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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Editor]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 23.1913

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Storck, Willy F.: Bühne und Bild
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https://doi.org/10.11588/diglit.26493#0156

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Abb. 13.

'E

Aus

gung und gab Ge-
danken ein über
ihre zukünftige
Wirkung und Be-
deutung.
Die Situation
ist seltsam genug;
Wagner träumt
den phantastischen
Traum des Ge-
samtkunstwerkes
— und just dreißig
Jahre nach sei-
nem Tode mühen
sich Vertreter aller
Künste, dies mit
vereinten Kräften
zu erzwingen:
Slevogt schafft
Entwürfe für die
„Lustigen Weiber
von Windsor",
Corinth trägt bei
zu einer lebensvol-
len Aufführung
Lessings „Minna
von Barnhelnr";
Liebermann ent-
wirft dem Freun-
de GerhartHaupt-
mann Skizzen zu
einer Festauffüh-
rung ,Gabriel
SchillingsFluchtK
auf der anderen

_
Abb. 14.

Und
Seite komponiert Pfitzner
begleitende Musik für
Kleists „Käthchen von
Heilbronn", Humperdinck
zu Shakespeares „Kauf-
mann von Venedig" und
d'Albert ersinnt das Gei-
gensolo zu Hofmanns-
thals „Tor und Tod".
Und staunend, voll Ver-
wunderung lesen wir die
Worte Goethes: „Da ist
Poesie, da ist Malerei;
da ist Gesang und Mu-
sik, da ist Schauspielkunst
und was nicht noch alles.
Wenn alle diese Künste
und Reize von Jugend
und Schönheit an einem
einzigen Abend und zwar
auf bedeutender Stufe
Zusammenwirken, so gibt
es ein Fest, das mit kei-
nem anderen zu verglei-
chen." Ib: Willy F. Storck.

in Entwürfen zu
Hofmannsthals
kleinen Dramen
treffen sie über-
zeugend den star-
ken Gefühlsgehalt
dieser Dramo-
letts. Ottomar
Starke zeigte sein
hohes bühnen-
mäßiges Können
besonders an der
Hand zweier
durchgearbeiteten
Inszenierungen
zu Shakespeares
„Julius Cäsar"
und Glucks „Or-
pheus und Eury-
dike"; bei den
Entwürfen zum
Orpheus gibt es
Bilder von ein-
dringlich packen-
der Schönheit der
Beleuchtung und
Bewegtheit (Ab-
bild. 6). Figuri-
nen zu Herbert
Eulenbergs,Alles
um GellL zeigen
sein hohesCharak-
terisierungsver-
mögen (Abb. 11);
sie erinnern einen an eine
Stelle in Oskar Wildes
bühnenkünstlerischer Ab-
handlung von „der Wahr-
heit der Masken", wo er
ausführt, daß Wämser
dramatisch en Wert besitzen
und eine Peripetie von
eineni Reifrock abhängen
kann. Unter den Figu-
rinen sah man besonders
schöne Beispiele von
Wilkinson und Rothen-
stein, zwei Engländern,
in denen die präraffaeli-
tisch-sensitive Linienfüh-
rung spürbar ist, und von
Leon Bakst, der seine
erotisch - prächtigen Ko-
stüme in den Dienst des
russischen Balletts stellt.
Das reiche Material der
Ausstellung orientierte
den Betrachter über die
Mannigfaltigkeit der büh-
nenkünstlerischen Bewe-

rt. Roller-Wien: Figurinen zu Strauß-Hofmannsthal „Der Rosenkavalier".
Ooy. 1910 ^clolyb ibürstner, ikvrlin.

K. Walser-Berlin: Figurinen zu „Carmen".
.Kunst und Künstler", V., 1907,


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