Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0248

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
BUTSCHBACH

Schreibweisen: Buspach by Fursteneck 1360; Buspach 1381; in dem Kirspil zu
Böspach 1381; in dem Buspache 1417; Bußbach 1432; Butschbach 1441 etc. (Eine
Erklärung des Namens sehr zweifelhaft, vielleicht: Bach des Buso?)

Ortsgeschichte: Der Ort, eine zerstreute Talgemeinde, wird seit 1300 oft in Ortsgeschichte
Allerheiliger Urkunden genannt. 1381 hören wir von einem Gügelhirnenhof. B. ge-
hörte zum weltlichen Gebiet des Hochstifts Straßburg und zwar zur Herrschaft Ober-
kirch. 1803 wurde es badisch.

Eine Kirche oder erwähnenswerte Kapelle ist hier nicht vorhanden. In einer
Bergsattelung steht ein spätgotisches Bildstöckchen (s. Fig. 77), vielleicht das künstlerisch
ausgebildetste, das wir in Baden besitzen. Der Fuß hat abgefaste Ecken, die Ädicula
ist von Rundstäben und Hohlkehlen eingefaßt; an ihr in eingravierten Linien die Dar-
stellung der Madonna und des h. Georg (?) sowie die verwischte Inschrift: f§t tlt(aria)
und fallt jötg, außerdem die Reste der Jahreszahl: I-V?S (1508?).

Am Übergang zum Fuß das Wappen der Pfau von Rippur.

Das Bildstöckchen, in weichem Sandstein gehauen, bröckelt ziemlich ab.

Weiter gegen das Renchtal zu ein Kruzifix mit Maria auf Rocaillepostament.

RUINE FÜRSTENECK

Schreibweisen: Vurstenecke 1263; Furstenegge 1275; die burch zu Fürstenegge
1298; Fürstenecke 1299; der statt Straßburg sloß Fürstenecke etc.

Literatur: Näher, Ortenau, S. 13. J. Fritz, Das Territorium des Bistums Straß-
burg, Köthen 1885, S. 148 ff.

Die Burg, die zum erstenmal 1263 erwähnt wird, gehörte ursprünglich den Geschichtliches
Zähringern und kam aus deren Erbschaft mit der Herrschaft Oberkirch an die Fürsten-
berg, was König Rudolf 1286 dem Friedrich und Egeno von Fürstenberg bestätigt.
Bereits 1303 aber verkaufte die Witwe Friedrichs, Udelhildis, das Schloß Fürsteneck
mit der Stadt Oberkirch und allen Pertinenzien an den Bischof von Straßburg, Friedrich
von Lichtenberg. Zu diesen Pertinenzien gehörten außer Oberkirch und Oberndorf
Güter in Ringelbach, Geldengrunt, Frawensberge; sodann im Noppenouwer Tal in
Gerwinsberge, Nortwasser, Meisahe, Rotschier, Breitenberg, Dettlinsbach, Bestenbach,
Eberlinsberge, In dem Springe, Löhern, In der Gassen, Ruprehtsbühele, Sigmannes-
gassen, An der Matten, Ibach, Ramesbach, Richenbach. Es war einer der bedeu-
tendsten Schritte zur Ausbreitung bischöflichen Territorialbesitzes auf rechtsrheinischem
Boden zur Abrundung desjenigen Distriktes, der nach der ältesten festen Nieder-
lassung Ullemburg genannt wurde. Die Burg wurde 1395 an den Propst von Aller-
 
Annotationen