Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 7./​8.1925/​26

DOI Heft:
1./2. Septemberheft
DOI Artikel:
Neugebauer, Karl Anton: Ein nachgelassenes Werk von August Gaul
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25878#0031

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
6tn nacbgelaffenes IDeük oon Auguß (aaul

oon

Kavl Anton JieuQzbauet’

\ Jor kurzem ist im Verlage der Hinrichs'schen Buch-
* handlung ein Sonderheft erschienen, das auf vier
Lichtdrucktafeln mehrere Ansichten des fast vor Jah-
resfrist in der Universität Leipzig enthüllten Krieger-
denkmals veröffentlicht, auf 20 Seiten Text den Verlauf
der Feier und die Namen der 1396 im Weltkriege ge-

licher Mitarbeiter war der langjährige frühere Inspek-
tor der Dresdener Skulpturensammlung Max Kühnert,
als der Anordner der keineswegs leicht zu bewältigen-
den Beschriftung des Basisblockes. Trotz des Zusam-
menwirkens so vieler Köpfe und Hände ist ein durch-
aus einheitlich wirkendes Kunstwerk entstanden, das in

fallenen Dozenten, Assistenten, Studierenden und
Beamten dieser besonders schwer betroffenen Hoch-
schule mitteilt. Das Denkmal, aus Kirchheimer Kalk-
stein gearbeitet, steht in der Mittelachse der großen
Wandelhalle vor der Säulenreihe einer ihrer Schmalsei-
ten. Es ist in den Hauptzügen ein Werk August Gauls,
wenn ihm auch ein von dem Professor für Archäologie
Franz Studniczka erdachter Plan zugrunde liegt und
wenn auch der ausführende Künstler schon ein Jahr
nach Beginn seiner Arbeit dieser Aufgabe wie anderen
durch seinen allzu frühen Tod entrissen wurde, ohne
das Modell vollendet haben zu können. Ein Schüler
des Meisters, Professor Esser in Meißen, hat die Arbeit
zu Ende geführt, der Berliner Bildhauer Ludwig Nick
die Figur in Stein übertragen. Ein weiterer wesent-

der langen Reihe der Denkmäler des Weltkrieges einen
Ehrenplatz beanspruchen darf.

Auf einem Zweistufenunterbau liegen in der Quer-
richtung zwei schmale, aber vor die Längswände vor-
springende Steinschwellen, welche den gewaltigen
monolithen Sockel für die gut lebensgroße Statue eines
liegenden Löwen tragen. Mit Recht erscheint die
Basis somit herausgehoben über die Stufen, denn ihr
soll zunächst vor affiem die Aufmerksamkeit des Be-
trachters gelten. Befinden sich docli an den Wandun-
gen die ergreifend eng und docli iibersichtlich angeord-
neten Schriftsäulen mit den Namen der gefallenen Aka-
demiker. An der Vorderseite des Unterbaues selber
sind die Namen der Universitätsbeamten angebracht,
„wie ja“, nach Studniczkas feinsinnigem Gedanken,

21
 
Annotationen