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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 7./​8.1925/​26

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1/2. Juniheft
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Bombe, Walter: Kunst in Frankfurt
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Um das Pergamonmuseum / Kunstausstellungen / Museumsfilialen in Newyork / Aus Hollands Kunstleben / 50. Geburtstag Professor Dr. W. Martins / Kunstauktionen / Die Welt der Kunstgelehrten / Anzeigen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25878#0467

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vereinigt, so weit es sich um kleinere Formate, um Aquarelle, Zeich-
nungen und Graphik handelt, eine sehr sehenswerte Sonderschau
des Staedelschen Institutes. Das Haupt der Schule, Anton Bur-
g e r, weiß die schlichten Landschaftsmotive, wie Cronberg sie bot,
mit feinstem Verständnis für intime Wirkung zu behandeln. Auch
seiue Schilderungen aus Alt-Frankfurt sind von fesselndem Reiz.
Ein Geistesverwandter Burgers und Mitbegriinder der Cronberger
Malerkolonie fst Jakob Fürchtegott Dielmann (1869 bis
1885), ein guter Schilderer des Volkstums und der Landschaft seiner
engeren Heimat. Seine sittenbildlichen Darstellungen sind sach-
licher und weniger genremäßig als die Diisseldorfer seiner Zeit
solche Dinge aufzufassen pflegten. Als dann in späteren Jahren sein
malerischer Vortrag sich freier herauswagte, kam er, ohne daß eine
unmittelbare Berührung erfolgt wäre, auf die gleichen Bahnen wie
die Meister von Barbizon,. Eine große Frische ist seinen Zeichnun-
gen eigen, die von einer fast zärtlich zu nennenden Liebe zum dar-
gestellten Gegenstande beseelt sind. Etwas lyrisch-versonnenes,
ungemein Zartes, eine sanfte und stille Heiterkeit lebt iirt diesen un-
scheinbaren kleinen Blättern. Wie Burger und Dielmann, so suchten
auch die beiden Cronberger Philipp Rumpf (1821—'1895) und
Jakob Maurer (1826—1887) abseits der künstlerischen Tages-
strömungen die farbige Schönheit ihres Malerdorfes auszuschöpfen.

Dr. Walter Bombe.

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püt? Tbcodot? U3iegand.

Die unterzeichneten Architekten und Vertreter der Bauge-
schichte an den deutschen Hochschulen erklären, daß die von Ge-
heimrat Dr. Th. Wiegand geplante Neuaufstellung der grie-
chischen und römischen Architekturen im Messebau auf der Mu-
seumsinsel einen bedeutsamen Fortschritt gegeniiber dem früheren
Pergamonmuseum darstellt, in welchem die Architekturen wegen
Mangel an Wandraum und Höhe nicht geniigend zur Wirkung
kommen konnten. Die neue Aufstellung dagegen, welche den ver-
fiigbaren Höhenraum vollkommen ausnutzt, entspricht mit ihren
Originalstiicken, Ergänzungen, den Modellen in natiirlicher Größe
sowie den das Ganze belebenden statuarischen Werken allen An-
forderungen, welche im Interesse der Volksbildung und akademi-
schen Belehrung gefordert werden miissen. Es gibt kein Museum,
iu dem die historische Entwicklung der griechisch-römischen Bau-
stile auch nur annähernd ähnlich iibersichtlich und lehrreich dar-
gestellt wird. Es geniigt keineswegs etwa, einzelne Originalstücke
auf dem Boden anzuordnen und auf die Wirkung des Bauwerks in
natürlicher Größe zu verzichten. Das wiirde ein verderblicher
Riickschritt sein, den wir entschieden mißbilligen miißten. Wir er-
blicken den besonderen Wert der neuen Aufstellung nicht in den
Einzelheiten von Werkstücken, sondern darin, daß hier die Pro-
portionen antiker Bauwerke der verschiedensten Epochen in zeit-
licher Reihenfolge ganz zu ihrer Auswirkung im Raum gelangen.
Insbesondere schließen wir uns dem Herrn Generaldirektor der
staatlichen Museen in seinem Urteil iiber das Markttor von Milet an

und bestätigen, daß dieses Denkmal, wenn es zur Vollständigkeit
ergänzt wird, durch seine eine ganze Langwand fiillenden Di-
mensionen weitaus das wirkungsvollste Stiick innerhalb der Auf-
stellung antiker Architektururteile sein wird, fiir welche die beiden
Säle rechts und links vom Pergamonsaal von Alfred Messel geplant
und errichtet worden sind. Der starke Eindruck des Markttores
von Milet kann für die ganze historische Denkmalserie nicht ent-
behrt werden.

Dr.-lng. h. c. Bruno Schulz, Prof. fiir antike Baukunst an
der Höchschule Berlin; Dr.-Ing. Dr. phil. D. Krencker, Prof. fiir
Baugeschichte an der Hochschule Berlin; Dr.-Ing. h. c. Hasak,
Regierungs- und Baurat a. D., ausfiihr. Architekt des ehemaligen
Pergamonmuseums.

Mit dieser Aeußerung erklären sich die unterzeichneten Ver-
treter der Baugeschichte und der klassischen Archäologie durchaus
einverstariden:

Prof. Dr.-Ing. h. c. R. Borrmann, Geh. Baurat; Oberhofbau-
rat A. Geyer, Präsident der Akademie des Bauwesens; Dr.-Ing.
W. Andrae, Kustos b. d. Staatl. Museen, Privatdozent an der Tech-
nischen Hochschule Berlin; o. Prof. Dr. Fritz Krischen, Architekt,
Dekan der Fakultät fiir Bauwesen a. d. Hochschule Danzig; Dr.-
Ing. Oscar Reuther, o. Prof. f. Geschichte der Baukunst an der
Technischen Hochschule Dresden; Jacobi, Baurat, Direktor des
Saalburgmuseums, Homburg; Dr.-Ing. Karl Wulzinger, Prof. fiir
Kunstgeschichte a. d. Hochschule Karlsruhe; Prof. Dr.-Ing. E.
Fiechter, Stuttgart; Dr. Wilhelm Wilberg, Direktor des österrei-
chischen archäol. Instituts in Athen (a. D.); Baurat Dr.-Ing. e. h.
Knackfuß, o. Prof. f. antike Baukunst, J’echn. Hochschule München;
Prof. Dr. Manfred Biihlmann, München, Technische Hochschule;
Wirkl. Geheimer Rat Prof. R. v. Wilamowitz-Moellendorf; Dr.
Gerhardt Rodenwaldt, üeneralsekretär d. Archäol. Instituts d.
Deutschen Reiches, Berlin; Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Carl Schuch-
hardt, Berlin; Geheimrat Ermann, Berlin; Prof. Dr. Alfred
Brueckner, Berlin, Sachverständiger der Staatl. Museen für das

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