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Oberndorf, Kgl. Preuß. Landesaufnahme, 1897 (Lan-
desvermessung u. Geobasisinformation Nds.)
Oberndorf, Bahnhofstr. 51, 1909
parallel zum Deich aus, vor dem der Deichweg
verläuft. Eine in der Nachkriegszeit einsetzende
westliche Erweiterung des Ortes stellt die Bebau-
ung südlich der Bahnhofstraße dar.
Ev. Kirche St. Georg
Die nahe am Deich gelegene Kirche Oberndorfs
wurde 1635 nach dem Abriß des mittelalterlichen
Vorgängerbaus errichtet, von dem sich der brei-
te, niedrige Westturm aus der Zeit um 1300 erhal-
ten hat. 1717 erhielt er als Bekrönung ein
Haubendach mit schlanker Pyramide (Bei der
Kirche 12).
Den durch Strebepfeiler gegliederten Backstein-
saal mit polygonalem flachem Ostabschluß über-
spannt im Innern eine hölzerne Segmentbogen-
tonne. Anläßlich einer Instandsetzung 1985, die
umfangreiche Ausbesserungen des Mauerwerks
beinhaltete, erhielt die den Raum vollständig um-
ziehende Empore eine neue Konstruktion, wobei
die Orgelempore mit dem ebenfalls restaurierten,
1879 von Röver (Stade) gebauten Instrument auf
Oberndorf, Bei der Kirche 8, 9/10, 11
das ursprüngliche Maß zurückgenommen wurde.
Innerhalb des schlichten Interieurs erhält der in ei-
ner Figur des triumphierenden Christus gipfelnde
und mit Reliefs heilsgeschichtlicher Thematik,
Statuen sowie Knorpelwerkornamenten plastisch
stark durchgebildete Altar, den J. Heidtmann
1663 schuf, eine besondere Gewichtung. Die
gleichfalls von Heidtmann stammende Kanzel
wurde in der 1. Hälfte des 18. Jh. so in den Altar
integriert, daß der mit Statuetten geschmückte
Korb zwischen den Säulen im Mittelfeld des
Hauptgeschosses vorkragt. Als weitere Arbeiten
Heidtmanns sind die 1663 datierte Kreuzigungs-
gruppe auf der Empore hinter dem Altar und der
in der Schiffmitte hängende Taufengel erwäh-
nenswert. Der dreibeinige, mit Schnurzügen ver-
zierte Bronzetaufkessel wurde wohl Ende des
13. Jh. gegossen.
Eine besondere ortsbildprägende Funktion erfüllt
die Gruppe von Wohngebäuden, die den ehema-
ligen Marktplatz südlich der Kirche im Westen
und Süden rahmen. Die östliche Begrenzung der
südlichen Reihe übernimmt die mit zwei Ge-
schossen und Drempel hoch aufragende Giebel-
Oberndorf, Hauptstr. 26, 1905
266
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Oberndorf, Kgl. Preuß. Landesaufnahme, 1897 (Lan-
desvermessung u. Geobasisinformation Nds.)
Oberndorf, Bahnhofstr. 51, 1909
parallel zum Deich aus, vor dem der Deichweg
verläuft. Eine in der Nachkriegszeit einsetzende
westliche Erweiterung des Ortes stellt die Bebau-
ung südlich der Bahnhofstraße dar.
Ev. Kirche St. Georg
Die nahe am Deich gelegene Kirche Oberndorfs
wurde 1635 nach dem Abriß des mittelalterlichen
Vorgängerbaus errichtet, von dem sich der brei-
te, niedrige Westturm aus der Zeit um 1300 erhal-
ten hat. 1717 erhielt er als Bekrönung ein
Haubendach mit schlanker Pyramide (Bei der
Kirche 12).
Den durch Strebepfeiler gegliederten Backstein-
saal mit polygonalem flachem Ostabschluß über-
spannt im Innern eine hölzerne Segmentbogen-
tonne. Anläßlich einer Instandsetzung 1985, die
umfangreiche Ausbesserungen des Mauerwerks
beinhaltete, erhielt die den Raum vollständig um-
ziehende Empore eine neue Konstruktion, wobei
die Orgelempore mit dem ebenfalls restaurierten,
1879 von Röver (Stade) gebauten Instrument auf
Oberndorf, Bei der Kirche 8, 9/10, 11
das ursprüngliche Maß zurückgenommen wurde.
Innerhalb des schlichten Interieurs erhält der in ei-
ner Figur des triumphierenden Christus gipfelnde
und mit Reliefs heilsgeschichtlicher Thematik,
Statuen sowie Knorpelwerkornamenten plastisch
stark durchgebildete Altar, den J. Heidtmann
1663 schuf, eine besondere Gewichtung. Die
gleichfalls von Heidtmann stammende Kanzel
wurde in der 1. Hälfte des 18. Jh. so in den Altar
integriert, daß der mit Statuetten geschmückte
Korb zwischen den Säulen im Mittelfeld des
Hauptgeschosses vorkragt. Als weitere Arbeiten
Heidtmanns sind die 1663 datierte Kreuzigungs-
gruppe auf der Empore hinter dem Altar und der
in der Schiffmitte hängende Taufengel erwäh-
nenswert. Der dreibeinige, mit Schnurzügen ver-
zierte Bronzetaufkessel wurde wohl Ende des
13. Jh. gegossen.
Eine besondere ortsbildprägende Funktion erfüllt
die Gruppe von Wohngebäuden, die den ehema-
ligen Marktplatz südlich der Kirche im Westen
und Süden rahmen. Die östliche Begrenzung der
südlichen Reihe übernimmt die mit zwei Ge-
schossen und Drempel hoch aufragende Giebel-
Oberndorf, Hauptstr. 26, 1905
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