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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0241

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142 KREIS OFFENBURG.

entstammt. Die Vierecksmauer besteht aus Bruchsteinmauerwerk, sie ist geflickt und
verputzt. Noch ist die Mauer ausserhalb des Grabens und die Stelle der alten Brücke
über denselben sichtbar.

Besitz der Fürsten von der Leyen, dient das Schlösslein heute als Sitz des fürst-
lichen Rentamtes.

SULZ

Schreibweisen: Sulz cum vallibus suis 1270, Sultz 1275, Sulcze 1364 (ahd. sulza
Salzwasser, Salzloche).
Ortsgeschichte Ortsgeschichte■; 1275 erfahren wir, dass Walter IL von Geroldseck dem Kloster

zu Lahr den Frohnhof und den Schenkenhof zu Sulz schenkte. 13 51 schenkten die
Geroldsecker Patronat und Zehnt an das gleiche Kloster, das dafür den Pfarrer besoldete.
Den Novalzehnten beanspruchte die Gemeinsherrschaft, die im 16. Jh. auch den Kirchern-
satz an sich zog. Sulz gehörte zur Herrschaft Lahr-Malberg, bei der Theilung 1627 kam
es zu Mahlberg, wurde also baden-badisch.
Römisches Römisches. Näher (Bauliche Anlagen der Römer, Anh. II) giebt am Sulzbach

Baureste eines römischen Gehöftes an Römische Ziegel- und Thongefässscherben
der städt. Sammlung in Freiburg könnten dorther stammen. Vom Langenhard bei
Sulz ist der Fund einer Bronzefibula und von röm. Ziegelbruchstücken bezeugt.

Am Sulzberg: Fund einer römischen Heftnadel (Fibula), Form des 2. bis
3. Jhs. nach Chr., im dortigen Domänenwald (1872); jetzt in der Karlsruher Sammlung. ( W.)
Simuitankirche Simultankirche (ad S. Petrum et Paulum; vor der Reformation Petrus, um 1700

findet sich S. Agatha als Nebenpatronin). Genannt »ecclesia 1364, ein rector ecclesie
1464, als patronus: S. Petrus apostolus 1692. — 1419 ein herr Peter lütpriester zuo
Sulz genannt. Das Kloster zu Lahr bestellte (s. oben) bis in das 16. Jh. den Pfarrer.
Während der Reformationszeit machte Sulz die religiösen Schicksale der Herrschaft
Mahlberg durch.

Die heutige Kirche ist ein Neubau von Hübsch von 1865. Die angeblich interes-
santen Architekturtheile der alten Kirche wurden angeblich verhauen und bei Häusern
verwendet.
Barocktaufstein In der Kirche: Barocktauf stein von 1631 mit gewundenem Fuss und natura-

listischen Blumen an der Achteckschale. Nach Angabe des -J* Pfarrers Staudenmaier
noch ein Holzkruzifix aus dem 17. Jh.
Glocken Glocken: Zwei von Edel-Strassburg, die eine von 1749 Maria und Agatha, die

andere von 1775 Petrus und Martha; die dritte von 1805 wurde 1823 umgegossen.
Kirchengeräthe Kirchengeräthe■: Sonnenmonstranz, 1754 wohl vonMarkgräfin M. Victoria gestiftet;

zwei einfache Kelche kupfervergoldet. Zinnkelch von 1772.

Auf dem Friedhof roher Crucifixus 1772 von Martin Eisenbeiss in Heiligenzell
gefertigt.
Riegelhäuser lm Ort die Häuser Nr. 9, 10, n, 14 und andere mehr als Riegelhäuser zu

erwähnen. Am Gasthaus zur Sonne guter, schmiedeeiserner Wirthshausschild, Rocaille.
In der Nähe eine originelle schmiedeeiserne Laterne.

Vor der Kirche mächtiger Brunnentrog aus Monolith mit verwischter Inschrift
und Wappen.
 
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