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Südwestdeutsche Rundschau: Halbmonatsschrift für deutsche Art und Kunst — 1.1901

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f äff er: „SBenn [einmal bie f lugen uub molgemeiuten 2luregungeu, bie eben öon
mancher oerftänbtgen «Seite fommen, einen fruchtbaren 33oben gefuuben haben,
menu Sßerlin fid) uidjt mehr als allein touangebenb im 9ceid)e bes beutfdjen
®ramaS, bes gefpielten beutfd)en 2)ramaS betrauten barf, bann werbe tdj felbft
baS gröfäte uub ebrfidjfte Vergnügen barüber empftnben, bafä id) fein 3ted)t mebr
habe, oom „beutfcfjen ®rama" ju reben, menu id) ^Berliner kremieren meine."
SBieber (Siner mebr, ber geredet Wägt, uub ein ©anjer, menu er nur mitfämpfen
möd)te. —y.

Grjat)luugen eine£ SorfjmfciöerS* Silber uub ©Itjjen oom Sanbe
oon g. 21. gebberfen.

gür beu Muftier ift ber Stoff nur ba§ SUfaterial, Sßert uub Sßebeutung
genünnt er erft burd) baS perfönlid)e Seben, baS ber Äüuftler iljm eiub,aud)t; —
aber biefem 2)id)ter erfd)eint fein Stoff fo unenblid) fd)öu uub befingeusmert, fein
§er5 ift fo üoü Sanfbarteit für alles Sd)öue um if)n l)erum, baf3 tfjm „ber SDcunb
übergebt". (Er £)ebt an 311 fingen unb 31t eqäbfen, innige Sieber üoU Stimmung
unb Naturanfdjauung, fleine lebenbige Sdjilberungen, roorin eine founige Ü)ienfd)cn-
liebe gleidjmäftig über ©eredjte uub Ungerechte lächelt unb fid) freut. 3)anf feiner
reidjen ©emütSüeranlagung füfjrt er fein 9?ebefd)iffleiu glüälid) oorbei au ben
stippen ber Sentimentalität roie beS Naturalismus unb mir folgen ihm gern in
bie länblicbe Stille, in ben buftenben Pfarrgarten, gu beu.Seiben unb greuben
feiner pfarrfiuber.

(Sin altmobifdjeS 33ud), unb es roirb bod), mie fid)er aud) ber 23erfaffer, immer
jung bleiben, roeil es auSftrömt aus bem Cuelt mabren ©efid)tS, eignen CrrlebenS.
9Jcöd)ten bod) alle, bie Äünfiler fein unb merben motten, erft biefe £Uteße in fid)
fud)en, etje fie mit ber gaffung beginnen. ®enn mabrlid), lieber bie Duette obne
gaffung, als gaffung obne Duelle. 2)]arie ^biliös.

$ie Sttrmftäfctc* £lttnftjcttfff)rift+

Süäter als uufere Nadjbaren begannen mir ®eutfd)e baS fingen gegen baS
Sllte, traten mir bie erften Sd)ritte, bie bilbenbe Äunft aus ben geffeln ber
übermädjttgen Srabition 31t befreien unb fie ber ©egenraart mieberum prücfju*
erobern. — Unb ungünftiger als in Snglaub unb grauf'reid) lagen bie $er-
bältniffe bei uns.

2)rüben fanbeu bie jungen aufftrebenben Gräfte in Drgauen ber treffe
balb iEjve mutigen Slnmälte, bie als Sammler unb Spredjer atteS ©Uten im
Neuen bie iunge Semegung fräftig roie üertreten balfen. — ©ie Serbienfte
eine§ „Satiot)", eines „9)efloro Sod", eines „Stubio" um bie gefunbe (Sntttricfelung neu*
3eitlid)er Sbeen in ber Äunft (Sngtaub's finb nidjt absufdjä^en uub in bürren
Söorten feft^nlegen. 3n grauf'reid) mirfte unter anberem „Art et Decoration"
mit gleid)em Erfolge.

SBaS fid) in S)eutfd)lanb, feit 1890 ungefähr, fdjon mäd)tig regte, faub
tauge feine Stimme, bie nad)baltenb in bie Deffentlid)feit fjinein flaug. ®af3 es
an einer fofcfjen gefehlt hatte, mürbe eigentlich erft red)t flar, als ber ,,^an" in
93ertin unb in 9)cünd)en „Sie Sugenb" erfdjieuen. ©ie ©rünbuug ber teueren
mürbe befonbers lebhaft begrüßt unb fd)on als eine 2lbf)ilfe jenes NotftaubeS
empfunben. ®ie ©ebtete beiber 33Iätter befd)ränften fid) jebod) 3U fetjr auf bie
©riffel* unb 2Jcalfunft, fobaf3 baS über ©ebüfjr in ben §intergrnnb gebrängte,
öon ben „Stilen" befonbers gefnedjtete beutfdje lunftgemerbe nod) immer nidjt
ohne nad)brüdüd)e Vertretung blieb, unb nad) mie oor auf bie genannten aus-
 
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