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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 19.1919/​1920

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Heft 5
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Arbeitskalender / Umschau / Nachrichtenteil
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Dte tPersstatt ber Kunß


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XIX, fjcft 5

biete ettte Heugegaltung ^erbetiuünsc^en. Hur sragt es
sic^, mie biese am besten 3U bemersstelltgen ig. Pag Köln
ba bie ganj besonbere Ausgabe hat, einen Sammelpunst
sirc^lic^'religiösen Kunstlebens, — namentlich so meit es
geh um satholische Kungsragen hobelt —• 3U bilben, ist
im porfjergehenben schon angebeutet morben. Pie §>u*
ffänbe aus bem Firchlich'religiösen (Sebiete ber Kunst ssttb
gerabeju ^immelsd^ireicnb. . . . Alle unsere bestehenben
Kunstschulen unb Afabemien halben bemugt ober unbemugt
bie religiöse Kunst pernachlässsgt, ober auch, ^as noch
schlimmer ist, sse haben einen (Seist grogge3ogen, ber nichts
mit Heligion gemein hat* — XPas mug ba ttöl|er liegen
bei allen interessserten Kreisen als bie Schasfung pon
Schulen, bie aus einer gesunben Hags bas s treulich *religiöse
Kunstleben neu gegolten. Unb ba3u märe seine Stabt
geeigneter als Köln, bas in h^o^ageuber XPeise Xttittel*
unb Sammelpunst sür alle biete Begebungen hüben mügte.
Keine anbere Stabt als Köln märe geeignet, tagtäglich
^unberten pon (Seiglichen einen prastischen Anschaumtgs*
unterricht aus ben rerschiebenen Gebieten in ber ange«
manbten Kunst 3U permitteln. Pag biese Ausgabe nur
gelöst merben sann, menn alle hiersür in Betracht fom-
menben ^aftoren einheitlich sür bieses §iel tätig ssnb, ig
selbgoergänblich* dine gan3 herüorragenbe Stellung sür
bie £ösung bieser ^rage nehmen unbestreitbar bie eüt3elnen
XHuseumsbirestoren ein. Pie pornehmste Arbeit eines
XHujeumsbirestors ist es, seine alten toten Schäle 3U neuem
£eben 3U ermeesen, unb bas sann er nur burch eine leben*
bige Perbinbung mit ben Kunstbestrebungen ber (Segenmart,
(ßerabe ber reiche Schat$ an dinglichen Kungmersen in ben
Kölner XHuseen liege geh sür bie (E^ietjung 3m: firchlichen
Kunst nutzbar machen, unb er mirb ja in ber lebten §eit
auch immer mehr burch bie Pirestion bes Schnütgen-
museums nufebar gemacht."

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Pei? Densntalpslcgemtssdjusi sür ein 2Stinsis
3m Ejinblics aus bie Perorbttung über bie Beschränfung
ber Aussuhr pon Kungmerfen, bie im Heichsminigerium
bes 3nnern ausgearbeitet morben ist, hat btx gesd?ästs»
sührenbe Ausslug bes dages sür Penfmalpgege an bie
Beichsregierung unb an bie Hationalpersammlung eine
bringiiehe (Eingabe gerichtet, in ber er bas Porgehen ber
Beichsregierung sreubig begrügt. (Es h^gt tn ber Eingabe:
„Per Ausslug möchte erneut bie Pringlichseit eines
solgen gese^geberischen Porgeljens betonen in Anbetracht,
bag gerabe in ben lebten XHonaten por ben in Ausgeht
gehenben grogen Permögensabgaben bie Perfäuse txn^elntx
Kunstmerse unb gan3er Sammlungen in bas Auslanb geh
erschrecsenb gehäust haken* Ausgabe einer solgen Per*
orbnung mug in erger £inie sein, alle Kunstmerfe, bie
irgenbmie sür bie (Seschichte ber beutsehen Kunst unb ber
bentsehen Kultur pon Bebeutung stnb, bem Paterlanb 3U
erhalten, baneben aber auch bxt Ausmanberung ber grögeren
Sammlungen, bie bisher össentlich 3ugänglich maren, unb
als (Semeinbeg^ bes beutsehen Polses angesehen merben
sonnten, besonbers auch ber sürssltchen Kungsammlungen,
unter allen Umstänben 3U perhinbern. Bei aller XPürbigung
unserer ssnan3politischen Hotlage glaubt ber dag sür Pens-
malspgege hoch baraus htna>eisen 3U roüssen, bag ein
augenblicslicher (Seminn pon einigen XHillionen an Aus*
lanbsmerten in gar feinem Perhältnis gehen mürbe 3U
ber nie mieber gut3umachenben Beraubung unb Per*
armung Peutschlanbs an nationalem Kungbegij unb 311
ber baburch h^^ei^esührten bauernben Schäbigung ber
getgigen Krastquellen bes beutsehen Polss."
Dev Susantmens^iufe bes Bevussstflulwesetts*
3u ben ergen 0ftobertagen sanb in Haumburg a. S.
unter Beteiligung pon mehr als 500 Pertretern unb Per*»
treterinnen bie 27. XPanberpersammlung bes grogen beut-
sehen (Semerbeschulperbanbes gatt. Sonbertagungen ber
in biesem Perbanbe 3usammengesagten (Ein3elgruppen

(Xttaschinenbauschulen, Baugemersschulen, Xjanbmerser- unb
Kunggemerbeschulen, (Semerbe* unb pgichtschulen,
XHäbchengemerbeschulen) gingen poran. Per Xjauptgegen-
stanb ber Beratungen mar bie Schassung einer (Drganisation,
in ber ein §usammenschlug bes gesamten Berusssd^ulmesens
aus gemersschastlicher (Srmtblage porgenommen merben soH.
Pas Berussschulmesen, bas in seiner bisherigen Be-
beutung meit hinter bem allgemein bilbenben Schulmesen
3urücfbleiben mugte, obmohl ber grögere deil unseres
Polfes burch kos Aebermiegen ber hanbarbeitenben Beruse
unmittelbar bamit in Perbinbung geht, mug unter bem
(Einssug ber Hot unseres Paterlanbes mit 3ur (Ersüllung
ber Ausgaben sür bie XPiebererstarsung unserer mirtsehast*»
liehen Kräste bereit sein.
Pa3u gehört eine Umgesialtmtg, bie geh ben äugeren
Perhältntssen mit gleicher (Srünblichfeit mie ber (Erneuerung
bes (Seistes 3umenbet. Pie £ehrerschast ist pon bem (Ernst
bieser pgichten über3eugt. Sie hat in engster Fühlung
mit ben sür bas Berussleben in ^sage sommenben gmees*
perbänben, ben (Semerfschasten, 3nnungs- unb (Semerbe-
pertretungen über (Slieberung, Anterrid^iele unb £etjr*
sormen ber ^achsdjulen beraten unb geht im Begriss, auch
bie Porbebingungen 3U ersüllen, bie eine gemeinsame Per-
tretung ihrer Stanbesmünsche möglich macht.
Hlit besonberer (Srünblichseit ist bie Kunst gern erbe*
schulgruppe an bie Arbeit gegangen, bie burch bxtx Por*
stanbsmitglieber, bie Herren Pireftor pros. XHeyer (Staatl.
Kunstgemerbeschule, Hamburg), Architeft pros. Sa^er
(Kunstgemerbeschule, drsurt) unb f}ugo Busch (Kunstge^
merbesd^ule, Portmunb) in bem Porganbsrat pertreten ig
unb bie 3ubem auch in bem porgenannten pros. Sa^er,
(Ersurt, ben Perbanbsporgfeenben gellt.
Pie sünstägigen Beratungen bieser (Sruppe liegen er*
senneit, mit melier Begimmtheit bie X^anbmerser* unb
Kunggemerbeschulen bie ihr aus bem (Sebiete bes han&'
merflichen Könnens unb sunstgemerblichen Schassens 3U*
sallenbe Rührung sür geh in Anspruch nehmen merben, um
Sorge tragen 3U sönnen, bag aus bem (Sebiete bieses
höheren (sachschulmesens bie aus $tx XPerfbetätigung geh
ergebenben §tele im XHittelpunft aller Schularbeit gehen.
Pie engere Ausgabe ber (sörbermtg bieser giele sällt
bem Bunbe ber Kunstgemerbes chulmänn er in
preugen 3U, ber in bem £ehrer ber Kunstgemerbeschule
XJugo Busch, Portmunb, einen neuen Porgtjenben er*
halten hat. _
Der grofee XOUncv Wusvcvtaus.
Allen protegen ber Künglerperbänbe 30m drofe scheint
es nun hoch beschlossene Sache 3U sein, bag bie XPiener
Hegierung bie fostbaren Kunstschä^e bes ehemaligen Krön*
gutes, besiehenb an 900 (Sobelins, mertpollen deppichen,
3000 kg antises Silbergeschtrr, Kirchenschäfee usm. ans Aus*
lanb persaust. Unerse^lich^ Kulturgüter merben geopsert,
um noch San3 ^ttr3e Schmierigseiten hiaa>eg3u*
sommen, bereu Beseitigung aus biesem u^ulänglichen
XPege bod? nicht möglich ist.
Per XPiener „Heue dag" schreibt ba3u: „€s tg nicht
notmenbig, no^ einmal aus ben ibeellen Schaben hi^a'
meisen. Pies geschah sch^n 3ur (Senüge. Pag Kunstmerfe
3U bem in jeber Be3iehmtg probustipen (Sütern einer
Hation gehören, missen gebilbete XlTenschen seit dolberts
§eiten so 3iemlich überall. Poch eines tnügte auch «°^h
mit bem grögten Hachbrucs betont merben. 3e&er, ber (Se-
legenhßü hatte, bie XPanblungen ber össentlichen XHeinung
mährenb ber Kriegsjahre in ben seinblichen unb neutralen
Staaten 3U persolgen, meig, mie unübersehbar ben Peut*
schen bie Besähigungen ber pietätloggfeit alten Kung-
mersen gegenüber gesd?abet haben. 3mmer lieber mürbe
bie (Sestnnung in bieser Be3iehung als ein objeftiper XTIag-
gab ber gipilisation Anb so sann es h^ate
seinem gmeisel unterliegen, bag man einem Staat, ber
seine Kunstmerse persaust, bei ber Krebitgemährung unb
in allen mirtschastlichen sragen mit bem grögten Ältgtrauen
unb mit ber grögten Abneigung entgegentreten mirb."
 
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