DOI Artikel:
Storck, Willy F.: Bühne und Bild
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.26493#0152
Abb. 7. Stanislawsky: Dekoration zu „I/oibsuu Kiew". (Dlrsutrs ä'nrt äs Nosoou.)
der Bühnenkunst in Beziehung setzt: in Schinkels Atelier
entstanden die Dekorationen zu Goethes Prolog zur
Eröffnung des^Berliner
einem historischen Naturalismus: Ein wahres Abbild
des Schlosses von Helsingfors begegnet uns im „Ham-
let", auf einer Repro-
Schauspielhauses (l821),
die durch den Grafen
Brühl an Goethe ge-
schickt wurden. Was
sonst an Bühnendeko-
rationen geschaffen wur-
de — in Mannheim
etwa von Bibiena und
Schlicht, in Stuttgart
von Heideloff usw. —
es gewinnt unser Inter-
esse nur vom theaterge-
schichtlichenStandpunkt.
Ein traditionelles Sche-
ma schleppte sich auf
allen Bühnen weiter,
bis um die Mitte des
Jahrhunderts ein neuer
Zug zu spüren war,
zunächst in England.
Hier war es Charles
Kean, der 1852 im
kriuo688 tiaeutre die
prunkvoll berauschenden
„8kmk68p6ur6 Hsvi-
vul8" in Szene setzte.
Die Bühne ist ihn:
„ein treuer und voll-
kommener Spiegel der
Geschichte und der Sit-
ten eines Volkes", und
um die Treue auch
historisch richtig zu ge-
winnen, kommt er zu
Abb. 8. Edward Gordon Craig-London.
Aus der Folge „1orvs,rä8 n, risvv blrsubrs" 1907.
duktion des Ouirul
Zrancie bewegen sich
die Figuren im „Kauf-
mann von Venedig".
Neben der räumlichen
Charakterisierung müht
er sich auch uni die
sorgfältige Herstellung
des Milieus und er-
reicht hier in dem
feierlichen Krönungszug
Heinrichs VIII. eine
hinreißende Wirkung.
In Deutschland fanden
seine Ideen Eingang
und praktische Verar-
beitung in dem Histo-
rismus der Meinin-
ger. PhilologischeTreue
des Schauplatzes, histo-
rische Genauigkeit des
Milieus sind die Grund-
sätze, die den emsigen
Herzog Georg II. bei
seiner bühnenkünstleri-
schen Arbeit leiten. Mit
den Namen Piloty und
Makart wird die künst-
lerische Stilstufe der
Meininger Bewegung
charakterisiert; es han-
delt sich um völlig ana-
loge Erscheinungen auf
den Gebieten der ver-
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der Bühnenkunst in Beziehung setzt: in Schinkels Atelier
entstanden die Dekorationen zu Goethes Prolog zur
Eröffnung des^Berliner
einem historischen Naturalismus: Ein wahres Abbild
des Schlosses von Helsingfors begegnet uns im „Ham-
let", auf einer Repro-
Schauspielhauses (l821),
die durch den Grafen
Brühl an Goethe ge-
schickt wurden. Was
sonst an Bühnendeko-
rationen geschaffen wur-
de — in Mannheim
etwa von Bibiena und
Schlicht, in Stuttgart
von Heideloff usw. —
es gewinnt unser Inter-
esse nur vom theaterge-
schichtlichenStandpunkt.
Ein traditionelles Sche-
ma schleppte sich auf
allen Bühnen weiter,
bis um die Mitte des
Jahrhunderts ein neuer
Zug zu spüren war,
zunächst in England.
Hier war es Charles
Kean, der 1852 im
kriuo688 tiaeutre die
prunkvoll berauschenden
„8kmk68p6ur6 Hsvi-
vul8" in Szene setzte.
Die Bühne ist ihn:
„ein treuer und voll-
kommener Spiegel der
Geschichte und der Sit-
ten eines Volkes", und
um die Treue auch
historisch richtig zu ge-
winnen, kommt er zu
Abb. 8. Edward Gordon Craig-London.
Aus der Folge „1orvs,rä8 n, risvv blrsubrs" 1907.
duktion des Ouirul
Zrancie bewegen sich
die Figuren im „Kauf-
mann von Venedig".
Neben der räumlichen
Charakterisierung müht
er sich auch uni die
sorgfältige Herstellung
des Milieus und er-
reicht hier in dem
feierlichen Krönungszug
Heinrichs VIII. eine
hinreißende Wirkung.
In Deutschland fanden
seine Ideen Eingang
und praktische Verar-
beitung in dem Histo-
rismus der Meinin-
ger. PhilologischeTreue
des Schauplatzes, histo-
rische Genauigkeit des
Milieus sind die Grund-
sätze, die den emsigen
Herzog Georg II. bei
seiner bühnenkünstleri-
schen Arbeit leiten. Mit
den Namen Piloty und
Makart wird die künst-
lerische Stilstufe der
Meininger Bewegung
charakterisiert; es han-
delt sich um völlig ana-
loge Erscheinungen auf
den Gebieten der ver-
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