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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 19): Landkreis Cuxhaven — Braunschweig, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44259#0197

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sprünglichen Brinkfläche umfaßt. Seit der Mitte
des 17.Jh. waren auf dem Brink am südöstlichen
Ortsrand Schafställe und Kornscheunen errichtet
worden, deren Zahl sich im Jahre 1850 auf 23
Schafställe und 15 Kornscheunen belief. Zwar
gab es auch noch im letzten Drittel des 19.Jh.
eine große Schafherde mit 987 Tieren, doch ging
die Schafhaltung nach Einführung des Kunstdün-
gers stark zurück, und die Gebäude verfielen.
Schließlich wurde die Brinkfläche nach dem
Zweiten Weltkrieg sukzessive verkauft.

Infolge der Verkoppelung (von etwa 1855-1865)
wurden erstmals außerhalb der Ortschaft Höfe
angelegt. Außerdem führte die Einrichtung einer
Bahnstation 1899 im Zuge der Strecke Stade-
Wesermünde zu einer kleinen Ansiedlung nörd-
lich von Freisdorf, wo ab 1951 auch ein kleines
Neubaugebiet entstand.

Die durch unregelmäßige Parzellen charakteri-
sierte Dorfstruktur um Raiffeisen-, Schulstraße,
Geestensether Straße und In der Hörne, wie sie
die Verkoppelungskarte von 1850 zeigt, hat sich
bis heute erhalten und unterliegt denkmalpflege-
rischem Interesse, auch wenn die Bausubstanz
überwiegend vor allem um die Wende zum
20.Jh. erneuert wurde.

Ältestes denkmalwertes Wohnwirtschaftsgebäu-
de des Dorfes stellt das 1727 errichtete Haupt-
haus der Hofanlage In der Hörne 3 dar, das
durch die reich profilierten Knaggen an der
Vorkragung des Wirtschaftsgiebels und die nörd-
liche Verlängerung in Form eines quergestellten,
1925 in Backstein angefügten Wohngebäudes
auffällt. Wie hier sind inzwischen die Traufseiten
bei den Zweiständerbauten auf den Höfen In der
Hörne 1 (bez. 1833) und Geestensether Str. 12
(bez. 1789) z.T. massiv ersetzt. Das Giebeltrapez
am Wirtschaftsteil des letztgenannten Baus kragt

Freisdorf, In der Hörne 3, Hofanlage

nur leicht vor und besitzt ein engmaschiges Fach-
werk. Der in jüngster Zeit sanierte Zweiständerbau
Malserstr. 7 (erb. 1822) wirkt aufgrund des Voll-
walms relativ altertümlich. Von straßenbildprägen-
der Bedeutung ist das traufständig an der Raiffei-
senstr. 2 in Backstein errichtete Wohnwirtschafts-
gebäude (erb. 1905), das sich durch seine origi-
nal überlieferten Details auszeichnet. Giebelstän-
dig dazu liegt das ältere, 1870 nach einem Brand
in Fachwerk wieder hergestellte Wohnwirtschafts-
gebäude dieser Hofanlage. In der Schmiedestr.
(Nr. 2) hat sich aus dem späten 18.Jh. eine
Fachwerkscheune mit Zaunwerk erhalten.

FRELSDORF - FRELSDORFERMÜHLEN



Der nordöstlich von Freisdorf gelegene Ortsteil
verdankt seinen Namen der urkundlich 1562 ge-
nannten Wassermühle, welche die Herren von
Luneberg im Tal eines in die Geeste mündenden
Bachs errichten ließen. Nach der Heirat der So-
phia Catharina von Luneberg mit Henneke von
Brobergen 1583 kam es zur Gründung eines
selbständigen Gutes, das nach zahlreichen Be-

sitzerwechseln 1894 das Eigentum der Freifrau
Mia von Hodenberg wurde. Sie ließ das jetzige
Herrenhaus, in dem Reste eines um 1780 erbau-
ten Vorgängers enthalten sind, als repräsentati-
ven, zweigeschossigen Backsteinbau in renais-
sancistischen Formen mit Turm an der Südwest-
seite und zahlreichen Dachhäuschen in dem
schiefergedeckten Dach errichten sowie den um-
gebenden Park anlegen (Freisdorfermühlen 4).
In diesem Zusammenhang waren einige, nahe
bei dem Haupthaus stehende Wirtschaftsgebäu-
de versetzt worden, u.a. das ehemalige Torhaus
des Gutes (bez. 1624, Frelisdorfermühlen 3), ein
heute zu Wohnzwecken genutzter Wandständer-
bau. Im östlich davon gelegenen Waldstück steht
hinter dem Freisdorfermühlener Friedhof ein
kleiner Ziegelbau unter Satteldach (erb. 1791),
den die Gutsbesitzerin Wilhelmine von Köhnen
beim Tode ihres Mannes dort erbauen ließ.

GEVERSDORF



Im Norden der Wingst erstreckt sich die Gemar-
kung Geversdorf beiderseits des breiten Unter-







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