Taufstein.

In der Sakristei: Kelch, silbervergoldet, am Fuß mit aufgelegten, silbergetriebenen Sakristei
Engeln verziert; Wettersegen, Empire, Sonnenmonstranz, silbergetrieben, Rocaille.

An der Südseite der Kirche schmiedeeisernes Grabkreuz auf gebauchtem Stein-Schmiedeeisernes

Grabkreuz

postament. Vor der Fassade der Kirche Steinkruzifix von 1760.

Das-Pfarrhaus ist i. J. 1790 erbaut worden.

Nach Kolb2) fand man zu Anfang des 18. Jhs. hier »aus dem Alterthum« einen
Brunnen, den man wieder ausbesserte, und auch »etliche zinnene Brunnenteuchel«, von
deren Verbleib mir nichts bekannt.

...

GENGENBACH

Schreibweisen: monasterium Genginbach Anf. 9. Jhs.; mon. Kenginbach 9. Jh.;
Ghanginpach desgl.; Keginbach desgl.; Ghanginbach desgl.; Kenginbach ; in monasterio
Gengenbacensi 1117 ; monasterium Gengenbacense 1139 etc. ■— Stadt: Gengenbach
1232; Genginbach 1267; oppidum de Gengenbach 1231; oppidum de Gengenbach 1248;
»in dem stab zu Gengenbach mit namen im Füsserspach, im Schweigbach, im Birmers-
pach, im Richenbach, im Pfaffenbach und waz im stab gelegen« 1483.

Die Erklärung des Namens wurde vielfach versucht, sie ist wohl: Bach des Gango.

Archivalien der Gemeinde: Mitteil. d. histor. Komm. Nr. 5 (1885), S. 263. Archiv der
Röder von Diersburg, Mitteil. Nr. 16 (1894), S. 74, und FDA. 13 (1880), S. 273—281;

J) S. 812.

2) a. a. O. I, S. 263.
 
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