KunffausfeUungerL
Beeltn.
In der Modernien Abteilung der National-
G a 1 e r i e sieht man jetzt eine Vier-Nationen-Ausstellung, die nach
dem Plan der kunstbegeisterten Amerikanerin Mrs. H a r r i m a n
als Wanderausstellung gedacht ist und bemerkenswerte Ausschnitte
aus der Malerproduktion von Frankreich, England,
A m e r i k a und D e u t s c h 1 a n d zeigt. Aus der „jiingeren“
Generation der Franzosen sind Matisse, Segonsac, Utrillo u. a. ver-
treten, unter den Engländern fallen O’Connor, A. R. Thomson auf,
unter den Amerikanern besonders W. Chanler, Randall Davey und
Prestonj Dickinson. Die Abteilung der jungen deutschen Kunst
bringt Hofer, Pechstein, Nolde, Heckel, Feininger, Dix u. a. Doch
auch der alte Rohlfs zeigt sich von seiner jungfrischen Seite. An
die neue deutsche Plastik erinnern Zeichnungen von Kolbe, Barlach
und der Rene Sintenis.
A *
E. C a s s i r e r G. m. b. H. zeigen zur Zeit eine Kollektion
chinesischer Frühkeramik von hohem Rang. Köstliche
Proben der T’ang-Plastik wechseln hier mit aparten Gefäßen aus
der Han-, T'ang- und Sung-Zeit. Auch Ming-Keramik ist vertreten.
Für den Katalog der sehr interessanten Ausstellung hat der Maler
Walter Bondy, dem wir das Buch iiber das Kang Hsi-Porzellan
verdanken, ein orientierendes Vorwort geschrieben.
*
Die Galerie Goldschmidt-Wallerstein zeigt in
ihrer Sommer-Ausstellung Gemälde und Aquarelle von Feininger,
Heckel, Kokoschka, Purmann, Schmidt-Rottluff und anderen.
Cbetunitw
Die S t ä d t i s c h e K u n s t s a m m 1 u n g zu Chemnitz er-
warb von Karl Hofer „Altes Städtchen“ und damit das zweite Ge-
mälde dieses Kiinstlers, besitzt außerdem als Leihgabe eines seiner
Hauptwerke „Die Loge“.
Dcesdcn.
Die Dresdner Kunstwelt hat es dankbar begriißt, daß der In-
haber der Galerie Ernst Arnold, Herr Gutbier, ihr Gelegenheit
gegeben hat, die von Dr. Wendland in Chicago entdeckten Land-
schaften von Arnold Böcklin, etwa 20 Gemälde, die zunr größ-
ten Teil vom Kiinstler im Albaner Gebirge in den Jahren 1850—53
gemalt wurden, zu sehen. Ganz hervorragend sind die Bilder nach
Motiven einer Bucht bei Gaeta, die zwei Gemälde vom Golf von
Bajae, wobei man die Verschiebung des Standpunktes des Kiinst-
lers genau verfolgen kann, und vor allem die prächtige Ansicht von
Ariccia mit ihren satten Farben und ihrem harmonischen Aufbau,
iibrigens ein selir beliebtes Malermotiv.
*
Erich E. Baumbach, der rührige Leiter der Modernen Galerie
Emil Richter, hat eine sehr interessante Ausstellung von 15
Gemälden des Pariser Kiinstlers Emile Boier und von ca. 40
Zeichnungen und sechs Pastellen des Ungarn Nikolaus Farkashäzy
veranstaltet, um so interessanter, als hier die Arbeiten der beiden
Künstler zum erstenmal in Deutschland gezeigt werden. Boyer ist
ein feinsinniger Maler, dessen Art und Weise etwa an Utrillo er-
innert, vor allem in seinen Landschaften — nur zwei, weniger an-
sprechende Porträts sind hier vertreten — die durch die Farben-
iibergänge ausgezeichnet sind. Hervorgehoben seien eine Schnee-
landschaft „Paysage des environs de Paris“ und ein zartes Blumen-
stilleben. — Die Arbeiten Farkashäzys zeichnen sich durch ihren
holzschnittmäßigen Charakter aus, zugleich aber auch durch eine
Simplizität, mitunter ans Primitive grenzend, was jedoch derl Origi-
nalität der ktinstlerischen Idee und Ausfiihrung keinen Abbruch tut.
Alles ist zweifarbig ausgefiihrt, vor allem unter Verwendung von
Gelb und Griin, auf welchem Grunde die Figuren und landschaft-
lichen Motive, teils symbolisch, teils grotesk und im expressionisti-
sche'n Stile, in Schwarz gezeichnet sind. P. S.
1Trederick (Rozendaal
RTlntiguar
(Berfin W 9 ‘Ternsprecßer:
ßennesfr. 8 ßüizow 7767
Die Neue Freie Presse (Wien) schreibt über
den „Kunstwanderer“: . . . Der Inhalt ist nicht nur
fiir Fachkreise bestimmt, sondern jedermann, der
Anteil an moderner wie alter bildender
Kunst nimmt, zu interessieren geeignet.
Richard S c h e i h e : Fi sch
Sammelt modernes Porzellan!
499
Beeltn.
In der Modernien Abteilung der National-
G a 1 e r i e sieht man jetzt eine Vier-Nationen-Ausstellung, die nach
dem Plan der kunstbegeisterten Amerikanerin Mrs. H a r r i m a n
als Wanderausstellung gedacht ist und bemerkenswerte Ausschnitte
aus der Malerproduktion von Frankreich, England,
A m e r i k a und D e u t s c h 1 a n d zeigt. Aus der „jiingeren“
Generation der Franzosen sind Matisse, Segonsac, Utrillo u. a. ver-
treten, unter den Engländern fallen O’Connor, A. R. Thomson auf,
unter den Amerikanern besonders W. Chanler, Randall Davey und
Prestonj Dickinson. Die Abteilung der jungen deutschen Kunst
bringt Hofer, Pechstein, Nolde, Heckel, Feininger, Dix u. a. Doch
auch der alte Rohlfs zeigt sich von seiner jungfrischen Seite. An
die neue deutsche Plastik erinnern Zeichnungen von Kolbe, Barlach
und der Rene Sintenis.
A *
E. C a s s i r e r G. m. b. H. zeigen zur Zeit eine Kollektion
chinesischer Frühkeramik von hohem Rang. Köstliche
Proben der T’ang-Plastik wechseln hier mit aparten Gefäßen aus
der Han-, T'ang- und Sung-Zeit. Auch Ming-Keramik ist vertreten.
Für den Katalog der sehr interessanten Ausstellung hat der Maler
Walter Bondy, dem wir das Buch iiber das Kang Hsi-Porzellan
verdanken, ein orientierendes Vorwort geschrieben.
*
Die Galerie Goldschmidt-Wallerstein zeigt in
ihrer Sommer-Ausstellung Gemälde und Aquarelle von Feininger,
Heckel, Kokoschka, Purmann, Schmidt-Rottluff und anderen.
Cbetunitw
Die S t ä d t i s c h e K u n s t s a m m 1 u n g zu Chemnitz er-
warb von Karl Hofer „Altes Städtchen“ und damit das zweite Ge-
mälde dieses Kiinstlers, besitzt außerdem als Leihgabe eines seiner
Hauptwerke „Die Loge“.
Dcesdcn.
Die Dresdner Kunstwelt hat es dankbar begriißt, daß der In-
haber der Galerie Ernst Arnold, Herr Gutbier, ihr Gelegenheit
gegeben hat, die von Dr. Wendland in Chicago entdeckten Land-
schaften von Arnold Böcklin, etwa 20 Gemälde, die zunr größ-
ten Teil vom Kiinstler im Albaner Gebirge in den Jahren 1850—53
gemalt wurden, zu sehen. Ganz hervorragend sind die Bilder nach
Motiven einer Bucht bei Gaeta, die zwei Gemälde vom Golf von
Bajae, wobei man die Verschiebung des Standpunktes des Kiinst-
lers genau verfolgen kann, und vor allem die prächtige Ansicht von
Ariccia mit ihren satten Farben und ihrem harmonischen Aufbau,
iibrigens ein selir beliebtes Malermotiv.
*
Erich E. Baumbach, der rührige Leiter der Modernen Galerie
Emil Richter, hat eine sehr interessante Ausstellung von 15
Gemälden des Pariser Kiinstlers Emile Boier und von ca. 40
Zeichnungen und sechs Pastellen des Ungarn Nikolaus Farkashäzy
veranstaltet, um so interessanter, als hier die Arbeiten der beiden
Künstler zum erstenmal in Deutschland gezeigt werden. Boyer ist
ein feinsinniger Maler, dessen Art und Weise etwa an Utrillo er-
innert, vor allem in seinen Landschaften — nur zwei, weniger an-
sprechende Porträts sind hier vertreten — die durch die Farben-
iibergänge ausgezeichnet sind. Hervorgehoben seien eine Schnee-
landschaft „Paysage des environs de Paris“ und ein zartes Blumen-
stilleben. — Die Arbeiten Farkashäzys zeichnen sich durch ihren
holzschnittmäßigen Charakter aus, zugleich aber auch durch eine
Simplizität, mitunter ans Primitive grenzend, was jedoch derl Origi-
nalität der ktinstlerischen Idee und Ausfiihrung keinen Abbruch tut.
Alles ist zweifarbig ausgefiihrt, vor allem unter Verwendung von
Gelb und Griin, auf welchem Grunde die Figuren und landschaft-
lichen Motive, teils symbolisch, teils grotesk und im expressionisti-
sche'n Stile, in Schwarz gezeichnet sind. P. S.
1Trederick (Rozendaal
RTlntiguar
(Berfin W 9 ‘Ternsprecßer:
ßennesfr. 8 ßüizow 7767
Die Neue Freie Presse (Wien) schreibt über
den „Kunstwanderer“: . . . Der Inhalt ist nicht nur
fiir Fachkreise bestimmt, sondern jedermann, der
Anteil an moderner wie alter bildender
Kunst nimmt, zu interessieren geeignet.
Richard S c h e i h e : Fi sch
Sammelt modernes Porzellan!
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