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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0412

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ALTENHEIM

Schreibweisen: villa Altheim 1289; das dorff zu Altheim 1482. (Kaum identisch
mit dem schon 880 erwähnten Baidanheim, da die Zurückführung darauf sprachliche
Schwierigkeiten bietet.)

Archivalien der Gemeinde und Pfarrei: Mitteil. d. histor. Komm. Nr. 5 (1885),
S. 261—262.

Ortsgeschichte:v) Der Ort gehörte zur Herrschaft Geroldseck und kam bei der Ortsgeschichte
Teilung derselben an die Linie Lahr-Mahlberg. Bei der Heirat der Susanne von Geroldseck-
Lahr mit Hug von Geroldseck am Wasichin wurde deren Mitgift als Pfandsumme u. a.
auf Altenheim gestellt, Hug aber verpfändete die Hälfte des Ortes an die Müllenheim.
Außer diesen hatte um das J. 1400 noch ein Walter Wachsiger hier ein geroldseckisches
Lehen. Um 1359 hören wir auch von einem Edelknecht Kuno von Hundsfeld, der
seinem Lehensherrn Heinrich von Lichtenberg das Lehen, das er u. a. auch in Alten-
heim hatte, resigniert. Vom 12. bis 14. Jh. scheint das Kloster St. Georgen auf dem
Schwarzwald Besitzungen hier gehabt zu haben; 1288 erwarb das Kloster Gengenbach
den päpstlichen Schutz für einen Hof hier. Im gleichen Jahre verkauften Walter von Klingen
und seine Frau Sophie ihren Besitz zu Altenheim an den Ritter Sigmund Hogmesser zu
Straßburg, von dem diese Güter an den Ritter Diebold Schenke von Oberehnheim und
dann 1306 an den Domherrn Gerhard von S. Stephan zu Straßburg übergingen.
1290 hörep wir auch von einem Hugo von Altenheim, Bürger zu Offenburg.

Der Ort machte die Schicksale der Herrschaft Lahr-Mahlberg mit, er kam also 1427
an Mörs-Sarwerden, und als dies die Hälfte der Herrschaft an den Markgrafen von Baden
verkaufte, zugleich unter dessen Herrschaft; bei der Teilung 1629 kam er zu Lahr,
d. h. also an Nassau-Saarbrücken. Da dieses Haus aber die Herrschaft an Baden-Durlach
verpfändete, so war auch Altenheim bis zum Rückfall der Pfandschaft baden-durlachisch,
dann unter Nassau-Usingen, bis es i. J. 1803 badisch wurde.

Evang. Pfarrkirche, ehemaliger Titel (?). 1300 hören wir von Wernherus rector Evang. Pfarr-
ecclesie in Altheim, frater Heinrici armigeri de Schopf heim. Kirchensatz und Zehnt, die
dem Hochstift Straßburg gehörten, waren als bischöfliches Lehen im Besitze derer von
Schopfheim, von dem als letzte die drei Brüder Erkenbold, Heinrich und Werner damals
lebten; eben dieser Werner war der Pfarrrektor. Nach dem Aussterben der Schopf heim
kam das Lehen an das Stift zurück, das es in einzelnen Teilen an verschiedene Edle
weitervergabte. — Wir hören dann 1336 von Heinrich Kalwe von Schauenburg Kirchher
zu Altheim, 1419 von Götze Wilhelm lütpriester zu Altheim, 1428 von der ecclesia
parrochialis in Altheim. Wie die ganze Herrschaft Lahr-Mahlberg, neigte sich bei der
Kirchenspaltung Altenheim rasch der neuen Lehre zu, die 1567 endgültig eingeführt

*) Ruppert, Gesch. der Mortenau I, S. 237 ff.
 
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