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KREIS OFFENBURG.
zu ihrer Beisetzung in der Pfarrkirche zu Haslach begleiten konnte. Diese seine
Stellung hatte ihn in immer schärferen Gegensatz zum Kaiser gebracht, so daß ihm der
Verlust seiner Lande drohte und er sich genötigt sah, die Regierung seinem Bruder
Friedrich III. zu übergeben. Mit diesem begann die Rekatholisierung der Gegend, der
er übrigens nach außen hin den Frieden sicherte. Die Landvogtei der Ortenau mußte
er allerdings abgeben, und so war der Versuch, die fürstenbergische Herrschaft bis an
den Rhein auszudehnen, mißlungen. Nach seinem Tode fand eine neue Teilung der
Besitzungen statt, mit seinem Sohn Christoph I. begann die uns hier allein interessierende
Kinzigtaler Linie. Schon nach dem Tode des nachfolgenden Albrecht I. teilte auch
diese sich wieder in einen Möhringer und Blumberger Zweig, beginnend mit Christoph IL,
güpizr*-
Fig. 328. Haslach, Reste der ehemaligen Stadtbefestigung. Türchen am Stadtbach
hinter der Zehntscheuer.
welch letzterem Haslach zufiel. Die Möhringer starben zwar 1641 aus und das Gut
kam an die Haslacher zurück, allein wiederum hatten sich hier in den zwei Brüdern
Wratislaus und Friedrich Rudolf zwei Linien, die Meßkirch er und die Stühlinger,
geschieden. Friedrich Rudolf, der die Besitzungen im Kinzigtal erhalten, ist in der
Geschichte Haslachs bemerkenswert durch die Erbauung des Kapuzinerklosters, wo er
auch beigesetzt wurde. Bei dieser Linie blieb das Land und die Stadt, bis sie 1806
badisch wurden. — Wie die ganze Gegend, so hatte die Stadt im 17. Jh. schwere Stürme
zu erleiden durch die Kriegsscharen des Dreißigjährigen und der Franzosenkriege. 1632
nahmen die Württemberger Haslach in Besitz, 1633 erschienen die Schweden, 1635 die
Kaiserlichen, 1637 verwüsteten die Regimenter des Grafen Gallas die ganze Gegend.
1638 verließen die Einwohner in heller Flucht vor den Schweden das Städtchen. Das
Schlimmste aber brachte, wie auch in Gengenbach, die Armee Bernhards von Weimar,
welche die Stadt völlig ausplünderte. Und kaum war der Dreißigjährige Krieg vorbei,
KREIS OFFENBURG.
zu ihrer Beisetzung in der Pfarrkirche zu Haslach begleiten konnte. Diese seine
Stellung hatte ihn in immer schärferen Gegensatz zum Kaiser gebracht, so daß ihm der
Verlust seiner Lande drohte und er sich genötigt sah, die Regierung seinem Bruder
Friedrich III. zu übergeben. Mit diesem begann die Rekatholisierung der Gegend, der
er übrigens nach außen hin den Frieden sicherte. Die Landvogtei der Ortenau mußte
er allerdings abgeben, und so war der Versuch, die fürstenbergische Herrschaft bis an
den Rhein auszudehnen, mißlungen. Nach seinem Tode fand eine neue Teilung der
Besitzungen statt, mit seinem Sohn Christoph I. begann die uns hier allein interessierende
Kinzigtaler Linie. Schon nach dem Tode des nachfolgenden Albrecht I. teilte auch
diese sich wieder in einen Möhringer und Blumberger Zweig, beginnend mit Christoph IL,
güpizr*-
Fig. 328. Haslach, Reste der ehemaligen Stadtbefestigung. Türchen am Stadtbach
hinter der Zehntscheuer.
welch letzterem Haslach zufiel. Die Möhringer starben zwar 1641 aus und das Gut
kam an die Haslacher zurück, allein wiederum hatten sich hier in den zwei Brüdern
Wratislaus und Friedrich Rudolf zwei Linien, die Meßkirch er und die Stühlinger,
geschieden. Friedrich Rudolf, der die Besitzungen im Kinzigtal erhalten, ist in der
Geschichte Haslachs bemerkenswert durch die Erbauung des Kapuzinerklosters, wo er
auch beigesetzt wurde. Bei dieser Linie blieb das Land und die Stadt, bis sie 1806
badisch wurden. — Wie die ganze Gegend, so hatte die Stadt im 17. Jh. schwere Stürme
zu erleiden durch die Kriegsscharen des Dreißigjährigen und der Franzosenkriege. 1632
nahmen die Württemberger Haslach in Besitz, 1633 erschienen die Schweden, 1635 die
Kaiserlichen, 1637 verwüsteten die Regimenter des Grafen Gallas die ganze Gegend.
1638 verließen die Einwohner in heller Flucht vor den Schweden das Städtchen. Das
Schlimmste aber brachte, wie auch in Gengenbach, die Armee Bernhards von Weimar,
welche die Stadt völlig ausplünderte. Und kaum war der Dreißigjährige Krieg vorbei,