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KREIS OFFENBURG
Äußeres
schule angehörige Kirche in Alpirsbach. Die Säulen (s. Fig. 205) sind nicht so schlank
wie diese, aber schlanker als diejenigen in Hirsau. Es darf zum Schluß nicht übersehen
werden, wie das Rankenornament am Gesims als fortlaufend, an den Kämpfern mit einer
geschickten leisen Abänderung als in sich geschlossenes Ornament behandelt ist. Auch
möchte ich darauf hinweisen, daß in dies Ornament an der nordwestlichsten Säule und
dem darauffolgenden Wandpfeiler Tierkörper hineinkomponiert sind.
Die Kirche war ursprünglich mit flacher Decke gedeckt, welche die große Restau-
ration unter dem damaligen erzbischöflichen Baudirektor Meckel in den letzten Jahren
des 19. Jhs. wider rekonstruiert hat. Die
beiden verlängerten Seitenschiffe neben dem
Chor haben ihr spätgotisches Rippengewölbe
vom Ende des 16. Jhs. behalten; die Rippen
zeigen die trockene Profilierung der Spätzeit,
an dem einen Schlußstein das Wappen des
Erbauers, des Abtes Joh. L. Sorg, und die
Jahreszahl 1589. Dagegen wurde die ge-
samte Barockstuckdekoration der Decken etc.
herausgerissen.
Die spitzbogigen Fenster der Seitenschiffe
verdanken dem Lichtbedürfnis des späteren
Mittelalters ihre Entstehung, ebenso das
Fenster an der nördlichen Westwand und das
in der Chorapsis. In den Stürmen des 17. Jhs.
waren Dach und Hochmauern des Mittelschiffs
offenbar einem Brande zum Opfer gefallen,
man baute sie wieder auf (noch ist die An-
°q satzlinie deutlich zu erkennen), natürlich mit
zahlreicheren, rundbogigen Fenstern (Fig. 206).
— In die Ecke der nördlichen Seitenschiff-
und Querschiffmauer ist im 16. Jh. die Kapelle
des heiligen Grabes eingefugt worden, deren
%% Beschreibung unten folgt, gegenüber an der
Südseite eine Kapelle der Barockzeit.
Die fünf Konchen sind zum Teil auf den
alten Grundmauern errichtete Ergänzungen
des 19. Jhs. Durchaus alt die Apsis des verlängerten nördlichen Seitenschiffs und die
dem südlichen Querschiff vorgelagerte. Die Apsis des Hochchors selber scheint mir in
gotischer Zeit verändert, aus ursprünglich rundem Grundriß polygonal gestaltet worden
zu sein. Ihr Gewölbe erhielt sie bei der letzten Restauration, welcher auch die Apsis
am nördlichen Querschiff und die des verlängerten südlichen Seitenschiffs angehören.
Bei dieser Renovation ist auch der im 18. Jh. höher liegende Boden des Chors abge-
tragen worden.
Das Äußere der Kirche ist von großer Schlichtheit, schlichter noch, als es die
Gewohnheit der Schule verlangte; darin der Alpirsbacher Kirche verwandt. Etwas reicher
Fig. 20s. Kloste?-kirche in Genge?i6ach,
Säule im Langhaus.
KREIS OFFENBURG
Äußeres
schule angehörige Kirche in Alpirsbach. Die Säulen (s. Fig. 205) sind nicht so schlank
wie diese, aber schlanker als diejenigen in Hirsau. Es darf zum Schluß nicht übersehen
werden, wie das Rankenornament am Gesims als fortlaufend, an den Kämpfern mit einer
geschickten leisen Abänderung als in sich geschlossenes Ornament behandelt ist. Auch
möchte ich darauf hinweisen, daß in dies Ornament an der nordwestlichsten Säule und
dem darauffolgenden Wandpfeiler Tierkörper hineinkomponiert sind.
Die Kirche war ursprünglich mit flacher Decke gedeckt, welche die große Restau-
ration unter dem damaligen erzbischöflichen Baudirektor Meckel in den letzten Jahren
des 19. Jhs. wider rekonstruiert hat. Die
beiden verlängerten Seitenschiffe neben dem
Chor haben ihr spätgotisches Rippengewölbe
vom Ende des 16. Jhs. behalten; die Rippen
zeigen die trockene Profilierung der Spätzeit,
an dem einen Schlußstein das Wappen des
Erbauers, des Abtes Joh. L. Sorg, und die
Jahreszahl 1589. Dagegen wurde die ge-
samte Barockstuckdekoration der Decken etc.
herausgerissen.
Die spitzbogigen Fenster der Seitenschiffe
verdanken dem Lichtbedürfnis des späteren
Mittelalters ihre Entstehung, ebenso das
Fenster an der nördlichen Westwand und das
in der Chorapsis. In den Stürmen des 17. Jhs.
waren Dach und Hochmauern des Mittelschiffs
offenbar einem Brande zum Opfer gefallen,
man baute sie wieder auf (noch ist die An-
°q satzlinie deutlich zu erkennen), natürlich mit
zahlreicheren, rundbogigen Fenstern (Fig. 206).
— In die Ecke der nördlichen Seitenschiff-
und Querschiffmauer ist im 16. Jh. die Kapelle
des heiligen Grabes eingefugt worden, deren
%% Beschreibung unten folgt, gegenüber an der
Südseite eine Kapelle der Barockzeit.
Die fünf Konchen sind zum Teil auf den
alten Grundmauern errichtete Ergänzungen
des 19. Jhs. Durchaus alt die Apsis des verlängerten nördlichen Seitenschiffs und die
dem südlichen Querschiff vorgelagerte. Die Apsis des Hochchors selber scheint mir in
gotischer Zeit verändert, aus ursprünglich rundem Grundriß polygonal gestaltet worden
zu sein. Ihr Gewölbe erhielt sie bei der letzten Restauration, welcher auch die Apsis
am nördlichen Querschiff und die des verlängerten südlichen Seitenschiffs angehören.
Bei dieser Renovation ist auch der im 18. Jh. höher liegende Boden des Chors abge-
tragen worden.
Das Äußere der Kirche ist von großer Schlichtheit, schlichter noch, als es die
Gewohnheit der Schule verlangte; darin der Alpirsbacher Kirche verwandt. Etwas reicher
Fig. 20s. Kloste?-kirche in Genge?i6ach,
Säule im Langhaus.