Südwestdeutsche Rundschau: Halbmonatsschrift für deutsche Art und Kunst — 1.1901
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https://doi.org/10.11588/diglit.12765#0823
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Gaudens, Tertius: Heidelberger Stadtseele
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es in gehöriger 9)lifd)nng au unferot 23au unter, mu| „etroas
roirfürf) moberne§" rjeraustommen. lieber folcfje Suftbauten madjeu
wir unfere Sß&ufe; meljr gefd)ie£)t nidjt.
2tm lauteften fpridjt bei- (Seift her Stabt in ber 2öeu)nad)ts;
5eit. SDurd) üerfcfjnette (Strafen ftetjt man bte ©mljeitmfcfyett in
traulicher ©elaffenfjeit fdjretten; niele berer, bie einem begegnen,
fennt man nacf) @eroerbe, ©taub ober Flamen. ®ie meiften
fremben finb fort, $mmer gab es in -Seibelberg Muffen, bie
(£f)emie ober äftebi^in ftubieren unb ©ugläuber, r>on beneu man
fagt, fte mofmten „ber SBitügfeit rcegen" in £)eutfd)tanb. $f)rem
©port finb fte aud) fjier treu; 3)te mollenen 3ftüt$en auf beut
©crjäbet, beibe |)änbe tief tu ben |)ofentafd)en oergraben, bte
pfeife in bem linfen Sftunbtmnfel gefd)oben, bewegen fte fid) burcfj
bie ©trafen fort. 3)ie Muffen gruppieren fid) um eine ßefe^atte
unb ben ©djadjflub, immer finb fte bereit, a(te meltberaegenben
Probleme aügemeinften (£f)araf:ter3 §u bisf'utieren. £)ie ©tubenten-
fcfjaft bemegt fid) auf ben 33a£)nen, bie auf allen beutfd)en
llnioerfitäten bie gleidjen finb. (Sine afabemifd)e ©efeüfdjaft §ur
Pflege ber $unft tjat fid) 3 ©emefter lang gehalten. Defterreidjer
unb frankfurter Ratten fte gebilbet unb fetten als Programm
feft: (Streichquartett, Vorträge aus ber ^unftgefd)id)te, üßorlefungen
non %3üelliftifd)em unb £t)rifd)em. 91euerbings f)at fid) eine
litterarif d)e ©efellfcljaft t'onftttuiert.
(Segen ^Stbenb ftetgt man jum &öntgftul)l hinauf. 3e°ßtt
Sötnter, menns friert, baut ber SGBirt ein maffiues f'ünftlidjes
fcrjönes ©ist£)or. ©inen uorjüglidjen eigenen 2tpfelmein giebt es
oben. Oft finb §errn uom Dbenroalbflub oben, ber es fid) mit
©ifer angelegen fein läfjt* ben SBanberluftigen auf neue $iele unb
gute gangbare SBege aufmerffam §u mad)en. 3)en Reiften fe£)tt
leiber in ber 9Bod)e bie ^eit, burd) bie ^Salbungen ju ben |)öt)en
emporpfteigen. $£>er sJcecfar mirb uon ben Öiuberoereinen eifrig
benutzt. Lawn tennis unb $upall fpielt man brausen in bleuen;
l)eim. Db im größeren Greife rationell s2ltt)lettf getrieben mirb,
ift nid)t bekannt.
©efetligf'ett größeren Stils pflegen bie ©lieber ber -£)od)fd)ule.
33iele treffen fiel) in ben Vereinen, 3)ie fremben Raufen in
s$enftoneu. 3)a ft^en oft Armenier, Muffen, ^ran^ofert, ©nglänber
bei einanber unb bisf'utieren bie Sitteratur, mobei fid) bie Hüffen
in ber Siegel als bie belefenften geigen. Präger bes litterarif d)en
roirfürf) moberne§" rjeraustommen. lieber folcfje Suftbauten madjeu
wir unfere Sß&ufe; meljr gefd)ie£)t nidjt.
2tm lauteften fpridjt bei- (Seift her Stabt in ber 2öeu)nad)ts;
5eit. SDurd) üerfcfjnette (Strafen ftetjt man bte ©mljeitmfcfyett in
traulicher ©elaffenfjeit fdjretten; niele berer, bie einem begegnen,
fennt man nacf) @eroerbe, ©taub ober Flamen. ®ie meiften
fremben finb fort, $mmer gab es in -Seibelberg Muffen, bie
(£f)emie ober äftebi^in ftubieren unb ©ugläuber, r>on beneu man
fagt, fte mofmten „ber SBitügfeit rcegen" in £)eutfd)tanb. $f)rem
©port finb fte aud) fjier treu; 3)te mollenen 3ftüt$en auf beut
©crjäbet, beibe |)änbe tief tu ben |)ofentafd)en oergraben, bte
pfeife in bem linfen Sftunbtmnfel gefd)oben, bewegen fte fid) burcfj
bie ©trafen fort. 3)ie Muffen gruppieren fid) um eine ßefe^atte
unb ben ©djadjflub, immer finb fte bereit, a(te meltberaegenben
Probleme aügemeinften (£f)araf:ter3 §u bisf'utieren. £)ie ©tubenten-
fcfjaft bemegt fid) auf ben 33a£)nen, bie auf allen beutfd)en
llnioerfitäten bie gleidjen finb. (Sine afabemifd)e ©efeüfdjaft §ur
Pflege ber $unft tjat fid) 3 ©emefter lang gehalten. Defterreidjer
unb frankfurter Ratten fte gebilbet unb fetten als Programm
feft: (Streichquartett, Vorträge aus ber ^unftgefd)id)te, üßorlefungen
non %3üelliftifd)em unb £t)rifd)em. 91euerbings f)at fid) eine
litterarif d)e ©efellfcljaft t'onftttuiert.
(Segen ^Stbenb ftetgt man jum &öntgftul)l hinauf. 3e°ßtt
Sötnter, menns friert, baut ber SGBirt ein maffiues f'ünftlidjes
fcrjönes ©ist£)or. ©inen uorjüglidjen eigenen 2tpfelmein giebt es
oben. Oft finb §errn uom Dbenroalbflub oben, ber es fid) mit
©ifer angelegen fein läfjt* ben SBanberluftigen auf neue $iele unb
gute gangbare SBege aufmerffam §u mad)en. 3)en Reiften fe£)tt
leiber in ber 9Bod)e bie ^eit, burd) bie ^Salbungen ju ben |)öt)en
emporpfteigen. $£>er sJcecfar mirb uon ben Öiuberoereinen eifrig
benutzt. Lawn tennis unb $upall fpielt man brausen in bleuen;
l)eim. Db im größeren Greife rationell s2ltt)lettf getrieben mirb,
ift nid)t bekannt.
©efetligf'ett größeren Stils pflegen bie ©lieber ber -£)od)fd)ule.
33iele treffen fiel) in ben Vereinen, 3)ie fremben Raufen in
s$enftoneu. 3)a ft^en oft Armenier, Muffen, ^ran^ofert, ©nglänber
bei einanber unb bisf'utieren bie Sitteratur, mobei fid) bie Hüffen
in ber Siegel als bie belefenften geigen. Präger bes litterarif d)en