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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 7./​8.1925/​26

DOI issue:
1./2. Novemberheft
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Kern, Daniel: Die erste wissenschaftliche Geschichte der malerischen Perspektive
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Museumsbilder auf Reisen / Die Chiesa-Sammlung geht nach Amerika / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Aus der Kunstwelt/ Schweizerische Kunstchronik / Preisausschreiben für Holfzgegenstände mit Intarsiaschmuck / Neue Keramik / Ein Goya für Australien / Neue Kunstbücher / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.25878#0133

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Neuzeit. Die Zusammenstellung ist in erster Linie das Werk des
am Museum tätigen, rührigen und kenntnisreichen Architekten
Hans S t i e r h o f. Er wird in Kürze unter dem Titel „Einfiihrung
in die Geschichte der Perspektive“ das Ergebnis seiner Arbeit in
Buchform vorlegen. Wir kommen auf das Buch, dessen Manuskript
uns der Verfasser bereits zum Studium voriegte, zurück, wenn das
Buch erschienen sein wird. Für ’neute ist zu sagen, daß die Arbeit
des Deutschen Museums einen Markstein in der Geschichte der
Perspektive bildet, und in der Geschichte der älteren Kunst, denn
kein Kunsthistoriker, wer es auch sei, wird in Zukunft an den
perspektivischen Tafeln des Deutschen Museums voriibergehen
können. G. J. K e r n.

jvtufeumsbildct’ auf Reifen*

Zu dem Aufsatz, den Dr. Emii W a 1 d m a n n , der Direktor
der Kunsthalle Bremen im September-Heft 1/2 des „Kunstwande-
rers“ veröffentlicht hat, geht uns im Namen des Carnegie-
Institutes nachstehende Zuschrift zu:

Es geht entschieden zu weit, wenn Herr Waldmann von „Ar-
beitsscheu und Unwissenheit der Veranstalter“ spricht. Diese Form
der Angriffe muß ich energisch zurückweisen. Die „Unwissenheit“
erledigt sich dadurch, daß bereits jahrelang vor dem Kriege Deutsch-
land durch eine eigene Sektion auf den Ausstellungen des Carnegie-
Institutes vertreten war. Von „Arbeitsscheu“ kann keine Rede sein,
da, außer in Berlin, in anderen wichtigen deutschen Kunstzentren
Ateliers, Privatsammlungen, Kunsthändler und Ausstellungen be-
sucht wurden.

Die Zusammensetzung der Preisjury ändert sich alljährlich.

Ich stelle ausdrücklich fest, daß das Carnegie-Institut niemals
an die Bremer Kunsthalle schrieb: „In Bremen sähen das Bild ja
doch nicht viele Leute“. Diese Behauptung entspricht nicht den
Tatsachen, wie jederzeit durch die Copie bewiesen werden kann.

Wie den maßgebenden deutschen Stellen bekannt ist, ist das
Carnegie-Institut eine der wenigen deutschfreundlichen Stellen, die
vor dem Kriege Deutschland alljährlich zu seinen Veranstaltungen
hinzuziehen pflegte. In diesem Jahre wird zum ersten Male wieder
eine deutsche Sektion gezeigt für die in Amerika eine großziigige
Propaganda eingeleitet wurde. Dank dieser Pressepropaganda wird
die deutsche Sektion mit dem größten Interesse erwartet. Die Aus-
stellung wird in den Museen folgender Städte gezeigt: Pittsburg,
Philadelphia, St. Louis und in der wichtigsten Galerie von New
York, der New York Zentrale Galery.

Das Carnegie-Institut legt im Interesse der sich beteiligenden
Künstler Wert darauf, verkäufliche Bilder zu ze'igen und nur in
wenigen Ausnahmen, wenn es wirklich nicht anders ging, wurde um
Museums- oder Privatbesitz gebeten. Eine Anfrage bei den maß-
gebenden deutschen amtlichen Stellen hätte genügt, um Herrn Wald-
mann über seinen Irrtum aufzuklären. Da es in Anbetracht der
vielen gleichzeitigen, großen Ausstellungen dieses Jahres schwer
war, ein Bild von Prof. Max Liebermann zu erhalten, wurde die
Bremer Kunsthalle gebeten, das Gartenbild — nicht ein Bild von
Slevogt — zu leihen. In seiner ablehnenden Antwort sprach Herr
Waldmann auch nur von dem Liebermann-Bilde nicht aber von
anderen Bildern.

Das Carnegie-Institut leistet durch diese Ausstellung und durch
seine Propaganda eine wichtige Kulturarbeit für das deutsche An-
sehen in Amerika. Haben diese Bemühungen Erfolg, so werden
anderen deutschen Ausstellungen in Amerika alle Türen geöffnet.
Hinzu kommt noch, daß Deutschland von dieser Propaganda keine
Unkosten hat, sondern werden die gesamten Unkosten vom Carne-
gie-Institut getragen. In England wird Herr Waldmann wohl jetzt
die ihm bisher scheinbar unbekannte Erfahrung machen, wie sehr
Kunstausstellungen geeignet sind, das deutsche Ansehen im Auslande
zu stärken.

Herr Waldmann tritt dafür ein, daß Museumsbesitz nicht aus-
geliehen wird, aber scheinbar geht es in der Praxis docli nicht ohne
Ausleihen. Mir scheint, Herr Waldmann will das nur bei anderen
angewendet wissen; denn warum muß gerade Herr Waldmann fiir
die deutsche Ausstellung in London so viel Museumsbesitz nehmen?

C h a r 1 o 11 e W e i g 1 e r.

Die Attische Göttin

Höhe 190 cm — 6. Jahrhundert v. Chr. Zeit Solons
Die jüngste große Neuerwerbung der Antiken-Sammlg. der Preuß.
Staatsmuseen Bertin. Siehe „Der Kunstwanderer“, Oktober 1925

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