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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0400

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AMT OBERKIRCH. — PETERSTAL.

285

Um das Wappen später eingemeißelt: Lapis hie in pristinae domus fronte erat 1836.

Von Privathäusern ist das des Leop. Hodapp zu erwähnen mit einem Erker Privathäuser
und der Jahreszahl 1681 und dem Gerberzeichen an der Türe, deren Gewände abge-
schrägt und hohlgekehlt sind, sowie das Ökonomiegebäude des Gasthauses »Zur Sonne«
mit der Jahreszahl 1682 an der ähnlich profilierten Tür. — Beim Apotheker Junghans
befand sich früher ein Bronzemörser mit der Aufschrift Soli deo gloria 1628.

In der Hauptstraße, zwischen Kirche und oberem Tor, stehen eine stattliche An-
zahl Riegelhäuser, leider jetzt verputzt. In ihrer alten Gestalt wiederhergestellt, würden
sie der Straße ein sehr malerisches Aussehen geben.

An den von Oppenau ausgehenden Straßen einige Kruzifixe und Bildstöcke des
17. und 18. Jhs., so ein Kruzifix von 1775 auf dem Weg nach Lierbach, eines von
1796 auf dem Weg nach Antogast und ein solches von 1681 auf dem Weg nach
Ramsbach.

PETERSTAL

Schreibweisen: zu sant Peter in Noppenowertal 1360; 1399; 1416; zu Bestem-
bach in Noppenauwerthale ob sant Peter gelegen ein hofstatt; Petersthal 1660.

Literatur: Tabernae montanus = Theod. Jac. Neuw Wasserschatz. Das ist: Von
Allen heylsamen Metallischen, Minerischen Badern und Wassern, Sonderlich aber von

den neuwen erfundenen Sawerbrunnen zu Langenschwallbach.....und im Schwartz-

wald in dem löblichen Stifft Strassburg in dem Petersthal . . — Vincentini Angeli Salae,
tract. duo, in specie: de deux Fontaines dites de Greysbach et de S. Pierre etc., Straß-
. bürg 1590. Deutsch zur gleichen Zeit ebenda. — C. Graseccius, Föns salubris scatebra
Petrina, Straßb. 1607. — C. Erhardt, BadPetersthal im Großherzogthum Baden und seine
Stahlsäuerlinge, Karlsruhe 1856. — Fr. vonWeech, Zur Geschichte der Renchbäder
Antogast, Freiersbach, Griesbach und Petersthal Ob. 28, 438—466. — P. (Pfaff), Die
Renchthalbäder um 1644, Monatsblätter des Badischen Schwarzwaldvereins III (1900),
Sp. 87 — 92. Kraus, Zur Geschichte der Renchtalbäder, Z. NF. 21, S. 60:. Über
die neuere Bäderliteratur s. Kienitz und Wagner.

Ansichten: Merian, Topographia Alsatiae 1644, S. 50. — Zwölf Ansichten von Ansichten
Petersthal mit Antogast, Freiersbach, Sulzbach und deren Umgebung, Karlsruhe, Müller, o. J.

Geschichtliches: Schon Ende des 13. Jhs. lag hier (s. unten) eine Kapelle, nach Geschichtliches
deren Titel das Tal genannt wurde. Der später noch erwähnte Bistrichhof wird schon
1196 genannt, also war damals das Tal schon besiedelt. 1476 hören wir von dem
Bestenbachhof. Die Güter des Tales waren als Lehen von Freiburg, Eberstein und
Straßburg in den Händen des Schauenburger und Staufenberger Adels. Der Ort gehörte
zum Bistum Straßburg, Herrschaft Oberkirch. Erst im 16. Jh., wohl etwas später als
der Griesbacher, scheint der Sauerbrunnen bekannt geworden zu sein. 1580 war er in
einen viereckigen, hölzernen Kasten gefaßt. Nach der Verpfändung der Herrschaft an
den Herzog Friedrich von Württemberg nahm dieser lebhaftes Interesse an den Bädern
und erließ 1605 eine Badeordnung. 1637 erfolgte eine neue Ordnung durch Bischof
Leopold. Im Anfang des 17. Jhs. war es in dem Besitz von verschiedenen Elsässern,
von denen der erste, Odino, nach den Mitteilungen des Graseccius, die bei dem großen
Andrang nicht mehr genügenden Herbergen etc. in einen geeigneten Stand setzte. So
 
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