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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0231

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AMT LAHR. — SCHUTTERN. (KLOSTER SCHUTTERN.)

133

also 1788. Die reichgeschnitzte Thür, welche ehemals den Kellereingang verschluss,
soll angeblich vor einigen Jahren nach Karlsruhe verkauft worden sein. Pfeiler an der
Treppe im Innern, auf mit eierstabverzierten Konsolen stammen noch vom ehemaligen
Renaissancebau. Im Pfarrhaus die Kupferplatte mit dem Grundriss des Klosters (s. Fig. 65)
und ein gutes Gemälde: Brustbild des letzten Mönches.

An der Ecke des Pfarrhauses gegen den Garten zu jetzt aufgestellt die halblebens-
grosse Sandsteinfigur der gekrönten Madonna mit Kind (s. Fig. 70), ein Werk aus den Madonnenstatue
ersten Jahrzehnten des 16. Jhs., das sich weiter als es die schwer herzustellende Photo-
graphie zeigt, über den Durchschnitt erhebt.

Im Pfarrhausgarten steht auf einem Steinpfosten eine Sonnenuhr, auf der gravirten
Zinkplatte das Schütterer Abtswappen im Styl des späten 17. Jhs. Ebenda noch ein
Taufstein der gleichen Zeit.

Von den Umfassungsmauern des Klosterbezirkes aus erstreckt sich bis hinter die
gleich unten erwähnte Mühle. Die Schutter floss, wie auf Fig. 65 ersichtlich, durch
den Klosterbezirk durch. An der flachbogigen Brücke, da wo sie
in die Mauem eintritt, steht die Jahreszahl 1519, dessgleichen an
dem darauffolgenden Thor; daran setzte die Stadtmauer an.

Die Klostermühle, ein sonst schmuckloser Bau des 17. Jhs.,
hat im Innern noch die alten Mahlgänge und die einfachen Holz-
stützen für die Durchzugsbalken.

Auf dem vor dem Ort gelegenen Friedhof eine schmucklose
Kapelle \ die das vorkragende Dach stützenden Holzpfeiler stehen
auf Renaissancepostamenten. In der Kapelle ein holzgeschnitztes
Kruzifix des 18. Jhs.

Grabsteine: der eines Abtes von Schuttern mit dem Abtei-
wappen und verwischter Schrift 18 Jh.; ein weiterer mit hohem
Kreuz und Rocailledekoration, aber von 1807. Auf dem Friedhof
ferner ein Steinkruzifix mit Maria und Johannes auf Rocaillesockel.

Von dem Schloss oder wohl besser der Tiefburg, das die
Geroldsecker hier besassen, sind keine Spuren mehr vorhanden,
wenn nicht ihm, statt dem Kloster, der romanische Portalsturz
(s. unten) entstammt. Erwähnt wird es zum ersten Male 1327,
dann 1433, 1451 »bürg und stat«, »das schloss mit dem burgkhoff«
1648 als »schlösslin und burckstall« zu Schuttern 1648.
gänzlich eingegangen sein.

Das Haus der Josefine Obert, schlichter Bau des 18. Jhs., weist in Stein das
Wappen des Klosters auf und die Inschrift:

Franciscus abbas huius
nominis primus
hoc aedificium fieri
CURAVIT 1747.

Am Schulhaus über dem Eingang ebenfalls Abtswappen (im Wappen ein Gebäude,
darunter ein Eber auf Fluss) und die Jahreszahl 1788.

Haus Nr. 165 Hofthorpfosten mit Rankenornamenten des 18. Jhs.

Klostermühle

Friedhof
Kapelle

Grabsteine

Schloss

Fig. J2. Figurenfragment
in Schuttern.

im 16. Jh., ja noch
Bald danach wird es wohl
 
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