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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0793

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648 KREIS OFFENBURG.

Bildstock In der Nähe des Wirtshauses »Vor Seebach« ein Bildstock mit der Inschrift:

Allhier steh stil du - ' " ~X

Fromer Christ Bedracht
Was da Geshehen ist.
Johanno Merck zu
Dot geslagen Worten
Bet vor di ie Arne
Seilen Ain Vater Unser
Und Afe Maria 1753.

Burg Romberg Am Eingange des Wildschapbachtales lag einst die Burg Romberg: vesti zu

Rumberg 1309, Ruwenberg die veste 1315, Runberg 1398, Rumburg 1415, Ronberg
1423, sloß 1453. Dieselbe gehörte den Herren von Geroldseck. Die Herrschaft Rom-
berg bildete eine ihrer Besitzungen in Schwaben: herrschaft Rumberg mit dem schloß
1472. 1467 sah sich Diebolt genötigt, die Burg vom Bischof von Straßburg zu Lehen
zu nehmen: »wir Ruprecht bischoff von Straßburg bekennen, das wir Thiebolt herren
von Hohengeroltzeck die vogthie zu Ettenheymmonster, item und die bürg genant
Riiwenberg zu rechtem mannelehen gelihen haben«. 1472 verpfändete Gangolf von
Hohengeroldseck die Herrschaft mit Schloß dem Hans Mollenkopf vom Ryse, 1488
verpfändet er das Schloß an Melchior von Schauenburg, 1490 verkauft er sie an die
Grafen Heinrich und Wolfgang von Fürstenberg und verzichtet 1499 au^ die Wieder-
lösung. J)

Ob und wann die Burg gewaltsam zerstört wurde, ist nicht festzustellen. Heute
ist von ihr nichts mehr erhalten, nur im Terrain läßt sich das Burgplateau erkennen,
außerdem finden sich geringe Mauertrümmer, die keine Auskunft mehr geben.

SCHENKENZELL

Schreibweisen: Zella 1255; Cella pincerne 1275; Sckenckentzell 1277; Schencken-
zelle 1294; Celle 1303; Schenkenzeil 1456 etc.

Archivalien: Mitteil. d. histor. Komm. Nr. 17 (1895), S. 92. — Mitteil, aus dem
Pfarrarchiv zu Schenkenzell über die Kriegsjahre 1796/97, Offenburger Zeitung 1895,
Nr. 10—15.
Ortsgeschichte Ortsgeschichte'. Der Ort wird 1255 nur als Zella bezeichnet, schon 1275 aber

als Cella pincerne, Zelle des Schenken, er hat sich also nach dem Geschlecht genannt,
das schon vor der ersten einfachen Erwähnung auf der nahegelegenen Burg saß:
1244 hören wir zum ersten Male von einem pincerna de Celle, 1251 von einem
dominus Hermannus pincerne de Shenchenzelle. Mit letzterem dürfte nicht der Ort,
sondern die Burg gemeint sein (s. unten), deren Namen aus der Kombination des Namens
des auf ihr hausenden Geschlechtes und dessen des nahe liegenden Ortes entstanden ist.
Unter Schenkenzeil wird dann später sowohl Burg wie Ort verstanden, es heißt: Schencken-
zell die bürge 1301, Schenkencelle die veste 1309. Das Geschlecht blühte weiter im

*) Ruppert, Mortenau I, S. 489 f.
 
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