Südwestdeutsche Rundschau: Halbmonatsschrift für deutsche Art und Kunst — 1.1901
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https://doi.org/10.11588/diglit.12765#0326
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Wille, Bruno: Der Lyriker Albert Geiger
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. . . Still!
3d) ftije bufyetm. (Es gefyt 6er JDinb
JDie ein ftobnenbes irrenbes HTenfcfyenfinb.
Die Sefynfucfyt fr£t am Hocfen.
ITtil naffen 2tugen bas Cos fte fpinrtt
^ür ein Ceben, bas im Sanb verrinnt,
^ern läuten bie Cotenglocfen . .
2)er „Meine fh'eis", oon beut ber 3)ict)tet wehmütig lädielnb
feines |jetgen§ 8d)idja! umfcfyloffen füb,lt, bat ibm eine Steide
inniger ßteber gegeben. Dtüfyrenb in ibjrer (Sinfadjbeit unb ßartbeit
roirfen bie klänge ber (Sattenliebe unb bes $amilienglücfe§. SÖßte
ein flaffifd)es beutfdjes SBolMieb tüirft bie elegtfd) jeüge üEßeife:
IDenn es Ztbenb rotrb,
fliegen bie Cauben tief.
Sud]! jebe tt?r Hefteten,
Dabin bie Sefyrifucfyt ftc rief.
£)ft es 2lbenb warb,
Unb icb ftanb allein,
Da fonnfe von £)er^cn
IVliv bange fein.
Hun bab id) mein Heftdicn,
2TTtr ift's roie ein Craum.
3d) fcbliefe öie lüimpern
Hn6 atme faum.
%v& gleichet -öer^enseinfalt ift ba§ „@ommeribi)U" geboren, beffen
jQwnox lüie oonnenfd)eitt mobltbut, unb beffen Sdjlufj fo oer-
blüffenb anmutig wirft, ba£ mau läcfjelt wie bei einer grajtöfen
Räuberei, $<f) fann mir bie Mitteilung utd)t oerfageu:
(Es ift auf (Erben ntdjts roobler getrau
Ztn einem feböneu Sommertag,
2tls wenn fein £ieb man fyer^en fann
3m buftenben £jimbeerfd)lag.
Da braufen gefyl ber Sonnenfcbein,
Sucbt bie oerlaufenen Kinbelettt.
Die fi^en füll im füblen d5runb,
Pflücfen Beerleiu dou Strand) unb IlTunb,
Unb werfen fie cnblicb $um Spaf
^wifeben ben Sträucbern ins fyofye (£>ras.
. . . Still!
3d) ftije bufyetm. (Es gefyt 6er JDinb
JDie ein ftobnenbes irrenbes HTenfcfyenfinb.
Die Sefynfucfyt fr£t am Hocfen.
ITtil naffen 2tugen bas Cos fte fpinrtt
^ür ein Ceben, bas im Sanb verrinnt,
^ern läuten bie Cotenglocfen . .
2)er „Meine fh'eis", oon beut ber 3)ict)tet wehmütig lädielnb
feines |jetgen§ 8d)idja! umfcfyloffen füb,lt, bat ibm eine Steide
inniger ßteber gegeben. Dtüfyrenb in ibjrer (Sinfadjbeit unb ßartbeit
roirfen bie klänge ber (Sattenliebe unb bes $amilienglücfe§. SÖßte
ein flaffifd)es beutfdjes SBolMieb tüirft bie elegtfd) jeüge üEßeife:
IDenn es Ztbenb rotrb,
fliegen bie Cauben tief.
Sud]! jebe tt?r Hefteten,
Dabin bie Sefyrifucfyt ftc rief.
£)ft es 2lbenb warb,
Unb icb ftanb allein,
Da fonnfe von £)er^cn
IVliv bange fein.
Hun bab id) mein Heftdicn,
2TTtr ift's roie ein Craum.
3d) fcbliefe öie lüimpern
Hn6 atme faum.
%v& gleichet -öer^enseinfalt ift ba§ „@ommeribi)U" geboren, beffen
jQwnox lüie oonnenfd)eitt mobltbut, unb beffen Sdjlufj fo oer-
blüffenb anmutig wirft, ba£ mau läcfjelt wie bei einer grajtöfen
Räuberei, $<f) fann mir bie Mitteilung utd)t oerfageu:
(Es ift auf (Erben ntdjts roobler getrau
Ztn einem feböneu Sommertag,
2tls wenn fein £ieb man fyer^en fann
3m buftenben £jimbeerfd)lag.
Da braufen gefyl ber Sonnenfcbein,
Sucbt bie oerlaufenen Kinbelettt.
Die fi^en füll im füblen d5runb,
Pflücfen Beerleiu dou Strand) unb IlTunb,
Unb werfen fie cnblicb $um Spaf
^wifeben ben Sträucbern ins fyofye (£>ras.