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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0260

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Straßburg Einkünfte aus einem Grundstück Hahnrain »prope fossatum castri Schawen-
burc«. Aus einer Erbverschreibung von 1331 geht hervor, daß ein Ganerbenanteil aus
»dum, hus und hof«, Garten und zwei Pfistereien bestand.1) 1333 hören wir u. a.
davon, daß nach einer Fehde mit dem Bischof von Straßburg, der die Burg ohne
Erfolg belagert, aber die schauenburgischen Besitzungen arg beschädigt hatte, die
Schauenburger versprechen, den Teil ihrer Burg, den Johann und Kunze von
Winterbach und Heinzelin Burggraf besaßen, dem Bischof zu übergeben, diesem jederzeit
die Schauenburg zu öffnen, doch nicht wider ihren Herrn von Eberstein, von dem sie
dieselbe Burg zu Lehen haben. Bald nachher aber wird dieser Vertrag wieder auf-
gehoben. 1388 hören wir wieder von einem Vertrag zwischen den Verwandten über
den Anteil an der Burg, ohne daraus etwas über die Bauten zu erfahren, 1402 aber
hören wir, daß Egenolf Kalwe von Schauenburg und sein Bruder Kunemann vom Mark-
grafen Bernhard von Baden die Lehen empfangen haben, die ihr Vater selig getragen,
darunter: »das vorderhus, das stoßet an Sigelin, das hinderhus, stoßt
ein site an den mantel und den alten Kelre unter der capellen und den
vorhof am weg in die kapellen und in des Winterbachs hus, item den
hof uff dem graben neben herrn Conrads sun und an des bischofs
gut, item ein garten an der gaß uff den Spring und am gemeinen wald etc.«2) 1403
gibt es wieder Streitigkeiten wegen Ludwig von Winterbachs selig Anteil an der Feste,
da der Markgraf diesen Anteil durch den kinderlosen Tod Ludwigs als heimgefallen
betrachtete, während die Schauenburg dieser Ansicht widersprachen, weil Ludwig von
Geburt von Schauenburg gewesen und sie untereinander eine stete feste Gemeinschaft zu
Schloß und Berg und allen Zugehörden hätten. Bei dem Manngericht am 24. September
1403 schwören die Gemeiner von Schauenburg u. a.: »Darzu hettent sie ein starck
gemeinschaft miteinander an der vestin zu Schowenburg, an dem berge, an dem velsen,
an dem mantel, an muren, porten, brücken, graben, an der cappelen, an
der drinckstuben, an wege und stege, an walt, wasser, weyde, und wer anders kein
sunderheit do, wen daz ihre vorderen und sie sundere hüszer und wonunge do
hettent, und die werent vor zyten ußgezeichnet, wo ir jeglicher mit sime wibe und kinde
ire hüszer und gemache hettent und als schier ir einer für sin turn kerne, so
were er uff irer gemeinschaft« etc.3) Wir hören nichts Genaueres; 1405 aber am
26. Januar belehnt Graf Bernhard von Eberstein den Volmar von Schauenburg mit den
Gütern, welche Ludwig von Winterbach selig zu Lehen gehabt, welche nachher an Heinze
Truchseß von Hofingen verliehen, von diesem aber an Volmar abgetreten waren, darunter
ein »ußteil« an Schauenburg, der Burg mit Wald, Weid und Wasser, ein Garten
zu Schauenburg neben Konrads von Schauenburg selig Sohn, neben
Ottemann von Schauenburg, Winterbachs Anteil am gemeinen Berg und dem Spring,
und mit einer Hofstatt am Graben.4) 1407 belehnt derselbe Eberstein Rudolf
von Seh. mit einem Vierteil an der Burg.5) 1432 rückten in gemeinsamem Zuge Graf

J) Ebhardt a. a. O. S. 183, wohl aus dem Archiv in Gaisbach.

2) Ruppert a. a. O. S. 146.

3) Ebhardt a. a. O. S. 183.

4) Ebhardt a. a. O. S. 183. Aus »Historia und Geschieht, so herr Wilhelm von Schauwen-
burg selbsten verzeichnet«. Straßburger Archiv: Argentor. hist. politica.

5) Ruppert a. a. O. S. 150.
 
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