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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0401

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KREIS OFFENBURG,

präsentierte sich das Bad mit einer Anzahl offenbar ganz stattlicher Riegelbauten(s.Fig.i7o).
Auch genoß es den Ruf, daß vortrefflich für des Leibes Nahrung mit Leckerbissen aller
Art gesorgt war1) und daß dort über die Maßen lustig gelebt wurde. In den folgenden
Jahrhunderten wechselte das Bad verschiedentlich die Eigentümer, im 18. Jh. kam es in
den Besitz des Klosters Schuttern, das ein neues großes Kurhaus erbaute, indes auch
keine guten Geschäfte gemacht zu haben scheint und das Bad offenbar wie Griesbach
weiterverkaufte. Als 1803 das Gebiet an Baden fiel, nahm sich die Regierung der
Bäder an durch Unterstützung der Eigentümer. Die heutigen Bauten stehen noch an
alter Stelle, entstammen aber alle (wenigstens im Umbau) dem 19. Jh.

Kath. Pfarrkirche

Fig. 170. Bad Peterstal im jfahre 1644.

Die kath. Pfarrkirche (ad S. Petrum et Paulum). 1293 wird erwähnt die »capella
sita in parrochia ecclesie de Noppenowe, que vocatur vulgariter die wüste capelle, filia
ad ecclesiam predictam spectans K. Da das Patronat von Oppenau (mit Nußbach) Aller-
heiligen gehörte, so auch diese Kapelle. 1321 wird sie als »capella sancti Petri dicta die
wüste capelle, ecclesie in Noppenowe attinens« genannt. Die Erklärung des Beiworts
findet sich in folgender Erwähnung: »in dem thal zu Noppenauwe zu der wüsten Reynchen
zu sant Peters capelle 1381«. Der Gottesdienst ist wohl durch einen Kaplan von Oppenau
besorgt worden. 1619 hören wir von einem »pfleger sancti Petri im thal«. Nach der
Niederlassung der Kapuziner in Oppenau 1668 besorgten diese unter Aufsicht des
Oppenauer Pfarrers den Gottesdienst in Peterstal. 1801 aber »zwang der Bischof und
Landesherr das Mediatkloster Allerheiligen zur Erbauung eines Lokalkaplaneihauses im

x) S. Weech a. a. O. S. 440 f., Zentner a. a. O. S. 26 ff. und Philander von Sitte-
walds Schilderung in den Visiones de Don Queredo etc., Straßburg 1642.
 
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