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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0803

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AMT WOLFACH. — SCHILTACH.

657

scheint es mir auch aus historischen Gründen immerhin möglich, daß die Geroldsecker
auf der Höhe ihrer Macht in der ersten Hälfte des 13. Jhs., als sie in den Besitz dieser
Gegend kamen, die Burg entweder neu erbauten oder so, wie sie heute ist, ausbauten.
Über dem Tal drüben am Bergabhang, auf einem niederen Granitkegel, Reste
eines unregelmäßigen Gemäuers; die Mauerzüge im Grundriß fast rund, von einem
weiteren Mauerkreis ebenfalls noch Reste erhalten. Über Alter und Zweck dieser Anlage
ist nichts festzustellen.

Gemäuer

SCHILTACH

Schreibweisen: Schiltach 1275; Schiltha 1315; Schiltache 1333; Schiltach, Horn-
berger Amts 1592; Schülltach 1621. (Vielleicht vordeutsch, vielleicht auch zu Schild
gehörig.)

Arhivalien: Mitteil. d. histor. Komm. Nr. 17 (1895), S. 92.

Literatur: Ein erschröcklich Geschieht vom Tewfel und einer unhulden, beschehen
zu Schiita in der Karwochen .... 1533. Joh. Bolte, Geistl. Komödie in Seh. 1654,
Alemannia XVII, S. 152. Ders., Kommödianten zu Seh., Alemannia XIV, S. 188.
Eyth, Altertüml. Gebräuche von Seh., Veröffentlichungen des Karlsruher Altertums-
vereins I, S. 14. A. Rößger, Bilder aus einer kleinen altwürttembergischen Schwarz-
waldstadt vom Ende des Dreißigjährigen Krieges, Württemb. Vierteljahrsschrift NF. I
(1892), S. 386—408.

Ansicht: Merian, Topographia Sueviae 1643. Ansicht

Ortsgeschichte: Im 13. Jh. zuerst genannt, kam nach längeren Kämpfen um die Ortsgeschichte
Vogteien Schiltach und Alpirsbach zwischen den Herzögen Friedrich II. von Teck und
Konrad von Urßlingen Schiltach an letzteren. Doch hatten auch die Geroldsecker einen
Teil im Besitz, wohl durch Verschwägerung und Pfandschaft, 1370 hören wir von »Georgen
von Geroltzegke genant von Tuwingen und Heinrichs von Geroltzegke gemeine vestinnen
zu Geroltzegk und zu Schiltach«. Wenige Jahre nachher versetzt »Mathis von Signöw
ain friger herre« 1378 »Schiita bürg und statt mit allem dem, daz dar in höret, dem
edeln grave Wolfen von Eberstain minem lieben ohem und dem schultheissen, dem
burgermaister, dem rät und den burgern gemainlich der statt ze Rotwil um achtenhalb-
hundert guldin«. Vorher schon, 1375, hatte er dem Grafen Eberhard von Württemberg
und dessen Sohn Ulrich gelobt, »wer daz sache, daz mir an den vestin der Hohen-
gerolzeg und an der vestin Schiltach gebringe und die ingewinne, daz ich mit denselben
vestin den vorgenannten minen herren von Wirtenberg und iren erben damit warten
solle und damit nit anders tun solle, denne daz sie mich heizzen«.1) 1395 erlaubt er
nun dem Grafen Wolf von Eberstein, die 1378 den Rottweilern verpfändete Hälfte ein-
zulösen.2) Gleich nachher verkauft er seinen Besitz endgültig demselben. 1381 erlangte
Diem, der Schultheiß von Dornstetten, wegen einer Schuld des Georg von Geroldseck
von 1000 fl. »eine Anleite auf dessen Anteil an Burg und Stadt Schiltach und Schenken-
zeil«.3) Aber noch im gleichen Jahre am 26. Juni verkauft sein Bruder Berntz von
Dornstetten mit seiner Zustimmung diese Ansprüche um 4000 Pfund Heller an den

*) Ruppert, Mortenau I, S. 495.

2) Ebenda.

8) Ebenda, S. 496.
 
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