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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0720

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KREIS OFFENBURG.

Das Wichtigste in Gutach aber sind seine Bauernhäuser und Bauernhöfe. In
wenigen Orten sind so viele und so malerische Exemplare des Schwarzwaldhauses
erhalten, daneben aber auch gute Beispiele größerer Riegelbauten, unter denen ich vor
allem die Schmiede (s. Fig. 317) als ein prächtiges Beispiel hervorhebe. Des weiteren
nenne ich das Haus Nr. 149 des Joh. Lehmann mit Hohlkehlen, Rundstäbchen und
Voluten an der Sandsteintüre, altem schmiedeeisernem Schild »Zum Rößle«, oben schönes
Riegelwerk, sowie die Häuser Nr. 149, 221, 234 und 238.

Demgegenüber ist besonders in den zerstreuten Höfen zahlreicher vertreten das
eigentliche Schwarzwaldhaus, auf einem Untergeschoß von verputztem Bruchsteinmauer-

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Fig. 320. Hof am Bergle in Gutach, Ansicht.

werk gemischter Holz- und Riegelbau, darüber der Heuschober und das mächtige, vorn
meist abgewalmte Satteldach mit Strohbedeckung. Oft ist auch schon das Erdgeschoß
aus Holz- bezw. Riegelwerk, wie es unser Beispiel von Haus Nr. 204 (s. Fig. 318) zeigt,
auch der Hof am Bergle (s. unten) und andere mehr. Charakteristisch ist diesen
Häusern, daß alle Wirtschaftsräume mit unter einem Dach vereinigt sind (s. Fig. 319)-
Vorne im Erdgeschoß unter dem Hausgang (dem Hausern) Schlaf- und Wohnstuben,
dahinter der Kuhstall mit dem Futtergang, eventuell eine Streue, darüber die Hühner. Im
Obergeschoß Zimmer und Kammern und dahinter die große Heubühne, in die von dem
meist ansteigenden Berg, an den die Häuser angelehnt sind, eine direkte Einfahrt führt.
Ein typisches Beispiel dafür gibt der Hof am Bergle (s. Fig. 320) des Aberlebauern, der
i. J. 17 61 erbaut worden ist. An ihm sehen wir auch die in Gruppen zusammen-
 
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