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Von unsern Bühnen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12765#0611
oerjagten „Stern" ein ganjeS Qifdjen? Um fo fjöljer fmb bie Seiftungen
unferer Siünftler etttäufdjätjen, bie fo roudHig maren , al§ banbelt es fid)
fyier um Seelen unb 9Jlenfd)enbüber. §err Briefe tüäcf)jt in ber legten
ßeit immer meljr iu feine Stufgabe am ^ranffurter Sd)aufpiel()aus hinein,
mar es bod) aud) f)of)e ßeit gemefen. Um öerrn Tiegelmanns (93of() $n-
tenfität an ©eftaltungs= unb oor allem 9lu§bmct§fraft büvfen un§ bie
cvfton kühnen benetben. öerr 3luerbad) arbeitet fid) aUmäblid) $um
eracten ©ptfobenfpieler berauf, fein WlatUt fjeuer ift ein ftarfer Talent-
bemeis gemefen. 2Ius ber einsigen urfprünglid)cn ©eftalt bes ®rama§
fcfjuf 3-rau g-reunb, bie fonft red)t ungleich, fpielt, ein SJktfterftücflein oolt
feiner fr)mpatf)ifd)er 28irf'ung. g-räutein ^oüner unb g-räutein Selta, bie
ad) §u fd)ematifd)en ©egenfpielerinnen, mußten fid) aus ber 2lrt il)rer 53e-
gabung unb ifjre§ Temperaments hieraus mertmürbig aber nicht immer
gtüdlid) 31t ergangen. £Bei g-räutein Zöllner ift alles (Smpfinbnng, ^jerj,
oft überftrömenb, bei g-räutein Selta, bentSorma=ftopf mit ben Triefd)aKüren,
aber aud) 2Ute§ SSerftanb, Routine; g-räuletn Selta übertrifft bie jüngere
uns liebbemäbjrte Solegin an @efd)idlid)feit unb s-öemegungsfreibeit bei
roeitem, ol)ne ben gauber ber perfönltctjen SÖirfung biefer Gmpfinbung§-
fünftlerin auszuüben. — 2Utes in 2tüem: Treff tidje ober trcfflidi fid) be-
mübenbe Sünftler harren rjicr ber fefjlenben Sunfitoerfe, bartn fie ficr)
betbätigen fönnen. üfötllrj 8et>rj.
2lm2Ibenb bes 27. Sluguft faf) es im Opernbaus nad) „einem großen
Tag aus" — ber beurige SBarjreut^er föoüänber follte uns feine fcfpnen
SOttttel offenbaren. Unter Dr. Bottenbergs temperamentvoller Scitung,
mürbe bie Cuoertureauf§ feinfte abgetönt unb ohne rrjt^mifdje ©jiraoaganjen
l)eraus>gebrad)t. öerr Bertram, oorjüglid) bisponirt, fang bie 2tntrittSarte,
befonbers ba§ SJlaeftofo: ,,®id) frage id) gepriefener (Saget ©otte§" mit
einer gerabeju übertoältigenben Tonfülle unb babei fo meid) unb ebel, fo
ausgeglichen in alten Oiegiftern, fo überaus mufifalifcl) t'ünftlerifcf), baf5 man
oon einer erhabenen Seiftun g. ohne ju übertreiben, fpreeften fann. 2luf
gerabe^u phänomenaler §öbe fteßenb , bramatifd) in ber böcbften ^Sotenj,
brachte Bertram bie 5lrie „^hr SBelten enbet euren Sauf" jum 2lbfdjluf$.
2tuf gleicher £>öbe, mit Sertram's Seiftung ftanb bie Senta ber ftxau
^äger. Ta§Tuett im II.2lft $mifct)en bem öollänber unb Senta ift felbft
in SBanreuth nid)t rjollenbeter $um ätusbrud gefommen, e§ bilbete benn
aud) ben ööbepunft bes 2lbenb§. Tie menig banfbare Bolle bes (Sri!
lag in 5ßid)ler'§ öäuben, ber, gut bisponirt einzelne fd)öne SJtomente hatte
unb Tauf feiner Schule gang befonbere geinfyeiten für ben mufüalifdjen
^-einfebmerfer bot. Ter Tatanb bes öerrn ©reef mar barftellerifd) §u
loben, neben bent mächtigen mobu(ationsfäl)igen Organ bes §errn Bertram,
fiel er ftunmlid) aber fid)tüd) ab. — Wlit ber barftetlerifd)en Sluffaffung bes
©aftes tonnten mir uns nid)t befreunben; il)r fel)lt bas Tämonifd)e oolt-
ftänbig , fein £>oltänber ift p ferjr Sftenfd), ju fef>r ^mfser, ©eften unb
sJUiimi£ erinnerten un§ an Tannl)äufer, als er jerfnirfd)t oon Born jurü<£-
gefebrt. Tas entjüdenbe Spinnerlieb im II. 2tft fjaben mir an biefer Stätte
niemals fo jugenbfrifd) gehört. Ter sD^äbd)end)or Kang orbentlid) oerjüngt,
bie Intonation mar oon erquidenber sJ{eint)eit, weniger erfreulich mar bie
unferer Siünftler etttäufdjätjen, bie fo roudHig maren , al§ banbelt es fid)
fyier um Seelen unb 9Jlenfd)enbüber. §err Briefe tüäcf)jt in ber legten
ßeit immer meljr iu feine Stufgabe am ^ranffurter Sd)aufpiel()aus hinein,
mar es bod) aud) f)of)e ßeit gemefen. Um öerrn Tiegelmanns (93of() $n-
tenfität an ©eftaltungs= unb oor allem 9lu§bmct§fraft büvfen un§ bie
cvfton kühnen benetben. öerr 3luerbad) arbeitet fid) aUmäblid) $um
eracten ©ptfobenfpieler berauf, fein WlatUt fjeuer ift ein ftarfer Talent-
bemeis gemefen. 2Ius ber einsigen urfprünglid)cn ©eftalt bes ®rama§
fcfjuf 3-rau g-reunb, bie fonft red)t ungleich, fpielt, ein SJktfterftücflein oolt
feiner fr)mpatf)ifd)er 28irf'ung. g-räutein ^oüner unb g-räutein Selta, bie
ad) §u fd)ematifd)en ©egenfpielerinnen, mußten fid) aus ber 2lrt il)rer 53e-
gabung unb ifjre§ Temperaments hieraus mertmürbig aber nicht immer
gtüdlid) 31t ergangen. £Bei g-räutein Zöllner ift alles (Smpfinbnng, ^jerj,
oft überftrömenb, bei g-räutein Selta, bentSorma=ftopf mit ben Triefd)aKüren,
aber aud) 2Ute§ SSerftanb, Routine; g-räuletn Selta übertrifft bie jüngere
uns liebbemäbjrte Solegin an @efd)idlid)feit unb s-öemegungsfreibeit bei
roeitem, ol)ne ben gauber ber perfönltctjen SÖirfung biefer Gmpfinbung§-
fünftlerin auszuüben. — 2Utes in 2tüem: Treff tidje ober trcfflidi fid) be-
mübenbe Sünftler harren rjicr ber fefjlenben Sunfitoerfe, bartn fie ficr)
betbätigen fönnen. üfötllrj 8et>rj.
2lm2Ibenb bes 27. Sluguft faf) es im Opernbaus nad) „einem großen
Tag aus" — ber beurige SBarjreut^er föoüänber follte uns feine fcfpnen
SOttttel offenbaren. Unter Dr. Bottenbergs temperamentvoller Scitung,
mürbe bie Cuoertureauf§ feinfte abgetönt unb ohne rrjt^mifdje ©jiraoaganjen
l)eraus>gebrad)t. öerr Bertram, oorjüglid) bisponirt, fang bie 2tntrittSarte,
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ausgeglichen in alten Oiegiftern, fo überaus mufifalifcl) t'ünftlerifcf), baf5 man
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brachte Bertram bie 5lrie „^hr SBelten enbet euren Sauf" jum 2lbfdjluf$.
2tuf gleicher £>öbe, mit Sertram's Seiftung ftanb bie Senta ber ftxau
^äger. Ta§Tuett im II.2lft $mifct)en bem öollänber unb Senta ift felbft
in SBanreuth nid)t rjollenbeter $um ätusbrud gefommen, e§ bilbete benn
aud) ben ööbepunft bes 2lbenb§. Tie menig banfbare Bolle bes (Sri!
lag in 5ßid)ler'§ öäuben, ber, gut bisponirt einzelne fd)öne SJtomente hatte
unb Tauf feiner Schule gang befonbere geinfyeiten für ben mufüalifdjen
^-einfebmerfer bot. Ter Tatanb bes öerrn ©reef mar barftellerifd) §u
loben, neben bent mächtigen mobu(ationsfäl)igen Organ bes §errn Bertram,
fiel er ftunmlid) aber fid)tüd) ab. — Wlit ber barftetlerifd)en Sluffaffung bes
©aftes tonnten mir uns nid)t befreunben; il)r fel)lt bas Tämonifd)e oolt-
ftänbig , fein £>oltänber ift p ferjr Sftenfd), ju fef>r ^mfser, ©eften unb
sJUiimi£ erinnerten un§ an Tannl)äufer, als er jerfnirfd)t oon Born jurü<£-
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bie Intonation mar oon erquidenber sJ{eint)eit, weniger erfreulich mar bie