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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 23.1913

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Lüthgen, Eugen: Landschaft, Garten und Landhaus: Zu den Bauten von Architekt Paul Pott-Köln
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https://doi.org/10.11588/diglit.26493#0446

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Abb. 12. Paul Pott: Haus Pott mit Atelierflügel in Köln-Marienburg.


sich von ihr zu befreien, fuhrt von diesen nur die Aweck-
bestimmtheit berücksichtigenden Grundrißlösungen zu der
symmetrisch gebundenen; er führt von der malerischen
Gestaltung und einem willkürlich hervorbrechenden
Stimmungsgehalt zu der Reinheit der notwendig bis
zur letzten durchgeistigten Form und der künstlerischen
Versinnbildlichung des einzigen einer Landschaft not-
wendig innewohnenden Stimmungswertes.
Dieser inneren Entwicklungsmöglichkcit kommen
äußere Geschehnisse fördernd entgegen. Denn um
Lebcnsgefühl und Lebcnswert sinnfällig zu offenbaren,
entspricht es dem Willen des vornehmen Bürgers, auf
größerem Grundbesitz sein Haus in die Breite zu ent-
wickeln. Die Breitenausdehnung vermag auf Höhen-

entwicklung zu verzichten. Sie erfordert aber Klarheit
und Gleichmaß der Gliederung. Sie nähert sich der
Gesetzmäßigkeit italienischer Renaissance.
So leitet natürliche Klärung und persönliche Reife
die englische Richtung notwendig zu den Grundlagen
der Baugesinnung, die Messel und seine Schule aus
bewußter Fortbildung der Bauformen des Barock und
der Renaissance gewannen. Von beiden Ausgangs-
punkten ist eine Bereicherung deutscher Baukunst möglich.
Frische und Ursprünglichkeit des Naturgefühls und die
Fähigkeit, Gefühlserlebnisse sichtbar in abstrakten For-
men zu fassen, entscheidet. Wie stets in der Kunst, er-
ringt nur die Kraft der Persönlichkeit Dauer und Leben.
G. E. Lüthgen.


Abb. 13. Paul Pott: Gartenbank.
 
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