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Fais, Henri /du: Ueber Rahmen und Bilder und ihre dekorative Wirkung
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12765#0491
$d) mu^ aber gletcf) bemerfen: bie§ ift nur Sporte, graue
Sbeorte. $n ber s$raj:i3 täfjt ftd) fo raa§ überhaupt faum burcf);
führen. Ober tu er wollte e§ unternehmen, für jebes oon ben
taufertb unb abertaufcnb Bitbern in einer ©allerie ein eignet |>au§
mit entfpred)enber Umgebung §u bauen! *)
£>afj e§ in ber Xfyat auf bie Umgebung eine§ Bübe§ an;
fommt beweift fdjon ber Umftanb, bajg zum Q3tlbe ein 9fo{jmen
gehört. 3Der Gahmen ift bie näcrjfte Umgebung eines Bilbe§.
Seiber aber bebenft man heutzutage nirf)t xaefyt, ba^ biefer Gahmen
nicht fetber ein materifcrjes ^unftmerf fein barf, fonbern bafj er
nur oon ber übrigen Umgebung ber 2tüfjenn>elt zum Silbe über;
leiten foü. $a, „überleiten" ift fogar nicfjt einmal richtig. sJtid)t
überleiten fotl er, fonbern abftofjen. Ger folt braftifd) fagen: roa§
jet^t fommt, ift etroas anbere§ ats> bie Tapete ober bie 3jutd)e,
auf ber e§ b,ängt; wa§> jetjt fommt, ift ein ftunftroerf.
2Iu§ biefer Betrachtung folgt gtneierlet. Gcrftens, baß ber
Gahmen, toemt er ein ^unftmerf, e§ oon ber übrigen Umgebung
abfcfjüefjenb, in ftd) etnfdjltelen roill, nid)t fetber ein ^unftmerf,
menigften§ nidjt ein materifches ^unftrcerf, böchftens ein ted)nifd)es,
fein barf. £>enn mer roolfte oon einem BUbe @enu§ t)aDen/ wenn
üjtt feine Umrahmung fdjon fo feffett, baf) er für ba§ Bilb nur
nocf) menig $ntereffe übrig fjat. 3)ie3 ^nteteffe rcirb baburd) zum
minbeften gefd)mäd)t.
©in ab,ntid)er fyall ift e§ ja bei Büchernerjierungen, Vignetten,
9?anbleiften. Sie finb beut Bucfjterte ba§, ma§ bem Bilbe ber
Gahmen, deshalb haDe^ fte aud) unter benfetben Bebingungen
aufzutreten: fte muffen befctjeiben £)irtter bem Sterte jurücfftehen,
bürfen ftd) feinen 21ugenblicf oorbrängen, benn fte foften bem Serte
pr Qwxbt bienen. 9ftan bead)te: bienen. s2öer bient, ovbnet
ftd) immer bem unter, bem er §u bienen beftimmt ift.
$n biefer Beziehung aber roirb heute ferner gefünbigt. $ct)
erinnere 5. B. an bie in 9Jlünd)en erfctjtenenen Sieber oon Otto
*) ©er ©rang nadj bem 33efdjaueu eines ifotteitert Äunftroerfä roirb aber
baburef) beftättgt, baf; e§ eine gan^e Ansaht oon SDcenfdjen giebt, Äünftter
unb Serien — id) b,abe in 3)cünd)en fetber bie ^Beobachtung gemacht —, bie
fid) in einer ©alterte für einen Sag immer nur bie ^Betrachtung eines
einzigen 33itbe8 angelegen fein taffeit. Sann oerfenfen fte fid) gan1, in bieS
eine SBerf unb betradjten e8, ohne für feine Umgebung aud) nur ein 2tuge
51t £)a&en.
Sbeorte. $n ber s$raj:i3 täfjt ftd) fo raa§ überhaupt faum burcf);
führen. Ober tu er wollte e§ unternehmen, für jebes oon ben
taufertb unb abertaufcnb Bitbern in einer ©allerie ein eignet |>au§
mit entfpred)enber Umgebung §u bauen! *)
£>afj e§ in ber Xfyat auf bie Umgebung eine§ Bübe§ an;
fommt beweift fdjon ber Umftanb, bajg zum Q3tlbe ein 9fo{jmen
gehört. 3Der Gahmen ift bie näcrjfte Umgebung eines Bilbe§.
Seiber aber bebenft man heutzutage nirf)t xaefyt, ba^ biefer Gahmen
nicht fetber ein materifcrjes ^unftmerf fein barf, fonbern bafj er
nur oon ber übrigen Umgebung ber 2tüfjenn>elt zum Silbe über;
leiten foü. $a, „überleiten" ift fogar nicfjt einmal richtig. sJtid)t
überleiten fotl er, fonbern abftofjen. Ger folt braftifd) fagen: roa§
jet^t fommt, ift etroas anbere§ ats> bie Tapete ober bie 3jutd)e,
auf ber e§ b,ängt; wa§> jetjt fommt, ift ein ftunftroerf.
2Iu§ biefer Betrachtung folgt gtneierlet. Gcrftens, baß ber
Gahmen, toemt er ein ^unftmerf, e§ oon ber übrigen Umgebung
abfcfjüefjenb, in ftd) etnfdjltelen roill, nid)t fetber ein ^unftmerf,
menigften§ nidjt ein materifches ^unftrcerf, böchftens ein ted)nifd)es,
fein barf. £>enn mer roolfte oon einem BUbe @enu§ t)aDen/ wenn
üjtt feine Umrahmung fdjon fo feffett, baf) er für ba§ Bilb nur
nocf) menig $ntereffe übrig fjat. 3)ie3 ^nteteffe rcirb baburd) zum
minbeften gefd)mäd)t.
©in ab,ntid)er fyall ift e§ ja bei Büchernerjierungen, Vignetten,
9?anbleiften. Sie finb beut Bucfjterte ba§, ma§ bem Bilbe ber
Gahmen, deshalb haDe^ fte aud) unter benfetben Bebingungen
aufzutreten: fte muffen befctjeiben £)irtter bem Sterte jurücfftehen,
bürfen ftd) feinen 21ugenblicf oorbrängen, benn fte foften bem Serte
pr Qwxbt bienen. 9ftan bead)te: bienen. s2öer bient, ovbnet
ftd) immer bem unter, bem er §u bienen beftimmt ift.
$n biefer Beziehung aber roirb heute ferner gefünbigt. $ct)
erinnere 5. B. an bie in 9Jlünd)en erfctjtenenen Sieber oon Otto
*) ©er ©rang nadj bem 33efdjaueu eines ifotteitert Äunftroerfä roirb aber
baburef) beftättgt, baf; e§ eine gan^e Ansaht oon SDcenfdjen giebt, Äünftter
unb Serien — id) b,abe in 3)cünd)en fetber bie ^Beobachtung gemacht —, bie
fid) in einer ©alterte für einen Sag immer nur bie ^Betrachtung eines
einzigen 33itbe8 angelegen fein taffeit. Sann oerfenfen fte fid) gan1, in bieS
eine SBerf unb betradjten e8, ohne für feine Umgebung aud) nur ein 2tuge
51t £)a&en.