Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen
— 7./8.1925/26
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https://doi.org/10.11588/diglit.25878#0446
DOI Heft:
1/2. Juniheft
DOI Artikel:Voss, Hermann: Die Neuordnung der italienischen Gemälde im Kaiser-Friedrich-Museum
DOI Artikel:Bülow, Joachim von: Kunst und Baumarkt
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.25878#0446
—1'
Wandbilder sowie die w.egen des zu kleinen, entlegenen
und schlecht beleuchteten Raumes unbefriedigende Auf-
stellung der spanischen Bilder. Die bauliche Anlage des
Kaiser-Friedrich-Museums ist in der Oeffentlichkeit nicht
selten einer scharfen und, so weit sie das. Obergeschoß
anbetrifft, größtenteils unberechtigten Kritik unterzogen.
worden. Vieles dürfte sich. hieran ändern, sobald das
n ue Deutsche Museum fertiggestellt sein wird. Es wird
dann möglich sein, das Verständnis des etwas kompli-
zierten Dreiecks-Grundrisses zu erleichtern, indem man
den gesamten Nordflügel ausschließlich der italienischen
Kunst vorbehält, die sich so vom Trecento bis zum Sette-
cento in klarer, ununterbrochener Abfolge entwickeln
kann, während sich in dem Südflügel für die übrigen
Schulen eine leicht zu überblickende Reihenfolge schaf-
fen läßt, bei der, außer den räumlich wesentlich zu er-
weiternden Vlamen und Holländern, auch den Franzo-
sen, Engländern und Spaniern mehr und besser beleuch-
tete Behangflächen zuteil werden können als unter den
heutigen Umständen möglich ist.
Francesco Fontebasso
Venedig t 1769
Ausstellung
in der
Galerie P. Rusch
in
Dresden
Kunh und BaumacRt
üon
7* tv BCiloto
^ er vollkommene Stillstand des Umsatzes an
modernen Bildern muß nicht nur uns unmittelbar
davon betroffene Maler beunruhigen, sondern zum
mindesten ebenso stark die Kreise, die sich als Kunst-
freunde bezeichnen, und somit auch ein Interesse daran
haben, daß der Kunstmarkt über die schwere Zeit der
augenblicklichen wirtschaftlichen Krise hinüber erhalten
wird. Der Kunstmarkt, das heißt die ihn beliefernden
bildenden Künstler. Zwar sind viele, gutgemeinte Ver-
suche zu verzeichnen, um den Künstlern das schnelle
Verhungern zu ersparen, das einem völligen Versagen
der Geldquellen folgen muß. Sogar die Erwerbslosen-
unterstützung soll für die bildenden Künstler in Betracht
kommen. Was eine Unterstützung, die keinesfalls über
100,— Mark im Monat hinausläuft, fiir einen Künstler mit
Familie für eine Bedeutung haben kann, braucht nicht
400
Wandbilder sowie die w.egen des zu kleinen, entlegenen
und schlecht beleuchteten Raumes unbefriedigende Auf-
stellung der spanischen Bilder. Die bauliche Anlage des
Kaiser-Friedrich-Museums ist in der Oeffentlichkeit nicht
selten einer scharfen und, so weit sie das. Obergeschoß
anbetrifft, größtenteils unberechtigten Kritik unterzogen.
worden. Vieles dürfte sich. hieran ändern, sobald das
n ue Deutsche Museum fertiggestellt sein wird. Es wird
dann möglich sein, das Verständnis des etwas kompli-
zierten Dreiecks-Grundrisses zu erleichtern, indem man
den gesamten Nordflügel ausschließlich der italienischen
Kunst vorbehält, die sich so vom Trecento bis zum Sette-
cento in klarer, ununterbrochener Abfolge entwickeln
kann, während sich in dem Südflügel für die übrigen
Schulen eine leicht zu überblickende Reihenfolge schaf-
fen läßt, bei der, außer den räumlich wesentlich zu er-
weiternden Vlamen und Holländern, auch den Franzo-
sen, Engländern und Spaniern mehr und besser beleuch-
tete Behangflächen zuteil werden können als unter den
heutigen Umständen möglich ist.
Francesco Fontebasso
Venedig t 1769
Ausstellung
in der
Galerie P. Rusch
in
Dresden
Kunh und BaumacRt
üon
7* tv BCiloto
^ er vollkommene Stillstand des Umsatzes an
modernen Bildern muß nicht nur uns unmittelbar
davon betroffene Maler beunruhigen, sondern zum
mindesten ebenso stark die Kreise, die sich als Kunst-
freunde bezeichnen, und somit auch ein Interesse daran
haben, daß der Kunstmarkt über die schwere Zeit der
augenblicklichen wirtschaftlichen Krise hinüber erhalten
wird. Der Kunstmarkt, das heißt die ihn beliefernden
bildenden Künstler. Zwar sind viele, gutgemeinte Ver-
suche zu verzeichnen, um den Künstlern das schnelle
Verhungern zu ersparen, das einem völligen Versagen
der Geldquellen folgen muß. Sogar die Erwerbslosen-
unterstützung soll für die bildenden Künstler in Betracht
kommen. Was eine Unterstützung, die keinesfalls über
100,— Mark im Monat hinausläuft, fiir einen Künstler mit
Familie für eine Bedeutung haben kann, braucht nicht
400