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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 7./​8.1925/​26

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1./2. Oktoberheft
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Die Amsterdamer "Historische Ausstellung 1925" I
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Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Aus der Museumswelt / Georg Schweinfurth und die Kunst / Ais der Künstlerwelt / Die bildende Kunst im Theater / Die Sammlung Lord Leverhulm / Die Sammlung Dr. Max Strauß / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.25878#0086

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über dieses ungeheure, Rembrandts größtes und wohl bedeutendstes
Werk bei, das mit vollem Recht den Mittelpunkt der Ausstellung
bildet. KREVB.

Schluß folgt.

Kunffauktionen.

Aacb^n.

Mit der Versteigerung der Sammlung Heinrich Damblon-
Aachen eröffnet am 29. und 30. Oktober die Kunsthandiung Ant.
C r e u t z e r , vorm. M. Lempertz ihre diesjährige Herbstsaison.
Es gelangen eine Reihe erstklassiger Gemälde der niederländischen,
flämischen und deutschen Schule zum Verkauf, und andere Werke
von Brueghel, van Gael, Adr. Gryeff, de Heem, de Putter, Seghers,
van de Velde, Thomas Wijck. Unter den neueren Meistern sind
Wilhelm Busch, A. Achenbach, Paul von Franken, Fresenius, Gudin,
Carl Hilgers, E. Kampf, ten Kate, Koekkoek, v. Kügeigen, L. Munthe,

Am 27. Oktober gelangt bei Lepke der zweite Teil der
Sammlung Heinrich Kaven, deren erste Hälfte bereits 1917 auf
dem Kunstmarkt erschienen ist, zur Versteigerung. Die Sammlung
Kaven ist im Jahre 1909 von M. J. Blnder in einem prächtig
illustrierten Werke bearbeitet worden und eine Anzahl dieser Ge-
mälde sehen wir nun in Lepke’s Katalog wieder. Insbesondere
werden der prachtvolle Allonso Cano, das große Familienbild des
Bronchorst und der interessante Gobelinentwurf von Rubens, Auf-
mersamkeit erregen. Ferner auch die Gruppe englischer Meister,
die verhältnismäßig selten auf unserem deutschen Markt erscheinen.
Heinrich Kaven hat aber nach Erscheinen dieses Kataloges noch
weiter gesammelt und manchen Fund gemacht, so z. B. das große
Trinkerporträt der Judith Leyster. Weiter finden wir eine ganze
Anzahl kleinerer Werke holländischen und französischen Ursprungs,
die gewiß gerade in unserer jetzigen geldarnren Zeit ihre Liebhaber
finden werden. Von anderen Beiträgen nennen wir ein großes Bild
des seltenen Jan Quad, Gemälde von Mommers, Boursse, einen
großen Art van der Neer, Tobias Stimmer, eine vorzügliche Ma-

Ernst Oppler, Die Pawlowa als „sterbender Schwan“. Radierung

Normann, Rasmussen, Scheuren, Seyppel, Verboekhoven etc. ver-
treten. Weiter kommen noch Delfter- und siiddeutsche Fayencen,
Berliner, Gothaer, Höchster, Meißner, Ludwigsburger, Limbacher
und Thüringer Porzellane, Arbeiten in Zinn, Kupfer, Bronze und
Silber, Textilien, antike Perser Teppiche und Holzskulpturen, sowie
eine große Anzahl sehr guter Einzelmöbel des 17. Jahrhunderts bis
zur Biedermeierzeit zur Versteigerung.

BetHtru

In Rudolph Lepke’s Kunst-Auktions-Haus findet vom 13.
bis 15. Oktober eine Versteigerung von Antiquitäten statt.
Die Versteigerung enthält namentlich eine große Anzahl ausge-
zeichneter Einzelmöbel des 16. Jahrhunderts bis zur Biedermeier-
zeit, darunter zahlreiche Danziger, friesische und niederländische
Schränke. Ferner intarsierte Kleinmöbel des 1S. Jahrhunderts in
Rosenholz und Polisander, englische und norddeutsche Schreib-
möbel, Tischchen u. a. m. Unter den verschiedenen Antiquitäten
sind hervorzuheben einige flämische Gobelins,, etwa 1 'M Dutzend
vorzügliche Teppiche, z. T. des 18. Jahrhunderts, eine Reihe bester
Miniaturen französischer und deutscher Arbeit, meist signiert, ver-
schiedene alte Silberarbeiten, dekorative Bronzen, Dosen, russische
Malachit- und ostasiatische Claisonnearbeiten, sowie gute deutsche
Porzellane.

donna der italienischen Blütezeit, deren Meister noch zu bestimmen
sein dürfte. An diese schließt sich eine Reihe siiddeutscher primi-
tiver Altartafeln an, zumeist Flügelbilder der schwäbischen oder
Donau-Schule und zuletzt sechs bedeutende Bilder aus der Samm-
lung Wesendonck. Diese sind nicht nur ihrer Herkunft wegen, son-
dern aucli durch ihre Qualität außerordentlich beachtenswert. Herr
Manasse hat 1911 im Münchener Jahrbuch eine größere Arbeit
veröffentlicht, in der auch diese Gemälde sehr genauer Bewertung
unterzogen worden sind. Terborch’s kostbares Porträt seiner
Mutter wird hoffentlich dem deutschen Besitz erhalten bleiben.

*

Am 19. Oktober wird bei Paul Graupe die Samrnlung
Ludwig S c h w a r z versteigert; sie enthält Gemälde, A q u a -
r e 11 e und B r o n z e n. Hier ist nicht von einem wissenschaftlich
eingestellten Sammler ein engbegrenztes Gebiet gepflegt, sondern
wir finden eine Zusammenstellung eines äußerst kultivierten Samm-
lers, dem das Beste gerade gut genug war und der letzte Qualitäten
kaufte, wo er sie fand. So enthält die Sammlung ein ausgezeich-
netes frühes Stück von Oswald Achenbach, prachtvolle Gemälde,
darunter ein frühes Blumenstilleben von Corinth, einen frühen
Degas, einen Heckel von 1912, mehrere prächtige Hiibners, eine aus-
geführte Pferdestudie Franz Krügers zum Reiterbildnis Kaiser
Nikolaus I. von Rußland, ein feingetöntes Aquarell von Leistikow,

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