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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0778

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634

KREIS OFFENBURG.

KINZIGTAL

(HALBMEIL, IPPIOHEN, LANGENBACH, S. ROMAN)

Aus in den Gebirgstälern weit zerstreuten Orten setzt sich diese Gemeinde zu-
sammen, deren Hauptort Halbmeil im Flußtal der Kinzig liegt.

HALBMEIL

Schreibweisen: zur Halbenmil ob Wolfach 1482; von der Halbenmil 1492. (Wörtlich
zu nehmen.)

Archivalien: Mitteil. d. histor. Komm. Nr. 16 (1894), S. 153.
o«sgeschichte Ortsgeschichte: Früher zur Herrschaft Wolfach gehörig, kam es mit dieser an das

Haus Fürstenberg, bis es 1806 badisch wurde.
Wirtshausschild Wirtshaus »Zum Engel« hübscher schmiedeeiserner Wirtshausschild, 18. Jh.

IPPICHEN

Schreibweisen: Gypchen 1332; Gipechen 1341; Gypken 1386; Gipchen 1393 etc.;
Gyphen 1453; Gyppich 1476; Gippich 1479. (Hof des Gibicho.)
Ortsgeschichte Ortsgeschichte■: Die Gegend kam mit der Herrschaft Wolfach an Fürstenberg.

Nach der hier ehemals stehenden Burg (s. unten) nannte sich ein Dienstmannengeschlecht
der Herren von Hohengeroldseck, der Grafen von Fürstenberg, der Grafen von Lupfen
und der Herren von Hornberg, von dem Ulrich de Gipeche 1268, Ulrich von Hepchen
1280 zuerst erscheint.1) 1472 scheint mit Diebolt von Gippichen das Geschlecht zum
letzten Male genannt zu werden. Von der Burg hören wir zum ersten Male 1451,
Gippicher burgstall 1493. Sie wird nach dem Erlöschen des Geschlechts allmählich zur
Ruine geworden sein, heute sind von ihr keinerlei Reste mehr erhalten, nur der Name
Burgmatte beim Abrahamsbauer deutet darauf hin.
Hof Hof des Klasenbauern. Das Haus hat zwei rundbogige und ein spitzbogiges Tor

mit gewelltem Profil. — Scheune mit rundbogiger, abgefaster Tür; die Stockwerke durch
gotische Wasserschräge (Wasserschlag) voneinander geschieden. Fenster mit geradem
Sturz und abgefaster Laibung, außerdem noch Lichtluken. Das Haus ist später ver-
größert und das Dach erhöht worden. Bruchsteinbauten, die Einfassungen etc. aus
Sandstein, 17. Jh.

LANGENBACH

Schreibweisen: Langenbach 1428; im Langembach 145.1.
Ortsgeschichte Ortsgeschichte: Mit der Herrschaft Wolfach kam Langenbach an das Haus Fürsten-

berg, 1806 wurde es badisch.

Im Schulhaus aufbewahrt eine Urkunde von 1487 (Montag nach S. Gilgentag),
Entscheidung des Gerichts zu Schiltach in Sachen der Gemeinden Langen- und Ubel-
bach gegen Gangolf von Hohengeroldseck und Schenkenzeil bezüglich des Waldes
in Hägbach.

*) Kindler von Kn ob loch a. a. O. I, S. 446.
 
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