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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0570

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KREIS OFFENBURG.



Römische Funde: Münze des Severus Alexander. Mauerwerk in den Wiesen in
der Nähe des Bahnhäuschens gegen Höfen; es soll dort ein Schloß gestanden haben;
in der Nähe führt die römische Straße Höfen-Hofweier vorbei.1)
Kath.Pfarrkirche Kath. Pfarrkirche (ad S. Gallum). Die »Kilche« erwähnt 13i2, parrochialis

ecclesia 1385. Das Patronat gehörte zu dem Schlosse Tiersberg, ging daher nach dem
Aussterben der Dynasten an ihre Erben, die Schwarzenberg, über, dann an die Hummel
von Staufenberg, von diesen durch Kauf an Baden und endlich durch Pfandlehnschaft
an die Röder von Diersburg. Der heutige Bau, sehr malerisch in der Höhe gelegen,
stammt aus dem J. 1763, er ist aus Bruchsteinen mit Verputz und Sandsteingewänden
errichtet. Der Grundriß zeigt (s. Fig. 255) einen originellen Anschluß des quadratischen,
in seinen Grundmauern wohl älteren Turmes an den Chorachteckschluß, ebenfalls originell
die Angliederung der Sakristei.

Langhaus und Chor haben Rundbogenfenster, sie sind am Äußern durch Lisenen
gegliedert, ebenso die Fassade mit verkröpftem Gebälk. Das Portal wird von einem

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■Fig. 2SS- Grundriß der kath. Kirche in Hofweier.

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gebrochenen Volutengiebel bekrönt, über ihm in Nische die Figur des h. Gallus; hier
auch die Jahreszahl 1763.

Im Chor der Kirche noch ein Überrest des älteren Baues, ein Sakramentshäuschen,
in spitzem Kleeblattbogen geschlossen, mit gotischem Durchsteckgitter; eingehauen die
Jahreszahl: mCCCCblUl, und weiter oben: »Renov. 1763«.
Innenausstattung Im Chor der stattliche barocke Säulenaltar, zwei entsprechende Seitenaltäre, alle

aus Stucco lustrato; durch die in geschwungenem Grundriß angelegte Treppe, an welche
die Kanzeltreppe anschließt, mit der Kanzel zu einem Ganzen verbunden. An dieser
geschnitzte Rocailleornamente und das Wappen der Patronatsherren, der Röder von
Diersburg.

Ein Taufstein mit Beschlägornament, teilweise noch erhaltener Bemalung von 1671.
Orgel in dem gleichen Stil wie die Kanzel geschnitzt.

An der Nordwand schmerzhafte Mutter Gottes, Holzfigur vom Ende des 16. Jhs.

Deckengemälde An dem Spiegelgewölbe des Langhauses großes Deckengemälde der Verleihung

der Schlüsselgewalt, gestiftet von Josef Schmautz Rector, ..... ?feciti764. Am Ende

des 19. Jhs. restauriert. In den Kappen die Heiligen Amatus und Justina sowie acht

x) Krieger I, S. 1008.
 
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