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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0714

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576 KREIS OFFENBURG.

des Namens gestorben. — Der Zehnt gehörte dem Gotteshaus zu Gengenbach. 1806
wurden Ort und Tal, die zu der fürstenbergischen Herrschaft Kinzigtal gehörten, badisch.
— Bemerkenswert ist noch, daß der Fischerbach die Grenze zwischen den Bistümern
Konstanz und Straßburg bildete.

Weiler wird zum erstenmal 1297 genannt, damals verkauften die Fürstenberg ihre
dortigen Besitzungen an Rudolf von Schnellingen; 1579 wurde der Ort wieder fürsten-
bergisch und blieb es bis 1806, dem Übergang an Baden.

In Weiler stand ein Schloß derer von Ramstein, eines abgegangenen Ministerialen-
geschlechtes, welches von 1336 bis 1557 in Urkunden vorkommt und einen Widder auf
einem Dreiberg im Wappen fahrte. Sie brachten das Dörfchen Weiler 1358 an sich,
das daher zuweilen zum Unterschied von anderen Ramsteinweiler genannt wurde. Zu
dem Schloß gehörte der Hof Bergeck: »der hof zu Bergegk mit dem burgstall zu Ram-
stein« 1358, Fälschung aus der zweiten Hälfte des 15. Jhs. Ein Burekart von Ramstein
zu Wiler wird erwähnt in einer Fälschung von 1318. Vor denen von Ramstein hören
wir 1240 von einem Albertus de Wilere miles, 1329 von Fritsch und Heinrich von Wiler.

1508 wird das »schlößlein Wylr im Kintzigental« genannt. 1598 erscheint ein
»Hans Pluier von und zu Rambsteinweyler, gräfflich Fürstenbergischer hoffmeister«.
Nach Schuster1) soll der letzte Herr von Ramsteinweiler auf dem Gut Bergeck 1863
gestorben sein.

Im Mittelalter wurde hier Bergbau getrieben, 1471 und 1488 werden die Gruben
erwähnt.
Kath.Pfarrkirche Die kath. Pfarrkirche (für Weiler-Fischerbach) (ad S. Michaelem Are.) wurde 1888

auf dem Schloßberg erbaut, dessen Name wohl der einzige Rest der alten Burg. Früher
war Weiler nach Hausach eingepfarrt. Erwähnt wird 1329 ein »pfaff Jo. von Wiler«,
1499 ein »Martin Buwmann lütpriester zu Wyler«. 1491 ist angeblich die alte Kirche
Kirchengeräte gebaut worden, von der heute keine Spur mehr erhalten, wohl aber eine Anzahl Kirchen-
geräte: eine Monstranz in der üblichen Sonnenform, silbergetrieben, vergoldet, mit
Rocailleornament und nicht mehr erkennbarem Zeichen (zweite Hälfte des 18. Jhs.); ein
Kelch in gleichem Material, Arbeit und Stil, mit dem Augsburger Zeichen, darunter P
und FCM; ein schlichtes Weihrauchschiffchen vom Ende des 18. Jhs.

Die Glocken waren bei meinem Besuch nicht zugänglich.

GUTACH

Schreibweisen: Güta zwischen 1360 bis 1370; Gütach 1421; Gütach 1534;
Guottach 1631.

Archivalien: Mitteil. d. histor. Komm. Nr. 13 (1891), S. 28; Nr. 16 (1894), S. 159.
Ortsgeschichte Ortsgeschickte: Gutach ist ein langgestrecktes Dorf mit zahlreichen Nebenorten,

das typische Schwarzwalddorf mit weit entlegenen Höfen. Es beginnt nahe der Stadt
Hornberg und zieht sich herab bis zur Kinzig, bis gegen Hausach, wie bekannt, eine der
schönsten Gegenden des Badischen Schwarzwaldes, in Bild und Lied gefeiert. Es gehörte
ursprünglich den Freiherren von Hornberg, die gleichen Stammes waren mit denen von

*) Schuster, Der Schulkreis Offenburg, S. 27.
 
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