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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 9.1909/​1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.52069#0097

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Heft 7. Die Werkstatt der Kunst. Hs

zeichnete Kommission einen Wettbewerb für die in Groß-
Berlin wohnhaften Künstler aus. (. Die Arbeiten
müssen als fertige, direkt verwendbare Entwürfe ausgeführt
sein. Ls dürfen nicht mehr als drei Platten verwendet
werden. Gold oder Bronze sind ausgeschlossen. 2. Für
alle Entwürfe ist (Querformat, 70 cm hoch und (00 cm
breit, vorgeschrieben. 3. Als Text wird bestimmt: „Große
Berliner Kunstausstellung (9(0, Alt-Moabit. Dauer vom
30. April bis 2. Oktober". H. Die Arbeiten sind mit Kenn-
wort versehen — Name und Adresse des Künstlers in ge-
schlossenem Umschlag mit gleichem Kennwort — einzu-
senden bis zum 3(. Dezember (909, mittags (2 Uhr,
an das Bureau der Großen Berliner Kunstausstellung,
Berlin HO, Alt-Moabit H—(0, zu Händen des Geschäfts-
führers Herrn Ernst wiest. 5. Das Preisgericht bilden die
Mitglieder der Ausstellungskommission. 6. Als Preise sind
ausgesetzt: ein erster Preis zu 500 Mk., ein zweiter Preis
zu 300 Mk. Diese Preise kommen unter allen Um-
ständen zur Verteilung. Die preisgekrönten Entwürfe
gehen mit allen Rechten zur freien Verfügung in den
Besitz der Großen Berliner Kunstausstellung über. Die
Entschließung über die Ausführung behält sich die Kom-
mission vor. 7. Das Ergebnis der Preisverteilung wird
seinerzeit in der „Werkstatt der Kunst", dem „Berliner
Kunstherold", der „Werkkunst" und in einigen Tages-
zeitungen bekanntgegeben werden. Die Ausstellungskom-
mission der „Großen Berliner Kunstausstellung (9(0".
Friedrich Kallmorgen, I. Vorsitzender.
Berlin-Wurzen. „In Sachen Busch Co." Das Preis-
ausschreiben der löblichen Firma Busch äc To. in Wurzen
(jetzt Berlin) zeigt so recht wieder einmal den wert unserer
Wettbewerbe, wenn sie nicht in ganz vertrauenswürdigen
Händen ruhen, wenn einer sich heute eine schöne Idee
für einen Briefkopf oder fonst was verschaffen will, so er-
läßt er kühnlich einen Wettbewerb unter scheinbar ganz
annehmbaren Bedingungen für die internationale Künstler-
schar („auf besonderen Wunsch der ausländischen Teil-
nehmer" wurde ja der Endtermin auf den (. Juni ver-
legt, siehe Heft (/(909 der „Wohnungskunst und Holz-
architektur"), setzt Preise aus, die er zu verteilen bisher
nicht gezwungen wurde, und behält die Entwürfe, ohne
einen triftigen Grund zu seiner Entschuldigung vorzu-
bringen. Ich selbst habe von der Firma Busch mehr-
fach meine Entwürfe zurückverlangt, da ich sie ander-
weit hätte verwenden können, ohne jedoch auf meine
dringenden Briefe Antwort zu erhalten. So wird es sicher
auch vielen meiner Kollegen gegangen sein, denen eben-
falls dadurch ein pekuniärer Schaden entstanden sein wird.
Ja, sollen denn solche hinterwäldlerische Uebergriffe
ungestraft erlaubt sein? Ls gibt nur eins, und dies ist
ein Vorschlag: Der Redaktion der „Wohnungskunst und
Holzarchitektur" werden (H Tage Zeit gegeben, in welcher
Frist das Preisgericht zusammengetreten sein muß. Ist
dies dann nach Ablauf dieser Zeit nicht geschehen, so wird
Strafantrag gestellt, wozu gibt es denn noch eine
„Eisenacher Ordnung" und ein „Strafgesetzbuch", wenn sie
uns nicht nützen sollen, zu unserem guten Recht zu kommen?
Kindisch geradezu, daß Busch äc Eo. nach Preisrichtern
suchen. Noch dazu in Berlin. (Um die Sache nur endlich zu
Ende zu bringen, hat sich auch der Redakteur der „w. d. K."
als Preisrichter angeboten. Ls erfolgte auch hierauf
keine Antwort, so daß man annehmen darf, daß der
gute Wille fehlt. Red.) Konnte sich die Firma nicht
von der Leipziger Akademie einen Graphiker (Prof. Seeliger,
Hein usw.) nach Wurzen verschreiben? Und in Berlin
gibt es genug namhafte Graphiker, die das Preisrichteramt
übernommen haben würden. IW. Ich wäre allen Wett-
bewerbern am Ausschreiben der Firma Busch dankbar,
wenn sie mir umgehend per Postkarte Adresse und An-
zahl der eingelieferten Entwürfe zugehen ließen, um ge-
gebenenfalls geschlossen vorgehen zu können. Ls muß
wieder einmal ernsthaft gezeigt werden, daß wir uns nicht
an der Nase herumführen lassen. Wolf Henry Döring,
Maler und Graphiker, z. Z. Niederwiesa (Sa.).

(wir erfahren ferner, daß Herr Busch wohl künstle-
rische Mitarbeiter für seine Zeitschrift sucht, sie aber trotz
vieler Mahnungen nicht honoriert. Ls scheint auch da
faul zu sein. Red.)
Buenos Aires. Lin deutsches Komitee für die Jahrhun-
dertfeier Argentiniens erläßt durch die „Gesellschaft für
deutsche Kunst im Auslande" einen Wettbewerb für einen
Monumentalbrunnen in Buenos Aires. Kosten
250000 Mk. (In Deutschland würde der Herstellungs-
preis nur ca. (80000 Mk. betragen. Die Künstler müssen
also auf diese teueren Verhältnisse in Argentinien bei ihrer
Kalkulation Rücksicht nehmen! Red.) Preise zusammen
(8 000 Mk. Alles Nähere finden die Leser in der amt-
lichen Bekanntmachung des „Künstler-Verbandes deutscher
Bildhauer" in dieser Nummer.
Königsberg i. Pr. Die Waldvillenkolonie Metgethen
erläßt ein Preisausschreiben an alle in Königsberg und
Umgegend wohnhaften Künstler zur Gewinnung von
farbigen Ansichten der Kolonie Metgethen und deren Um-
gebung. Die Entwürfe müssen bis zum 30. November cr.,
abends 6 Uhr, an die waldoillenkolonie Metgethen, Post-
straße (2, eingeliefert sein. Nach Entscheidung des Preis-
gerichts werden die Entwürfe acht Tage lang in Königs-
berg i. Pr. öffentlich ausgestellt. H Preise: (50, (00, 75
und 50 Mk. Der Ankauf weiterer Entwürfe bleibt Vor-
behalten. Line anderweitige Verteilung der Preise durch
das Preisgericht ist nicht ausgeschlossen, doch wird die aus-
gesetzte Summe in jedem Falle verteilt. Preisgericht:
Prof. Otto Feist, Prof. Karl Storch, Prof. Heinrich Wolff,
Arch. M. Strauß, Dir. Ernst pligg, sämtlich in Königs-
berg. Nähere Bedingungen sind von der genannten Ge-
sellschaft zu beziehen.


Aus Akademien und Kunstschulen


Berlin. Der Skizzier-Abendakt von 5—7 in der „Schule
für graphische Kunst" (w. Schwarz und R. L. Leonard),
Potsdamer privatftraße (2(Z ist täglich und auch für
Nichttagesschüler gegen Entrichtung von 50 Pf. pro Abend
geöffnet (ohne Korrektur). Die Posen des Modells wech-
seln halbstündig; wünsche betreff Korrektur usw. finden
bei persönlicher Rücksprache ihre Erledigung.

Personalien

Berlin. Der Erste ständige Sekretär der Akademie, Prof. Lud-
wig Justi, ist zum Direktor der Nationalgalerie er-
nannt worden. Ludwig Justi gehört der bekannten Ge-
lehrtenfamilie an und hat sehr schnell seinen weg gemacht.
Am (H. März (876 zu Marburg geboren, studierte er, wie
das „B. T." berichtet, in Bonn und Berlin und erwarb (898
die Doktorwürde, wissenschaftlicher Hilfsarbeiter in den
königlichen Museen, trat er (90( als Privatdozent in den
Lehrkörper der Berliner Universität ein. Inzwischen hatte
er die außerordentliche Professur für mittlere und neuere
Kunstgeschichte erhalten, die (903 in Halle errichtet wurde.
Er wurde im Jahre (90H als Nachfolger von Prof. Vr.
H. Weizsäcker zur Leitung des Städelschen Kunstinstituts
nach Frankfurt a. M. berufen. Von dort kehrte der erst
29jährige Gelehrte im Jahre (905 als Erster ständiger
Sekretär der Akademie der Künste nach Berlin zurück. —
Prof. Ludwig Justi wird sein neues Amt nicht sofort
antreten, sondern er begibt sich auf eine Studienreise
nach Amerika, für die sechs Wochen in Aussicht genommen
sind.

——
Aus Künstler- und Kunst-Vereinen


Berlin. (Vereinigung für ästhetische Forschung.)
Ordentliche Monatssitzung am (6. November (909 um
8^/2 Uhr abends (präzise) im Separatsaal des Restaurants
„Stadt Pilsen" (Unter den Linden (3). Tagesordnung:
(. Vortrag des Herrn Dr. A. Iolles: „Die Naturwahrheit
 
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