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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 7./​8.1925/​26

DOI issue:
1/2.Juliheft
DOI article:
Pazaurek, Gustav Edmund: Deutsche Fayencekultur: Bemerkungen zu dem neuen Werk von Ed. Fuchs und P. Heiland
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.25878#0499

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die Fabriken nicht in ihren historischen oder auch geo-
graphischen Zusammengehörigkeit übersichtlich bei-
sammenbleiben, mag man bedauern, weil dem nicht be-
reits orientierten Leser auch hier der allgemeine Ueber-
blick, den er im ersten Teile nicht erhält, nicht gegeben
wird. Aber Heiland hat viel gesehen und alle Büc'her
und Aufsätze bis zur neuesten Literatur eingehend und
mit Nutzen durchstudiert. Natürlich kennt er sich auch
m den Katalogen der Auktionen aus, von denen er sich
manches wichtige Stück für seine Sammlung holte. Je-

erwälmten Objekte anbelangt, haben die Museen seit
Jeher von guten Sammlern und Händlern viel gelernt
Auch hier gibt es manclie feinen Bemerkungen über
Former-Eigentümlichkeiten oder Farbennuancen sowie
verschiedene sonstige interessante kleine Entdeckun-
gen. Als Beispiel sei nur die Gegenüberstellung des
Bock-Spielbrettes (Tafel 74) mit dem verwandten Holz-
brett des Bayr. Nationalmuseums von 1745 angeführt
oder die Blumenmalerei auf der Höchster Teebüchse
(Tafel 76a), die auf einen Stich der Maria Sibylle Gräff

Fuchs-Heiland
Tafel 56 b:
Durchbrochene Vase
Stockelsdorf

Verlag

Albert Langen
Mtinchen

des Mal, wenn eine Fabrik zuerst erwähnt wird, wird
auch deren ganze Geschichte angeschlossen. Daß auf
einzelnen Tafeln weit auseinanderliegende Gegenstände
wie z. B. solche aus Eckernförde und Crailsheim zusam-
mengespannt werden, mag mit äußeren Gründen erklärt
werden, kann jedoch den allgemeinen Beifall ebenso-
wenig finden, wie der Umstand, daß auf Tafeln auch
knappe Unterschriften fehle.n, wodurch man immer hin-
und herblättern muß.

Mit den meisten Zuteilungen wird man sich einver-
standen erklären können. Ebenso wird man dankbar
zahlreiche Begründungen und Vergleichsobjekte ken-
nen lernen, die sofort den wohlorientierten Sammler
verraten. Allgemeine Hinweise wie ,,Privatbesitz“
wären durch genauere Bestimmungen zu ersetzen ge-
wesen. Was die Analyse der dargestellten und anderen

geb. Merian von 1679 zurückgeführt wird. Ob das Fa-
yencebild auf Tafel 66 tatsächlich ein Kriegsschiff mit
dem Danebrog darstellt (daher nach Eckernförde loka-
lisiert wird), möge dahingestellt bleiben. Sollte es sicli
nicht um ein süddeutsches Objekt handeln, daß einen
Teil des Bodensees darstellt mit dem Konstanzer Ufer,
dem charakteristischen Hohentwiel im Hintergrund,
reclits rückwärts das Schloß Heiligenberg und vorn auf
dem Wasser ein Kriegsschiff mit den Flaggen des Bi-
schofs von Konstanz, die auch ein weißes Kreuz auf
rotem Grund zeigen? —- Selir willkonnnen werden den
Sammlern auch die vier Markentafeln sein, da sie viel-
fach neue Variationen der bisher bekannten Marken
bringen, ja auch einzelne bisher ganz unbekannte Mar-
ken, wie die F. B.-Marke von Bernburg oder-die Haus-
schild-Marke von Rheinsberg.

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