schen Tcppichs und gibt cinc erschöpfende Uebersicht iibcr die ver-
schiedenen Qruppen, indem cr auf die Probleme näher eingeht, an
deren Lösung er selbst mit Erfolg mitgearbeitet hat. In dem eigent-
lichen Kataloge ist der sorgfältigen technischen Analyse jedesmal
eine eingehende kunstgeschichtliche Erörterung hinzugefiigt.
AIs bemerkenswerte Stiicke seien hervorzuheben: Ein persi-
scher Medaillonteppich bester Zeit von Parish Watson (Nr. 1) und
ein Tierteppich von Kelekian (Nr. 3); das freilich weniger gut er-
halteue, aber immerhin hochbedeutende Qegenstück zu dem beriihm-
ten, 1539 datierten Ardabil-Teppich im Victoria and Albert-Museum
(Nr. 6, Duveen). 1) Von den sogen. Vasenteppichen, deren Herstel-
lnng Mr. Pope bekanntlich nach Joshaghan Ghali in Zentralpersien
verlegt, 2) waren prächtige Beispiele aus dem Besitze von Mrs.
Editli Rockefeller Mc. Cormick, Bernheimer, Altman und Kelekian
(Nr. 16—21) vorhanden. Die seidenen sogen. Polenteppiche, die
der Verfasser als Erzeugnisse der persischen Hofmanufaktur in
Isfahan richtig bezeichnet, vertraten schöne Stücke in Kniipf- und
Wirktechnik; unter letzteren ist dcr Seidenkelim mit Tierdarstel-
lungen aus dem Besitze von French in New York besondcrs hervor-
zuheben (Nr. 28); ebenso die friiher als „armenisch“ bezeichneten
kaukasischen Drachenteppiche des 16. bis 17. Jahrh., ein ägyp-
tischer Teppich (Nr. 52, Demotte), schöne Erzeugnisse der tiirki-
schen Hofmanufaktur (Brussa?), und die verschiedenen Qattungen
der kleinasiatischen Industrie älterer Zeit (Nr. 37—51). Den Be-
schluß bilden ein interessanter spanischer Kirchenteppich des 16.
Jahrlmnderts und ein modernes seidenes Erzeugnis, dessen Muster
in äußerster Feinheit einen persischen figiirlichen Sammet
nachahmt.
Der Wert der Veröffentlichung, der eine ntitzliche Biblio-
graphie des orientalischen Teppichs angehängt ist, wird durch den
eigentlichen Zweck, als Führer einer temporären Ausstellung zu
dienen, nicht erschöpft und sichert ihr einen bleibenden Platz in
der einschlägigen Literatur.
F. S a r r e
*
E d m u n d M e i e r - O b e r i s t : D a s neuzeitliche Ham-
b u r g e r K u n s t g e w e r b e i n seinenürundlagen.
Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts mit
157 Abbildungen. Willi T hormann - Verlag, Hamburg
1925.
Hamburg, als die mächtigste und reichste der drei freien
Hansastädte hat im 19. Jahrhundert eine wenig bekannte eigen-
artige Entwicklung seiner Kunst und seines Kunsthandwerks auf-
zuweisen, die dadurch bestimmt wird, daß ausschließlich die Bür-
gerschaft des republikanischen Qemeinwesens ihr Förderer und
Träger gewesen ist. Im Qegensatz also zu den großen vom Staate
geförderten Einrichtungen der deutschen Monarchien — wie sie
besonders deutlich in Preußen zu beobachten sind — waren die
kunstfördernden Institutionen Hamburgs viel stärker auf freiwillige
Förderungen privater Organisationen angewiesen. Dadurch hat
das Kunstleben Hamburgs in der neueren Zeit bei weitem nicht die
Geschlossenheit, die systematische Entwicklung, wie z. B. in Preu-
ßen aufzuweisen. Aber auf der anderen Seite ist ftir uns gegen-
wärtig die Beobachtung des öffentlichen Kunstlebens der neueren
Zeit in Hamburg von dem größten Interesse, weil sie darüber Aus-
kunft gibt, wie auch olme die Ftirsorge monarcihstischen Einrich-
tungen die künstlerischen Kräfte sich zu entfalten vermögen. Das
Werk von Meier-Oberist ist daher im Augenblick doppelt will-
kommen, wo in Deutschland iiberhaupt die künstlerische und Kul-
tur-Arbeit, insbesondere die der Architektur, des Kunsthandwerks
und alles dessen, was damit zusammenhängt, in viel höherem Grade
wie vorhcr auf private Initiative angewiesen sein wcrden.
In dcn erSt'en drei Abschnitten gibt der Verfasser einen allge-
meinen Ueberblick über dic Entwicklung des Kunsthandwerks in
') Die verschiedenen, aus der Safawidenmoschee von Ardabil
stammenden Teppiche sind eingehend behandelt in meiner Veröffent-
Iichung über Ardabil, Grabmoschee des Schech Safi. Berlin 1924,
Seite 23 ff.
2) Kunstchronik, Juli 1925.
ORIGINAL-GRAPHIKl
ALTER UND MODERNER MEISTER :
Aldegrever, Altdorfer, Araman, Backhuizen, Bega, Beham, della
Bella, Belotto, Berghem, Bink, Bol, Breenberg, Breughel, Callot, •
Canale, Claude, Cranach, Drevet, Dürer, v. Dyck, Edelinck, •
Gellde, Goltzius, Goya, Hollar, Lautensack, Leyden, Masson, Nan- •
teuil, Ostade, Rembrandt, Ruisdael, Schongauer, Waterloo, Zeeman •
--
Appian, Besnard, Bone, Bracquemond. Buhot, Cameron, Corot, J
Daubigny, Daumier, Forain, Haden, Legros, Lepere, Manet, J
Meryon, Millet, Whistler, Zorn J
Soeben erschienen : Katalog XVII: alte u. moderne Meister. Reich illustriert. Preis J
fr. 5.— Katalog XVIII: Spezialverzeichnisse: Angeren, Daubigny, Daumier, Haden, J
Jaque, Klipstein, Lcgros, Maclauglan, Whistler, Zorn. Soeben erschienen: J
Katalog Nr. XXI: Supplement zu Katalog XVII, XVIII und XIX, reich illustriert. J
Preis Fr. 3.— J
GUTEKUNST & KLIPSTEIN j
BERN (Schweiz) Hotelgasse 8 11 \
_i:
P. RUSCH
DRESDEN = A. Sidonienstrasse 27
Gemälde
Antike Möbelt Gobelins
Porzellanet Tafelsilber
aus der staatlichen Gemäldegalerier
dem Kgl. Residenzschloß
und dem Johanneum zu Dresden
T. 16279
tKunst* und fflntigujtätenßandlung
771., ofafomon
Qegr'undet 1839
ßnßaber: GugencTaßomon
beeidigter Sachverständiger bei dem Jfmtsgericht J)resden
Part. und I. £tage Tdresdeil, cfcßfoßstr. 26 Zdelephon: 14222
503
schiedenen Qruppen, indem cr auf die Probleme näher eingeht, an
deren Lösung er selbst mit Erfolg mitgearbeitet hat. In dem eigent-
lichen Kataloge ist der sorgfältigen technischen Analyse jedesmal
eine eingehende kunstgeschichtliche Erörterung hinzugefiigt.
AIs bemerkenswerte Stiicke seien hervorzuheben: Ein persi-
scher Medaillonteppich bester Zeit von Parish Watson (Nr. 1) und
ein Tierteppich von Kelekian (Nr. 3); das freilich weniger gut er-
halteue, aber immerhin hochbedeutende Qegenstück zu dem beriihm-
ten, 1539 datierten Ardabil-Teppich im Victoria and Albert-Museum
(Nr. 6, Duveen). 1) Von den sogen. Vasenteppichen, deren Herstel-
lnng Mr. Pope bekanntlich nach Joshaghan Ghali in Zentralpersien
verlegt, 2) waren prächtige Beispiele aus dem Besitze von Mrs.
Editli Rockefeller Mc. Cormick, Bernheimer, Altman und Kelekian
(Nr. 16—21) vorhanden. Die seidenen sogen. Polenteppiche, die
der Verfasser als Erzeugnisse der persischen Hofmanufaktur in
Isfahan richtig bezeichnet, vertraten schöne Stücke in Kniipf- und
Wirktechnik; unter letzteren ist dcr Seidenkelim mit Tierdarstel-
lungen aus dem Besitze von French in New York besondcrs hervor-
zuheben (Nr. 28); ebenso die friiher als „armenisch“ bezeichneten
kaukasischen Drachenteppiche des 16. bis 17. Jahrh., ein ägyp-
tischer Teppich (Nr. 52, Demotte), schöne Erzeugnisse der tiirki-
schen Hofmanufaktur (Brussa?), und die verschiedenen Qattungen
der kleinasiatischen Industrie älterer Zeit (Nr. 37—51). Den Be-
schluß bilden ein interessanter spanischer Kirchenteppich des 16.
Jahrlmnderts und ein modernes seidenes Erzeugnis, dessen Muster
in äußerster Feinheit einen persischen figiirlichen Sammet
nachahmt.
Der Wert der Veröffentlichung, der eine ntitzliche Biblio-
graphie des orientalischen Teppichs angehängt ist, wird durch den
eigentlichen Zweck, als Führer einer temporären Ausstellung zu
dienen, nicht erschöpft und sichert ihr einen bleibenden Platz in
der einschlägigen Literatur.
F. S a r r e
*
E d m u n d M e i e r - O b e r i s t : D a s neuzeitliche Ham-
b u r g e r K u n s t g e w e r b e i n seinenürundlagen.
Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts mit
157 Abbildungen. Willi T hormann - Verlag, Hamburg
1925.
Hamburg, als die mächtigste und reichste der drei freien
Hansastädte hat im 19. Jahrhundert eine wenig bekannte eigen-
artige Entwicklung seiner Kunst und seines Kunsthandwerks auf-
zuweisen, die dadurch bestimmt wird, daß ausschließlich die Bür-
gerschaft des republikanischen Qemeinwesens ihr Förderer und
Träger gewesen ist. Im Qegensatz also zu den großen vom Staate
geförderten Einrichtungen der deutschen Monarchien — wie sie
besonders deutlich in Preußen zu beobachten sind — waren die
kunstfördernden Institutionen Hamburgs viel stärker auf freiwillige
Förderungen privater Organisationen angewiesen. Dadurch hat
das Kunstleben Hamburgs in der neueren Zeit bei weitem nicht die
Geschlossenheit, die systematische Entwicklung, wie z. B. in Preu-
ßen aufzuweisen. Aber auf der anderen Seite ist ftir uns gegen-
wärtig die Beobachtung des öffentlichen Kunstlebens der neueren
Zeit in Hamburg von dem größten Interesse, weil sie darüber Aus-
kunft gibt, wie auch olme die Ftirsorge monarcihstischen Einrich-
tungen die künstlerischen Kräfte sich zu entfalten vermögen. Das
Werk von Meier-Oberist ist daher im Augenblick doppelt will-
kommen, wo in Deutschland iiberhaupt die künstlerische und Kul-
tur-Arbeit, insbesondere die der Architektur, des Kunsthandwerks
und alles dessen, was damit zusammenhängt, in viel höherem Grade
wie vorhcr auf private Initiative angewiesen sein wcrden.
In dcn erSt'en drei Abschnitten gibt der Verfasser einen allge-
meinen Ueberblick über dic Entwicklung des Kunsthandwerks in
') Die verschiedenen, aus der Safawidenmoschee von Ardabil
stammenden Teppiche sind eingehend behandelt in meiner Veröffent-
Iichung über Ardabil, Grabmoschee des Schech Safi. Berlin 1924,
Seite 23 ff.
2) Kunstchronik, Juli 1925.
ORIGINAL-GRAPHIKl
ALTER UND MODERNER MEISTER :
Aldegrever, Altdorfer, Araman, Backhuizen, Bega, Beham, della
Bella, Belotto, Berghem, Bink, Bol, Breenberg, Breughel, Callot, •
Canale, Claude, Cranach, Drevet, Dürer, v. Dyck, Edelinck, •
Gellde, Goltzius, Goya, Hollar, Lautensack, Leyden, Masson, Nan- •
teuil, Ostade, Rembrandt, Ruisdael, Schongauer, Waterloo, Zeeman •
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Appian, Besnard, Bone, Bracquemond. Buhot, Cameron, Corot, J
Daubigny, Daumier, Forain, Haden, Legros, Lepere, Manet, J
Meryon, Millet, Whistler, Zorn J
Soeben erschienen : Katalog XVII: alte u. moderne Meister. Reich illustriert. Preis J
fr. 5.— Katalog XVIII: Spezialverzeichnisse: Angeren, Daubigny, Daumier, Haden, J
Jaque, Klipstein, Lcgros, Maclauglan, Whistler, Zorn. Soeben erschienen: J
Katalog Nr. XXI: Supplement zu Katalog XVII, XVIII und XIX, reich illustriert. J
Preis Fr. 3.— J
GUTEKUNST & KLIPSTEIN j
BERN (Schweiz) Hotelgasse 8 11 \
_i:
P. RUSCH
DRESDEN = A. Sidonienstrasse 27
Gemälde
Antike Möbelt Gobelins
Porzellanet Tafelsilber
aus der staatlichen Gemäldegalerier
dem Kgl. Residenzschloß
und dem Johanneum zu Dresden
T. 16279
tKunst* und fflntigujtätenßandlung
771., ofafomon
Qegr'undet 1839
ßnßaber: GugencTaßomon
beeidigter Sachverständiger bei dem Jfmtsgericht J)resden
Part. und I. £tage Tdresdeil, cfcßfoßstr. 26 Zdelephon: 14222
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