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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 7./​8.1925/​26

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1./2. Septemberheft
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Kunstauktionen/ Kunstausstellungen / Die Welt der Kunstgelehrten / Das Lebenswerk Corinths / Kolbes Eberts-Büste und die Museumsdirektoren / Aus der Museumswelt / Schweizerische Kunstchronik / Englische Kunstschau / Aus Amerikas Kunstleben / Kunstpreise für Sportzwecke / Alte und neue Graphik / Wrbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.25878#0050

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casso, Derain, Laurencin, Vlaminck u. a. m.
gezeigt.

*

Die Firmen Graphischer Verlag Friedrich Dehne und Moderne
Galerie Remmler & Co., beide in L e i p z i g geben jetzt gemein-
sam unter der Firma Graphisches Kabinett Dehne &
R e m m 1 e r ihren ersten Lagerkatalog heraus. Er enthält ein
reichhaltiges und interessantes Material an Ftandzeichnungen und
Graphiken älterer und zeitgemäßer Meister. U. a. nennen wir
Namen wie Wilh. Busch, Liebermann, Slevogt, Meid, Orlik, Koll-
witz, Willroider, Voltz, Spitzweg u. a. m.

*

Kunstantiquariat A. M e r k e 1 gibt eine farbige Originalra-
dierung von Max Schenke heraus: ,,FIochseeflugzeuge“.

JHeue KunübCicbet?.

„Zeichnungen alter Meister in der Kunsthalle
zu Hamburg. I. Niederländer. Herausgegeben durch
Gustav P a u 1 i. 1924. Prestel-Verlag. Frank-
f u r t a. M.

Die Prestel-Gesellschaft hat mit ihrer 8. Veröffentlichung die
Herausgabe der alten Zeichnungen in der Kunsthalle zu Hamburg
begonnen. Die 36 Tafeln geben zunächst hervorragende Stücke aus
der Abteilung der Niederländischen Meister. Ihre Wiedergabe ist
von derselben Meisterschaft. Die Aufmachung von demselben Ge-
schmack, welcher die früheren Publikationen der Gesellschaft aus-
zeichnet. Die Auswahl bringt eine Anzahl Meisterwerke, wie sie
wenige große Sammlungen besitzen; so Rembrandts hl. Hieronymus,
A. von Dycks Entwurf zu seiner frühen Gefangennahme Christi,
W. Buytenwechs Frauen am Kamin, A. van der Neer, Mondschein,
Corn. Vrooms farbiges Waldesinnere, Adam und Eva des Lucas
van Leyden u. a. m. Die Benennungen weichen nur ausnahmsweise
von denen des Stifters dieser herrlichen Sammlung von Zeichnun-
gen und Stichen, des Kunsthändlers Eduard Harzen, ab. Ftir die
„Bauern in der Schenke“ hätte getrost Harzens Benennung Isack
van Ostade beibehalten werden können; mit Adriaen hat die
Zeichnung nichts zu tun. Die „Kämpfenden Hähne“ scheinen mir
nicht von M. Höndeeouter, sondern von Hondius herzurühren. Die'
von Lichtwark erworbene Zeichnung von A. Brouwer gehört zu
einem Skizzenbuch, von dem Blätter in Berlin und in Dresden sich
befinden. Das Hamburger Blatt befand sich in der Sammlung
Straeter in Aachen, der es im Tausch von B. Suermondt erwarb.

B o d e.

E r n s t C o 11 i n , P a u 1 K e r s t e n. Berlin, Corvinus-Antiqua-
riat G. m. b. H., Verlag.

Das vorliegende Buch ist aus Anlaß des sechszigsten Ge-
burtstages des Bindekünstlers Paul Kersten entstanden und schildert
seinen Werdegang und sein Wirken in verständnis- und iiebevoller
Weise. Daß Kersten ein Bahnbrecher des neuen Stils im Buch-
einband wurde, ist uns Bibliophilen bekannt, aber wie er in seinen
Lehr- und Wanderjahren sich zu seinem reifen Können entwickeit
hat, zeigt uns doch erst CoJlins kritische Biographie. In der Geraer
Schule fiir Handvergolder legte er seine handwerklichen Grund-
lagen, und daß er damals schon Tüchtiges leistete, beweist seine
spätere Berufung als Lehrer an derselben Stelle. In Berlin bildete
er sich weiter, arbeitete bei Meistern wie W. Collin und C. W. Vogt

& Sohn, besuchte den Zeichenunterricht im Kunstgewerbemuseum,
lernte bei Jenner in Mülhausen die französische Bindekunst kennen,
war auch in Bukarest und Stockholm tätig und kam endlich zu H.
Sperling nach Leipzig, wo er seinen Namen wie mit einem Schlage
bekannt machen konnte. Als künstlerischer Leiter der Aktiengesell-
schaft ftir Buntpapierfabrikation zu Aschaffenburg fertigte er Ent-
würfe, die sich bald den Markt eroberten, vor allem jenen „Jugend-
marmor“, der eine Bresche in den veralteten Kitsch des Gewebes
legte. Nach kurzem Aufenthalt in Erlangen, wo er als Direktor der
Schreibwarenfabrik A.-G. Zucker & Co. sich als Pionier auf dem
Gebiete der Gebrauchsgraphik betätigen konnte, finden wir ihn 1904
wieder in Berlin, zunächst als Betriebsleiter der Großbuchbinderei
Ltideritz & Bauer und zugleich als Leiter der neu ins Leben ge-
rufenen Kunstklasse der Buchbinder-Fachschule. Weitere Lehr-
ämter fielen ihm später zu, er wurde der Führer des jüngeren Nach-
wuchses in seinem Handwerk, der auch in zahlreichen Fachzeit-
schriften und Lehrbüchern mit wissenschaftlicher Gründlichkeit ein-
wandfreie Anweisungen aufstellte.

Wer nicht das Glück hat, eigene Bucheinbände Kerstens zu
besitzen, wird sie auf den verschiedenen Ausstellungen gesehen
haben, beispielsweise auf denen des Jacob Krauße-Bundes, dessen
Ehrenvorsitzender er ist. Collin hat nicht unrecht, wenn er be-
tont, daß Kersten erst dem Bucheinband durch seine illustrative
Symbolik das aus dem Inhalt genommene Eigenleben gegeben hat.
Er hat künstlerische Phantasie und ist reich an technischen Aus-
drucksmöglichkeiten, Ktinstler und Handwerker begegnen sich in
ihm — handvergoldend und dabei dichterisch nachfühlend gibt er
in seinen Entwürfen Stimmungen wieder, die nur aus Stempeln und
bunten Ledern bestehen und in der Tat intimste Stimmungsreize
hervorzuzaubern vermögen. Und diese eigenartige „Einband-Kunst-
sprache“ ist nicht schwächer geworden mit den Jahren, sie hat
sich im Gegenteil vervollkommnet und konzentriert. Die Einbände,
die Collin reproduzieren ließ, können natürlich nicht die Schönheit
des Ganzen wiedergeben, weil ihnen die Farben fehlen, aber sie
zeigen immerhin die Stilweise des Künstlers in der Bewegung des
Ornamentalen und der Linien. F. v. Z.

*

C u n o A m i e t. Von Conrad von Mandach, Konserva-
tor des Berner Kunstmuseums. 1925. Verlag S t ä m p f 1 i &
C i e., B e r n.

Dieses in kleiner Auflage gedruckte, großartig angelegte und
vollendet ausgeführte Werk begreift einen aufschlußreichen, nur
das Wesentliche in klarer Formulierung bietenden Text und eine
reiche Auswahl von Abbildungen aus allen Zeiten des Meisters auf
der Oschwand, wie man Amiet nach seinern herrlichen Wohnsitz,
nah bei Bern und seiner Vaterstadt Solothurn, zu nennen pflegt.
Aufs klarste tun sich Entwicklung und Ziele auf den 90 Tafeln dar,
und, setzt man da oder dort andere Akzente als von Mandach, so
stimmt man ihm im Lobe dieses fruchtbaren, prächtigen Künstler-
tums herzlich bei. Wr.

Das ,,Berliner Tageblatt“ nennt
den „Kunstwanderer“ die „auch im weiten Aus-
land anerkannte Sammler - Zeitschrift.“

Beziehen Sie sich aui die inserate des ..KUtiSTUiAFiDEflERS"!

Redaktionsschluss für das 1/2. Oktoberheft 1. Oktober. — Redaktionsschluss für das 1. Novemberheft 1. November.
Herausgeber u. verantwortlicher Leiter: Adolph Donath, Berlin-Schöneberg. — Verlag „Der Kunstwanderer“, G. m. b H., Berlin.
Redaktion: Berlin-Schöneberg, Hauptstraße 107. — Druck: Pflaume & Roth, Berlin SW. 68.

GALERIE DR. GOLDSCHMIDT-DR. WALLERSTEIN, berlin, SCHÖNEBERGER UFER 36A

ALTE GEMALDE GOTISCHE SKULPTUREN RENAISSANCE-BRONZEN

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