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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0135

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AMT LAHR. — LAHR.

43

Rau, Auslegung und Erklärung des Freiheitsbriefes vom Jahre 1377. Strassburg 1802.
Tobias Bundius, Lahrische Bettglocke, angezogen den 18. Octobris. Strassburg
IÖ33- J- G. Längsdorf Aem., Abschieds- und Antrittsrede, geh. 21. März 1803, als
die Herrschaft Lahr ... an Baden übergeben wurde. Lahr 1803. K. Steinmann,
Der Lahrer Prozess in Lahrer Mundart. Nach dem Tagebuche eines Zeitgenossen.
Nebst dem Freiheitsbriefe. Lahr 1855.

M. Henning, Geschichte des Landkapitels Lahr. Lahr 1893. Alte Kapitel-
statuten von 1450 aus Registr. des Landkapitels L. Freibg. Kath. Kirchenblatt 1890
Nr. 38, 39. RStaudenmaier, Mittheil, aus den Kapitelsarchiven Offenburg und Lahr.
Diöces. Archiv. XIV (1881) S. 268—279. Wilhelm Weiss, Geschichte des Dekanats
und der Dekane des Rural oder Landkapitels I. Offenburg 1895. Gesch. und Statist.
Nachrichten über die kath. Stadtpfarrei L. Anzeiger für Stadt und Land 1880 Nr. 85 fg.
F. Bauer, Series pastorum Larensium. Bad. Geschäftskalender für d. J. 1898. Ausg.
für Geistliche.

Ad. Sütterlin, Lahr und seine Umgebung. Lahr 1904. Ders., Kleiner Führer
durch Lahr und Umgebung. Lahr 1906. Album Lahr. Den Festgästen der Haupt-
versammlung des bad. Schwarzwaldvereins 2Ö./28. Mai 1906 überreicht. Lahr 1906.

Ortsgeschichte: Die Gegend war, wie das zu erwarten, schon in frühesten Zeiten Ortsgeschichte
besiedelt, wie Funde aus der Steinzeit und aus der Bronzezeit (s. u.) beweisen. Auch die
Römer wie die Alemannen haben Spuren ihrer Anwesenheit hinterlassen, die uns aber
nicht das Recht geben, von einer grösseren und geschlossenen Ansiedelung zu sprechen.

Die Stadt Lahr verdankt vielmehr, wie es scheint, ihren Ursprung erst dem
Dynastengeschlechte der Geroldsecker. So alt ihr Name klingt, dürfte sie doch erst aus
den Ansiedlungen um die Tiefburg dieses Geschlechtes entstanden sein. Die Erwähnung
eines »Heinricus de Lare miles« 1215 deutet schon auf das Vorhandensein eines Schlosses.
Dieser Ministeriale des Markgrafen Hermann und Friedrich von Baden verkaufte damals
sein Lehensgut Spitzenbach bei Breitebnet dem Kloster Tennenbach. Anhaltspunkte dafür,
dass zur gleichen Zeit schon ein Dorf bestand, fehlen gänzlich. Die Burg dieser Zeit
aber war wohl eine ganz einfache Anlage, vielleicht nur aus einem (noch später vor-
handenen viereckigen ?) Thurm nebst Mauern bestehend. Ich werde weiter unten zeigen,
dass die noch existierenden Reste derselben nicht früher als gegen die Mitte des 13. Jhs.
erbaut sein können; sie zeigen die Formen des entwickelten Uebergangsstyles. Nun hören
wirN dass 1250 Walter von Geroldseck sammt seinem Sohne in seinem Schloss Lar von
dem Grafen Konrad von Freiburg genommen wurde !), 1259 wird in der Stiftungsurkunde
des Augustinerklosters eine Hofstätte, iuxta munitionen nostram2) bezeichnet und noch
nicht von einem Dorf gesprochen. Mit der Annahme Rupperts, dass Lahr und andere
Orte Zähringer Güter gewesen sind, die an die Staufer und von da gegen die Mitte des
13. Jhs. an die Geroldsecker gekommen sind, stimmen diese Nachrichten wie der bau-
liche Befund überein. Gleich nach ihrer Besitznahme haben die Geroldsecker gegen
1250, nachdem sie als Helfer des Bischofs von Strassburg ihre Herrschaft durch den
Erwerb Malbergs vergrössert hatten und durch die Auffindung reicher Silberadern zu
mächtigen, angesehenen Herren geworden waren3), die einfache Tiefburg zu einem

1) Ruppert a. a. O. S. 339; Krieger II, S. 7.

2) Ruppert a. a. O. S. 340.

8) Fr. Müller, Beiträge 1855 S. 16 ff. Ruppert a. a. O. S. 342.
 
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