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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0425

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AMT OFFENBURG. — DIERSBURG (BURG). 309

Und:

AUFGERICHT VON ZWEI EHELEUTEN ANNO MDCCLXXI

ZU GOTTES UND MARIA EHR

STELLEN SIE ES HIERHER

ES IST IHR GRÖST VERLANGEN

VON GOTT IM HIMMEL GNAD ZU EMPFANGEN.

MARIA THEILT MIT IHREM SOHN

DAS BITRE LEIDEN SPOT UND HOHN

CHRIST LIEBST DU IHREN SOHN VON HERZEN

NIMM WIE SIE ANTHEIL AN DEN SCHMERZEN.

Endlich:

JOHANNES HAT SICH NICHT GESCHEUT
BEI SEINES MEISTERS KREUZ ZU STEHEN
WEH DENNEN DIE VOM KREUZE WEIT
DEN ROSENWEEG DER SÜNDE GEHEN.

Darauf folgen an dem Weg auf hohen Sockeln, die in Voluten und Engelsköpfen endigen,
sechs Stationen, die derben Reliefs in Rocaillekartuschen, und zwar (von Griesheim aus-
gegangen): Christus am Olberg, Christus an der Säule, Verspottung und Geißelung,
Christus vor Pilatus, Annagelung an das Kreuz.

DIERSBURG

(nebst BURG)

Schreibweisen: Tiersperc 1257; Diersberg 12 5 9 ; Tiersberc 1266; Tiersberg 1291;
sloß Diersberg zeMortenaw 1390; Tyersbergk 1396 ; Diersperg 1453 ; Tierspergertal 1466;
vogt und gemeinde des thals Thiersperg 1530.

Archivalien: Mitteil. d. histor. Komm. Nr. 16 (1894), S. 63—71, 80—84; Nr. 17
(1895), S. 47. — F. Röder von Diersburg: Mitteil, aus dem Freiherrn von Röder-
schen Archive über die Pfarreien Diersburg etc., FDA. XIV (r88i), S. 225—236;
Notizen zur Gesch. der Herrschaft Tiersperg (1392 bis 1463), Freib. Zeitschr. V,
S- 327—343; Beiträge zur Gesch.: Hildebrands Vierteljahrsschrift für Heraldik XI
(1883), S. 145—180.

Literatur: Näher, Die Ortenau, S. 18. F. Röder v. D., Der Stein zu D., Freib.
Zeitschr. IV, S. 273—286. Ruppert, Mortenau I, S. 23—32 und S. 456—460.
H. Schreiber, Hohenrod, Rodeck, Thiersberg, Sagen und Geschichte. Schönhut,
Burgen II, S. 109—130.

Ortsgeschichte: Das Dorf ist wohl aus Ansiedelungen unter dem Schutze der Ortsgeschichte
Burg entstanden. Diese ist ein Bau des gleichnamigen Dynastengeschlechtes, das nach
allem ein Zweig der Geroldsecker gewesen ist.1) Zum erstenmal hören wir von einem
Waltherus de Tirsperg 1197, der als erster Zeuge einer Schenkung des Markgrafen von
Baden an das Kloster Selz auftritt und 1207 noch lebt. Möglich, daß er ein Sohn
Burkards und Bruder Wolfgangs,, des vermutlichen Stifters der Geroldseck-Lahrer Linie,

1) Ruppert a. a. O. — Kindler von Knobloch, Oberbad. Geschlechterbuch I,
S. 224—226.
 
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