Große Dammstr. 32 Sackstr. 1
Große Dammstr. 40-48 Große Dammstr. 34
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geführten Sanierung, die eine völlig neue, origi-
nale Bausubstanz opfernde Innenraumkonzepti-
on einschloß, wird es als Rathaus der Samtge-
meinde Hadeln genutzt. Bautechnische und sta-
tische Gründe machten damals einen Neubau
der in Fachwerk errichteten Hoffassade sowie
des Ostgiebels notwendig, so daß von dem ur-
sprünglichen Mauerwerk die in Backstein aufge-
führte Straßenfassade, der Westgiebel und die
gesamte Dachstuhlkonstruktion erhalten sind.
Der über hohem Kellergeschoß zwischen 1789
und 1792 durch den Kaufmann Mathias Hintze,
der sich als Sohn eines Hamburger Kaufmanns
(Spitzenhandel) nach seiner Lehrzeit in Hamburg
und England in Otterndorf niederließ, zweige-
schossig aufgeführte Bau wird durch ein mächti-
ges Mansarddach mit Schopf beherrscht, das
auch Raum für ein Warenlager bot. Während im
Obergeschoß die Wohnräume untergebracht wa-
ren, blieb das Hochparterre, ursprünglich durch
eine der Mittelachse vorgelegte zweiarmige Trep-
pe zugänglich, den Verkaufs- und Kontorräumen
vorbehalten. In der lediglich durch die leicht stich-
bogigen Fenster rhythmisierten Straßenfassade
wird die westliche Achse von dem Torbogen ei-
ner Durchfahrt eingenommen.
Als einzige weitere Längserschließung der Markt-
straßensiedlung verläuft die Große Dammstraße
nach einem Knick im westlichen Abschnitt in ge-
rader Linie parallel zum Süderwall. Bei den trauf-
und giebelständig angeordneten Wohnhäusern
dieses Abschnitts läßt in der Mehrheit aufgrund
erneuernder Eingriffe in die Bausubstanz nur
noch die Kubatur die ursprüngliche, zumeist ins
19.Jh. zurückreichende Entstehungszeit erah-
nen. Die von den Häusern Nrn. 28, 30, 32, 34,
38, 42 gebildete Gruppe giebelständiger und bis
auf das Östlich abschlieBende Haus Große
Dammstr. 42 eingeschossiger Bauten bietet mit
der unterschiedlichen Ausführung in Fachwerk
und Backstein sowie den drei-, vier- oder fünf-
achsig organisierten Fassaden ein reiches Spek-
trum kleinstädtischer Wohnhaustypen: angefan-
gen von den beiden Fachwerkhäusern Nr. 28
(erb. um 1830) und Nr. 30 (erb. wohl Ende
18.Jh.), über die beiden Backsteinbauten Nr. 32
und 34 aus der 2. Hälfte des 19.Jh. mit den zeit-
typischen Ziersetzungen bis hin zu dem späthi-
storistischen Bau des mit einem Freigebinde in
den Straßenraum ausgreifenden Hauses Nr. 42.
Einen fünfachsigen traufständigen Haustyp des
späten 18.Jh. repräsentiert das Haus Große
Dammstr. 48, dessen symmetrisch angelegtes
Erscheinungsbild wesentlich durch das mittige,
zweiachsige Zwerchhaus und zurückhaltende
Details wie das fein profilierte, hölzerne Traufge-
sims bestimmt wird.
NORDERWALL UND SÜDERWALL
Als markante Linien im Stadtgefüge treten die
ehemaligen Wallanlagen hervor, deren charakte-
ristischer gerader, sich zur Wurtsiedlung hin trich-
terförmig erweiternder Verlauf auf die Neuanlage
der Jahre 1615/16 zurückzuführen ist; dabei en-
det der Norderwall im Westen an der Schleusen-
straße, der Süderwall an der Eschstraße. Die un-
ter fortifikatorischem Aspekt schon lange funkti-
onslos gewordenen Wälle trug man Mitte des
18.Jh. ab und bepflanzte sie beidseitig mit Lin-
den. Im 19.Jh. folgte die Zuschüttung des Süder-
wallgrabens, während der Wasserlauf des nördli-
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