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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 23.1913

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Gosebruch, Ernst: Wohnkultur in Essen
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lenkolonien der be-
güterten Bürger vor-
stellen, wenngleich
ihnen eine Reihe sehr
stattlicher Häuser die
Hauptakzente gibt,
vielmehr hat auf ih-
nen auch das mittlere
und kleine Beamten-
und Bürgertum im
weitesten Umfange
Aufnahme gefunden,
vielfach zu Bau-Ge-
nossenschaften verei-
nigt, deren einheit-
licheStraßenzügevon
besonders harmoni-
scher Wirkung sind.
Eine ununterbroche-
ne Folge von weiten,
grünen Rasenflächen,
Blumenanlagen und
Spielplätzen, die sich
dem hügeligen Ge-
lände unserer Stadt
mit feinem Gefühle
anpaßt, läßt uns das
Getriebe der Altstadt
und den Staub der
Fabriken ganz ver-
gessen; es ist kein
Aweifel, daß diese
Viertel, Bernewäld-
chen, Brünlinghaus-
hof, Haumannshof,
an denen wir Essener
mit großem Stolze
hängen, so leicht nicht
ihresgleichen finden.
Das Schicksal hat
es dann auch freund-
lich gefügt, daß dem
Streben des Magi-
strates ein ganzer
Kreis ausgezeichneter
Architekten entgegen
kann Den schon er-
wähnten Namen
Flügge, Nordmann
sind die jüngeren Con-
rad,Dietzsch,Emscher-
mann, Grod, Groß-
kopf, Kunz, Knobbe,
Kunhenn, Schwer,
Stein, Stinnesbeck,
Venhofen und andere
anzugliedern, von den
Vertretern des um-
fangreichen Krupp-
schen Bauwesens, das
für sich steht, den Her-

Abb. 2. Architekt Oskar Kunhenn: Haus Schmemann, MoltkeplaH.


Abb. 3. Architekt Oskar Schwer: Villa und Bureaugebäude Köppers.


Abb. 4. Architekt P. Schulhe-Naumburg: Haus Heinemann.


ren Marr, 'Schmohl,
Seiffert, Schnee-
gans, gar nicht erst
zu reden. Als Stich-
proben seien aus
zahlreichen vortreff-
lichen Beispielen der
hier ausgeführten
Künstler zwei Bau-
ten von Oskar Kun-
henn, das Haus Ra-
dermacher (Abb. 1)
und das Haus Schme-
mann (Abb. 2), und
von Oskar Schwer
die Besitzung Köp-
pers (Abb. 3) im
Bilde gebracht, wo-
bei zu bemerken ist,
daß die letztere aus
einem Bureaugebäu-
de, das wie ein klei-
nes Ministerium aus-
sieht, und einer Villa
besteht. In den letz-
ten Jahren sind noch
die Baumeister Al-
fred Fischer, Direktor
der Handwerker- und
Kunstgewerbeschule,
Prof. Edmund Koer-
ner, Prof. Georg
Metzendorf und Bei-
geordneter Dr.-Jng.
Erbe nach Essen ge-
kommen,deren Künst-
lerruf weit über die
Grenzen unseres Ge-
meinwesens hinaus
bekannt ist.
Es sollen im fol-
genden einige Bau-
ten^besprochen wer-
den, deren Schöpfer
nicht nur das Außere,
den Rahmen, son-
dern auch den In-
halt, die ganze Ein-
richtung bis zum
Schlüssel und Riegel
zu entwerfen hatten,
und da wäre denn
noch der Name Prof.
Schultze -Naumburgs
einzureihen, der als
erster bei uns diese
viel zu seltene Auf-
gabe, die doch der
innersten Sehnsucht
unserer Zeit ent-
spricht, zu lösen hatte.

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